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    Anleihen auf "Ramsch-Niveau"  1437  0 Kommentare Türkei: Miese Bonität – Wann stürzt Erdogans Chaos-Wirtschaft ab?

    Die Inflation und Lohn-Preis-Spirale treiben die Verbraucherpreise in der Türkei massiv an. Doch es besteht noch Hoffnung.

    Die türkische Wirtschaft steht unter enormen Druck. Seit Monaten schon zieht die Inflation immer weiter an. Im Oktober lag die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 85,5 Prozent. Höher waren die Verbraucherpreise zuletzt vor rund 25 Jahren. Und Entspannung ist noch nicht in Sicht.

    Laut Experten ist der Hochpunkt der Preisspirale noch nicht erreicht. Sie berufen sich auf die rasant steigenden Herstellerkosten auf Herstellerebene, die als Frühindikator für die weitere Preisentwicklung gelten, wie die Tagesschau schreibt. 

    Während die Notenbanken wie EZB und Fed die hohe Inflation bekämpfen, indem sie den Leitzins deutlich anheben, macht die türkische Notenbank auf Geheiß von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan genau das Gegenteil: Schrittweise senkt sie den Leitzins, der aktuell bei 10,5 Prozent liegt. Das wiederum strafen Ratingagenturen ab. Moody’s etwa stufte die Bonität der Türkei von B2 auf B3 weiter herab. Türkische Anleihen befinden sich damit auf "Ramsch-Niveau" und gelten als investitionsunwürdig mit schlechten Aussichten.

    Auch weitere Maßnahmen der türkischen Regierung gehen nach hinten los: Um die Bevölkerung angesichts der hohen Verbraucherpreise zu entlasten, hebt Ankara etwa die Löhne der Arbeitnehmer im Land drastisch an. Doch löst das nicht das Problem, sondern vor allem einen Mechanismus aus, vor dem Ökonomen immer wieder warnen: die Lohn-Preis-Spirale.

    Das bedeutet konkret: Höhere Löhne treiben die Preise an, höhere Preise wiederum führen zu weiteren Lohnerhöhungen. Ist die Lohn-Preis-Spirale einmal im Gange, lässt sie sich nur mit massiven Zinserhöhungen wieder einfangen. Für die Türkei würde dies jedoch eine tiefe Rezession mit weitreichenden Folgen bedeuten. Das besorgt vor allem gut ausgebildete und junge Arbeitnehmer. Zahlreich verlassen sie ihr Land.

    Aber es besteht auch Hoffnung: Die Türkei rücke "zunehmend in eine stärkere geopolitische Position", beobachtet etwa Angelika Millendorfer, Leiterin Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management.

    Ihre Belege: Laut Vereinbarungen mit Russland soll die Türkei eine zentrale Schnittstelle für Erdgaslieferungen werden. Auch die geplante Gaspipeline von Israel/Libanon nach Europa als Alternative oder Ergänzung zu russischem Gas wird wohl über die Türkei führen. Das könnte mittel- bis langfristig Investoren locken.

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    Verfasst vonNicolas Ebert
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