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    Kampf gegen Horror-Inflation  29395  0 Kommentare Gerüchte über Zinserhöhungen: Knickt die EZB jetzt doch ein?

    Europas Währungshüter könnten den geplanten Zinsschritt im nächsten Monat anders ausfallen lassen als gedacht. Was ist dran am neuesten Gerücht auf dem Parkett?

    Einen Monat vor der nächsten wichtigen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gewinnt die Zinsdebatte nochmal an Schwung. Spekuliert wird nun, dass sich der für Dezember avisierte Zinsschritt auf 50 Basispunkte beschränken könnte. Das wären deutlich weniger als die ungewöhnlich starken 0,75 Prozentpunkte bei den vergangenen beiden Sitzungen. Auslöser für die jüngsten Spekulationen am Markt ist unter anderem ein Bloomberg-Bericht. Das Nachrichtenportal beruft sich darin auf eine mit EZB-Angelegenheiten vertrauten Person. (Foto: Christine Madeleine Odette Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank - EZB)

    Laut der anonymen Quelle rechtfertigen die aktuellen wirtschaftlichen Dynamiken keine weitere Erhöhung um 75 Basispunkte. Dagegen sprechen würden unter anderem die zunehmenden Rezessionsrisiken sowie die Möglichkeit, dass der Verbraucherpreisdruck nachlässt. Darüber hinaus würde eine Erhöhung des Einlagensatzes auf zwei Prozent ihn in die Nähe des sogenannten neutralen Niveaus führen. Die Theorie besagt, dass die Wirtschaft auf diesem Niveau weder stimuliert noch gebremst wird. Aktuell liegt der Einlagenzins bei 1,6 Prozent und damit am unteren Ende des von Ökonomen geschätzten neutralen Bereichs.

    Zwar finden die Treffen des EZB-Rats unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dennoch meldeten sich Anfang dieser Woche gleich mehrere hochrangige Notenbanker aus dem Euroraum zu Wort, ohne dabei die Gerüchte zu entkräften. "Wir nähern uns klar dem, was ich den Normalisierungsbereich nennen würde, der bei rund zwei Prozent taxiert wird", sagte etwa der oberste französische Währungshüter Francois Villeroy de Galhau. "Dieses Niveau sollten wir im Dezember erreichen." Seine Aussage deutet ebenfalls auf 50 Basispunkte hin.

    Die beiden Präsidenten der Zentralbanken in Estland und Lettland, Regionen mit einer der höchsten Inflationen in der Eurozone, nannten sowohl 50 als auch 75 Basispunkte als möglich, wollten sich allerdings nicht festlegen. Österreichs Zentralbankgouverneur Robert Holzmann und Deutschlands Bundesbankpräsident Joachim Nagel wollten sich nicht zur nächsten Sitzung äußern.

    Europas Notenbanker haben bis zu ihrer Sitzung am 15. Dezember noch vier Wochen Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Momentan liegt die Inflation in der Eurozone mit 10,7 Prozent weiterhin auf einem Rekordniveau in der Geschichte der Einheitswährung. Sollte aber der nächste Inflationswert, der am 30. November erwartet wird, nicht weiter sprunghaft ansteigen, könnte der Konsens für einen weniger aggressiven Zinsschritt ausfallen.

    Die Währung EUR/USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,74 % und einem Kurs von 1,032USD auf Forex (17. November 2022, 15:17 Uhr) gehandelt.

    (tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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