checkAd

     225  0 Kommentare Durchschnittliche Netzentgelte sollen 2023 vielerorts weiter steigen

    BERLIN/HANNOVER (dpa-AFX) - Die Netzentgelte auf dem überregionalen Strommarkt werden in Deutschland im kommenden Jahr voraussichtlich vielerorts weiter zunehmen. Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber nannten am Mittwoch die geplante Höhe der Nutzungsgebühren, die neben Produktions- und Beschaffungskosten sowie Steuern einen erheblichen Teil der Rechnung für Endkunden ausmachen. Sie sollen 2023 im Schnitt bei 3,12 Cent je Kilowattstunde liegen - erstmals bundeseinheitlich. Voraussetzung sei, dass bis Anfang Dezember klar ist, wie genau der Bund die Preiskomponente durch seine Entlastungspakete stabilisiert.

    Den Angaben zufolge bedeutet die aktuelle Kalkulation nur für das Netzgebiet des niederländischen Betreibers Tennet - etwa in Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Teilen Hessens und Bayerns - eine leichte Minderung. Dort werden in diesem Jahr noch 3,29 Cent pro Kilowattstunde fällig. In den Zonen von 50Hertz (vor allem Ostdeutschland), Amprion (Großteil von NRW sowie Rheinland-Pfalz, Saarland, Teile Westbayerns) und Transnet BW (Baden-Württemberg) kommt es hingegen zu einer Erhöhung. Dort liegen die Netzentgelte für jede Kilowattstunde derzeit bei 3,04, 2,94 und 3,03 Cent.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu RWE AG!
    Long
    28,97€
    Basispreis
    0,22
    Ask
    × 14,12
    Hebel
    Short
    33,11€
    Basispreis
    0,22
    Ask
    × 14,12
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die vier Unternehmen begründeten ihre Berechnungen mit absehbar noch zunehmenden Kosten: "Die Hauptursache liegt bei den erheblichen Preissteigerungen auf den Brennstoff- und Strommärkten, die vor allem auf Russlands Krieg gegen die Ukraine zurückzuführen sind." Teuer ist etwa die Beschaffung von Erdgas aus alternativen Lieferländern, wenngleich der Anteil der Gasverstromung geringer werden soll. Außerdem kostet das Halten von Reservekapazitäten Geld. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Netzentgelte mittelfristig auch dadurch senken, dass hohe Zufallsgewinne von Stromerzeugern abgeschöpft werden.

    Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte die Koalition auf, schnell die Rechtsgrundlagen für Zuschüsse zu schaffen. "Es ist richtig, dass für diese außergewöhnliche Situation ein staatlicher Zuschuss geplant ist." Die krisenbedingten Mehrkosten führten sonst zu erheblichen Netzentgeltsteigerungen, die von allen Kunden getragen werden müssten, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

    Mehrfach gab es von Unternehmen und Verbrauchern schon vor dem Konflikt in Osteuropa Kritik an der Höhe der Netzentgelte. Teils wurden Vorwürfe laut, die großen Betreiber hätten zu viel Macht bei der Festlegung der Preise zur Nutzung der Stromnetz-Infrastruktur.

    Länder mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein dringen zudem auf eine Systemreform: Regionen mit wenig Einwohnern, aber viel Ökostrom-Einspeisung würden gegenüber solchen mit vielen Menschen und viel Stromabnahme benachteiligt. Zurzeit gibt es für ganz Deutschland nur eine Strompreiszone, obwohl die Produktions- und Verteilkosten regional unterschiedlich sind./jap/DP/stw

    E.ON

    -0,94 %
    +4,96 %
    +7,11 %
    +0,88 %
    +18,74 %
    +43,51 %
    +31,78 %
    +4,98 %
    +805,69 %
    ISIN:DE000ENAG999WKN:ENAG99




    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Durchschnittliche Netzentgelte sollen 2023 vielerorts weiter steigen Die Netzentgelte auf dem überregionalen Strommarkt werden in Deutschland im kommenden Jahr voraussichtlich vielerorts weiter zunehmen. Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber nannten am Mittwoch die geplante Höhe der Nutzungsgebühren, die neben …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer