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     3507  0 Kommentare Sell in May and go away, but remember to come back in September?

    Sell in May and go away, but remember to come back in September?

    Diese Börsenweisheit stammt aus der guten alten Zeit, als Musterverläufe noch Bedeutung hatten. Heutzutage ist deren Regelhaftigkeit jedoch nicht besser als die von Wetterprognosen. Die vielen Markteinflüsse sind einfach zu vielfältig und zu unberechenbar. Und sollte die Weisheit dennoch einmal zutreffen, ist eher Zufall im Spiel. Aber könnte es genau 2022 zu diesem Zufall kommen? Immerhin zeigt sich der DAX seit Mai betrübt. Wieviel Wende steckt im September?

    „Die Lage war noch nie so ernst“…

    hat Altkanzler Konrad Adenauer in seiner Amtszeit immer wieder gesagt. Ja, grundsätzlich gibt es auch jetzt in der Wirtschaft und am Aktienmarkt nichts zu beschönigen. Aber selbst wenn die Pessimisten wie bei einem Rockkonzert in Wacken alles übertönen, sollten Anleger trotzdem auch die Ohren für die leiseren Chancen-Töne spitzen.

    In puncto Gas- und Strompreise können sich die auch psychologischen Beeinträchtigungen im weiteren Jahresverlauf zumindest entspannen. Demnächst kann z.B. über den Rhein wetterbedingt wieder mehr Kohle zur Verstromung transportiert werden. Und Putin hat mit seiner Null-Gas-Politik deutlich an Eskalationsdominanz verloren. Weniger als null geht nicht.

    Und jetzt muss auch die (Energie-)Politik liefern. Dazu muss vor allem der europäische Schulterschluss her. Von den USA ist hier wenig zu erwarten. Da sie nicht von russischer Energie abhängig sind, wollen sie Russland möglichst lange ausbluten zu lassen, damit es zu einer Regionalmacht wird.

    Die geplanten Interventionen der EU zur Kostendämpfung und die Entkopplung von Gas- und Strompreis sind zwar nicht über jeden marktwirtschaftlichen Zweifel erhaben. Aber in einer epochalen Krise muss das in den Brunnen gefallene Kind schnell wieder herausgeholt werden.

    „Zuerst das Land, dann die Partei“

    Und natürlich muss die deutsche Wirtschaftspolitik ihre Hausaufgaben machen. Die ideologischen Bretter sind abzunehmen und bei den baldigen Sankt Martins-Feuern als Brennholz zu verwenden. Und dann machen wir bitte die große Familienpackung Wirtschaftskompetenz auf. Es muss aus allen Energie-Rohren geschossen werden, inklusive Kohle- und Atomstrom. Denn bis alternative Energien in die Bresche springen - wenn mit Blick auf Grundlast überhaupt möglich - wird so mancher warme Pullover noch gestrickt werden müssen. Werden diese Fakten weiter mit Scheuklappen ignoriert, sollte sich der Bundeskanzler an seine Richtlinienkompetenz erinnern. Mit der Wirtschaft, den Unternehmen und den Jobs spielt man nicht.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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