Abstufungen im optischen Netzwerkbereich

JDS Uniphase und weitere Zulieferer von Komponenten für optische Netzwerke werden von Lehman Brothers schwächer gesehen. Damit schloss sich das Brokerhaus den Stellungnahmen von Credit Suisse First Boston und Merrill Lynch an, die sich schon in der letzten Woche zu Wort gemeldet hatten.

Lehman bringt in der Sache keine neuen Aspekte. Auch hier werden Überbestände in den Lagern angeführt. Die Unternehmen hätten allesamt nur eine sehr begrenzte Sicht darauf, wie sich ihr kurzfristiges Wachstum darstellt. Stornierung von Aufträgen und Verschiebungen von Lieferterminen mache es extrem schwierig, Vorhersagen für das laufende und das nächste Quartal zu treffen. So reduziert Lehman die Gewinnaussichten bei einer Reihe von Werten. Allerdings nicht nur für die unmittelbare Zukunft, sondern mit teilweise drastischen Einschnitten bis in das Jahr 2002 hinein.

Der Gewinn je Aktie für 2001 wird bei JDSU nun bei 72 Cent gesehen. Dem liegt ein Umsatz von 3,8 Mrd.$ zu Grunde. Für 2002 wird von 74 Cent Gewinn ausgegangen. Besonders bei passiven Bauteilen würde sich der Wettbewerb verschärfen und die Wachstumsaussichten des Unternehmens verschlechtern.

Der Halbleiterhersteller Applied Micro Circuits wird jetzt ebenfalls schlechter gesehen. Seine Produkte sind besonders auf den Bedarf bei optischen Netzwerken ausgerichtet. Für 2001 soll jetzt nur noch ein Gewinn von 56 Cent je Aktie anfallen. Der 2002er Gewinn wird von 80 auf 67 Cent zurückgenommen. Statt eines 2001er Umsatzes von 828 Mio.$ wird jetzt nur noch mit Verkaufserlösen von 674 Mio.$ gerechnet.

Der Schnitt bei ist deutlich gravierender. Für das laufende Jahr wird die Gewinnschätzung um 18% auf 1,25$ reduziert. Als Gründe werden Überbestände in den Lagern von Motorola und angegeben, die auf langsameres Wachstum bei Kabelmodems zurückgingen. Außerdem mache sich die Konkurrenz von Marvell bemerkbar. Die 2001er Umsatzerwartung wird von 2,26 auf 1,85 Mio.$ zurückgeschraubt.

Die Gewinn je Aktie von PMC-Sierra werden für 2001 statt bei 84 jetzt bei 70 Cent gesehen. Die Umsatzschätzung liegt nun bei 691 Mio.$. Vorher war man von 800 Mio.$ ausgegangen.

Immer wieder heißt es von Seiten der Analysten, man habe eine schlechte Sicht auf die nähere Zukunft. Mag sein. Vielleicht ist es auch ein trüber Ausblick, über den man nicht sprechen will?

Bedenken über Lagerbestände reißen nicht ab. Sie werden immer häufiger als Begründung angegeben, wenn Ausblicke sich verdüstern. Wir haben mehrfach darüber berichtet 156611160217.