Musk droht abtrünnigen Twitter-Werbekunden

SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat gedroht, Werbekunden öffentlich bloßzustellen, die keine Anzeigen mehr auf der Plattform schalten. Der Tech-Milliardär reagierte damit auf den Vorschlag eines rechten Lobbyisten, er solle solche Firmen nennen, damit seine Anhänger sie mit einem "Gegenboykott" belegen könnten. Musk schrieb in seiner Antwort am Wochenende: "Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört."
In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Volkswagen -Gruppe, der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese Mondelez angekündigt, Werbung bei Twitter aussetzen zu wollen. Musk beklagte sich über einen "massiven Umsatzeinbruch" und machte "Aktivistengruppen" verantwortlich, die Druck auf die Unternehmen ausübten.
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Die Unternehmen reagieren auf Sorgen, dass unter Musks Führung und nach dem von ihm durchführten großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform landen könnten.
Musk hatte solche Sorgen selbst mit häufiger Kritik ausgelöst, Twitter habe zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform eingeschränkt. Vergangene Woche versuchte er dann, Werbekunden mit einem offenen Brief zu beruhigen: Twitter werde kein Ort sein, an dem man sich ohne Konsequenzen alles erlauben könne. Auch jetzt betont er, dass sich an den Inhalte-Regeln der Plattform bislang nichts verändert habe. Einige Werbekunden halten sich trotzdem zurück.
Die Werbeeinnahmen sind lebenswichtig für Twitter: Zuletzt machten sie gut 90 Prozent der Erlöse aus. Musk hofft auch auf zusätzliches Geld aus dem Abo-Geschäft. Er ändert dafür das Verfahren zur Vergabe der Verifizierungs-Häkchen, die bisher die Echtheit der Profile etwa von Prominenten, Politikern oder Unternehmen garantierten. Sie waren kostenlos und wurden von Twitter nach einer Prüfung gewährt. Künftig soll es sie für acht Dollar im Monat für Kunden des Abo-Dienstes Twitter Blue geben.
Die neue Version der Twitter-App mit der dafür notwendigen technischen Basis wurde der Firma zufolge am Wochenende in den wenigen Ländern verfügbar gemacht, in denen es bereits eine günstigere Version des Blue-Abos gab. Dazu gehören etwa die USA, Kanada und Australien. Wenn alles gut funktioniere und sobald die Übersetzungsarbeit erledigt sei, werde das System weltweit eingeführt, kündigte Musk bei Twitter an.
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