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    Ist FedEx noch zu retten?  4321  0 Kommentare FedEx: Schockierender Kursrutsch: Optimistische Prognosen “grenzwertig wahnhaft”

    FedEx hat erneut seine Gewinnprognose verfehlt. Während der CEO den Sündenbock in weltwirtschaftlichen Turbulenzen sucht, werfen Analysten dem Unternehmen gescheiterte Anpassung vor. Sollten Anleger jetzt aussteigen?

    Vor einer Woche hat FedEx mit der Streichung seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr und schlechten vorläufigen Zahlen für das erste Quartal geschockt. Erneut hat der Versandriese jegliche Gewinn- und Umsatzschätzungen an der Wall Street verfehlt. Außerdem hat das Logistikunternehmen in einem vorläufigen Ergebnisbericht vor einer schwächelnden globalen Versandnachfrage gewarnt.  Die FedEx-Aktie fiel in dieser Woche um mehr 30 Prozent und büßte fast 11 Mrd. US-Dollar an Marktkapitalisierung ein.

    FedEx-Chef Raj Subramaniam gab der turbulenten Weltwirtschaftslage die Schuld für die Verluste. So sei FedEx “ein Spiegelbild des Geschäfts aller Wirtschaftszweige”. Er sagte in einem CNBC-Interview, dass er eine weltweite Rezession erwartet, deren Anzeichen das Unternehmen bereits jetzt belasten würden. Ein Kommentar, der ganz anders klingt als das Siegeszug-Narrativ vom Investorentag im Juni: Dort war Subramian optimistischer gestimmt und verkündete ein jährliches Umsatzwachstum zwischen vier und sechs Prozent bis 2025. Der Gewinn je Aktie sollte demnach auf 14 bis 19 Prozent steigen.

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    Für einige Analysten klingt Subramaniams Begründung wie eine Ausrede – erweisen sich Fedex’s Konkurrenten UPS und DHL doch als relativ resistent gegenüber der angespannten Wirtschaftslage. "Es ist nun das zweite Jahr in Folge, in dem FedEx seine eigenen Prognosen für das erste Quartal des Geschäftsjahres verfehlt hat, zitiert CNBC den Moody’s-Analysten Jonathan Kanarek. “Ich denke, dass dies bei den Anlegern ein wenig Frustration hervorruft.” Er führt die Verluste des Logistikunternehmens auf eine Mischung aus internen und externen Faktoren zurück.

    Damoklesschwert Nachfragerückgang

    Andere gehen einen Schritt weiter und verbuchen die enttäuschenden Zahlen unter gescheiterter Anpassungsfähigkeit an die Marktrealität: "Sie haben nicht mit einem wirtschaftlichen Abschwung gerechnet und ihn auch nicht einkalkuliert", so Ken Hoexter, Analyst bei der Bank of America. Der Abschwung hängt wie ein Damoklesschwert über den Gewinnspannen des Unternehmens: Hoexter von der Bank of America sieht in der Entwicklung der Express-Sparte via Flugezeug, die um 500 Millionen US-Dollar hinter den Erwartungen von FedEx zurückblieb, den ersten Indikator für einen breiteren Abschwung. Der Versand auf dem Landweg, der um 300 Millionen US-Dollar hinter den Prognosen des Unternehmens zurückblieb, ist der nächste Bereich, der einen Rückgang verzeichnet.

    Um wieder auf die Beine zu kommen, will FedEx kräftig Kosten sparen. Der Deutsche Post-Konkurrent will die Kosten im laufenden Geschäftsjahr kräftig drücken. Wie der Konzern am Donnerstag in Memphis mitteilte, sollen die Kosten um 2,2 bis 2,7 Milliarden US-Dollar gesenkt werden. Dafür möchte FedEx Flugzeuge parken, Projekte auf Eis legen und einige Büros schließen. Derweil stellt die Konkurrenz UPS mehr als 100.000 Saisonarbeiter für die kommende Urlaubssaison ein. Auch die wird wahrscheinlich kein Befreiungsschlag für FedEx sein, rechnen die Einzelhändler doch mit gedämpfter Kauflust bei den Verbrauchern und Lagerschwemme.

    Dennoch hielt FedEx an seinen Erwartungen für 2025 fest, ein Schritt, den Gordon Haskett Research Advisors als "grenzwertig wahnhaft" bezeichnete. Das Unternehmen träume noch von den exorbitanten Gewinnen, die sich zu Beginn der Corona-Pandemie abzeichneten. Die Konkurrenten von FedEx gingen realistischer mit dem Ende des pandemischen Nachfrage-Booms und seinen Konsequenzen um.

    Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Fedex von 214 auf 192 US-Dollar gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Die Aktie werde auf ihrem aktuellen Niveau etwas interessanter, vorausgesetzt die Gewinnentwicklung normalisiert sich und die Kosten werden nachhaltig gesenkt. Gemessen am freien Cashflow seien die Titel aber immer noch nicht attraktiv, schrieb Analyst Brian Ossenbeck in einer Studie. Die Aktien erholten sich am Freitagmorgen leicht. Noch am Donnerstagmittag waren sie auf 154,60 US-Dollar abgestürzt und hatten damit ein 12-Monats-Tief erreicht.

    Autorin: Sarah Stemper, wallstreet:online Zentralredaktion

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