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    ROUNDUP  362  0 Kommentare Wohnimmobilientochter Grand City verschafft Aroundtown weiter Auftrieb

    LUXEMBURG (dpa-AFX) - Beim Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown sorgt die Wohnimmobilientochter Grand City Properties (GCP) unverändert für Rückenwind. In den ersten neun Monaten konnte der Konzern dank höherer Mieten seine Ergebnisse weiter steigern. Im Hotelportfolio nimmt die Erholung von der Corona-Pandemie zudem weiter Fahrt auf, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Das Management um Firmenchef Barak Bar-Hen sieht Aroundtown damit auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Analysten sehen wegen der steigenden Zinsen jedoch zunehmend die Dividende in Gefahr.

    Im laufenden Jahr peilt Aroundtown weiter einen operativen Gewinn - von 350 bis 375 Millionen Euro an, gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO1). Im vergangenen Jahr war der FFO1 im Jahresvergleich um ein Prozent auf gut 353 Millionen Euro gesunken.

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    In diesem Jahr geht es bisher operativ aufwärts: Der Betriebsgewinn stieg in den neun Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 274,5 Millionen Euro. Dabei sanken im Gegenzug die außerordentlichen Belastungen durch ausgefallene Mieteinnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Insgesamt summierten sich diese Mietstundungen auf rund 60 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 100 Millionen Euro gelegen.

    Die Nettomieteinnahmen zogen im Berichtszeitraum um fast ein Fünftel auf knapp 917 Millionen Euro an. Der starke Anstieg geht vor allem auf die Übernahme des Wohnimmobilienunternehmens GCP zurück. Dessen Beitrag wird erst sei Mitte vergangenen Jahres voll in der Konzernbilanz berücksichtigt. Bereinigt um diesen Effekt seien die Mieteinnahmen um knapp drei Prozent gestiegen. Mit 3,3 Prozent noch etwas stärker fiel das Mietwachstum auf vergleichbarer Fläche aus, wenn man die Hotels herausnimmt. Insbesondere hier kämpft Aroundtown noch immer mit den Nachwirkungen der Pandemie.

    Hotels machen bei Aroundtown gemessen am Wert 17 Prozent des Gesamtportfolios aus. Im dritten Quartal hatte die Gesellschaft den Angaben zufolge dank der Aufhebung der Corona-Beschränkungen im Gastgewerbe von den gesamten Mieten 80 Prozent erhalten. Diese Quote war auch im Oktober konstant geblieben. Noch zu Jahresbeginn hatte der Geschäftszweig massiv gelitten, mehr als die Hälfte der Mieten waren wegen der Restriktionen und Verbreitung der Omikron-Variante ausgefallen.

    Doch inzwischen steigt die Nachfrage der Gäste nach Hotels wieder deutlich an, Aroundtown bekam dies im Sommer deutlich zu spüren. Bei den Geschäftsreisen sei inzwischen ein Anstieg von fast zwei Dritteln im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, allerdings betrage der Abstand zum Vor-Pandemie-Niveau noch immer mehr als ein Fünftel. Gleichzeitig lasteten auch die steigenden Preise und der Personalmangel auf der Profitabilität im Hotelportfolio, ergänzte Aroundtown. Für das Gesamtjahr geht der Konzern nunmehr von einer Einzugsquote für die Mieten von 65 bis 70 Prozent aus.

    Aroundtown hat in diesem Jahr bisher den Verkauf von Immobilien im Wert von 1,1 Milliarden Euro eingefädelt, davon 345 Millionen Euro bisher in der zweiten Jahreshälfte. Die Gesellschaft hat die Erlöse unter anderem für den Rückkauf eigener Aktien eingeplant, in den ersten neun Monaten wurden eigene Papiere im Wert von 200 Millionen Euro zurückgekauft. Zudem steckte der Konzern gut eine Milliarde Euro in die Schuldentilgung.

    Doch die steigenden Zinsen erschweren wie vielen in der Branche auch bei Aroundtown die Finanzierung. So kündigte der Konzern an, auf die Rückzahlung einer millionenschweren Anleihe zum frühesten Termin im Januar zu verzichten, weil eine neue unbefristete Emission als etwaigen Ersatz nur noch zu schlechteren Konditionen für das Unternehmen erfolgen könne.

    Laut Analyst Andreas Remke von der Baader Bank könnte dies zulasten der Ausschüttungen an die Aktionäre gehen, da das Unternehmen nunmehr einen höheren Kupon auf die Anleihe zahlen muss. Auch andere Branchenkenner wie Berenberg-Analyst Kai Klose hatten zuletzt auf die steigenden Finanzierungskosten und die Gefahr für die Dividende verwiesen, da die Begebung von Unternehmensanleihen und fortdauernder Hybridanleihen nun teurer würde.

    Aroundtown kündigte unterdessen an, eine Entscheidung auch für seine anderen unbefristeten Anleihen näher am Kündigungstermin unter Berücksichtigung der jeweiligen Marktbedingungen fällen zu wollen. Man sei aber weiterhin entschlossen, unbefristete Anleihen als Teil der langfristigen Finanzstruktur beizubehalten.

    Die Prognose für seine Dividende bekräftigte das Unternehmen aber, sie soll für dieses Jahr 0,23 bis 0,25 Euro betragen. Der Konzern habe angesichts einer "konservativen" Verschuldungsstruktur und einem beträchtlichen Spielraum bei den Anleihekonditionen "erhebliche Flexibilität", um auf das aktuelle Marktumfeld zu reagieren, hieß es weiter.

    Unterdessen musste Aroundtown in den ersten neun Monaten einen Gewinnrückgang verkraften. Unter dem Strich sank der Gewinn von Aroundtown von 650 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 578 Millionen, dies war vor allem höheren latente Steuern und gesunkenen Bewertungsgewinnen geschuldet./tav/lew/mis





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