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    Obergrenze von 10.000 Euro  11607  3 Kommentare Alarm! Wird jetzt unser Bargeld abgeschafft? EU-Abstimmung nur der Anfang?

    Wer in bar bezahlt, bleibt anonym – das nutzen Kriminelle für sich. Die EU will dagegen mit einer Obergrenze für Bargeldzahlungen vorgehen. Kritiker fürchten eine schleichende Abschaffung.

    Es ist ein Aufregerthema, das verlässlich für Klicks sorgt: Bargeld und seine vermeintliche Abschaffung. "Das Bargeld-Verbot kommt" oder "Neuer Angriff auf unser Bargeld" liest und hört man zurzeit wieder häufiger. Grund dafür: Die EU-Mitgliedsstaaten stimmen am 7. Dezember über die neue europäische Geldwäscherichtlinie ab. Das Gesetzespaket gegen Schwarzgeld und Organisierte Kriminalität sieht eine einheitliche Obergrenze von 10.000 Euro für Bargeldzahlungen vor.

    Einheitlich deshalb, weil in mehreren EU-Ländern bereits Limits für Barzahlungen existieren: In Griechenland können Bürger maximal 500 Euro in bar bezahlen, in Frankreich und Spanien liegt die Obergrenze bei 1.000 Euro, in Belgien und den Niederlanden bei 3.000 Euro. Das betrifft zumeist Zahlungen zwischen Verbrauchern und Unternehmen. Zahlungen zwischen zwei Privatpersonen, etwa bei Autokäufen, sind von den Limits ausgenommen. Ebenso bedeutet ein Zahlungslimit keinesfalls eine Obergrenze für den Bargeldbesitz.

    Nichtsdestotrotz sorgen die Pläne der EU bei einigen Menschen für gehörigen Unmut. In den Kommentarspalten unter YouTube-Videos, in denen scheinbare Experten die "schleichende, aber sichere Abschaffung unseres Bargeldes" herausposaunen, wird heiß diskutiert: Die EU hätte das Bargeld auf der Abschussliste, die Obergrenze sei nicht in Stein gemeißelt. Zumindest Letzteres ist korrekt: Das endgültige Limit steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

    Frankreich wünscht sich ein Limit von 5.000 Euro, womit viele andere Mitgliedsstaaten angesichts ihrer ohnehin niedrigeren Limits kein Problem haben. Aktueller Verhandlungsstand ist aber die 10.000-Euro-Grenze, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium.

    Für all jene, die ernsthafte Zweifel an den Intentionen des Gesetzgebers hegen, lohnt der Blick in die entsprechende Stellungnahme der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier heißt es unter Punkt 4 Begrenzung von Barzahlungen:

    Die EZB stellt fest, dass Artikel 59 des Verordnungsvorschlags weder zum Zweck noch zur Folge hat, die rechtliche Ausgestaltung des Status von Euro-Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel zu determinieren.

    Weiter stellt die EZB in diesem Zusammenhang explizit fest, dass "Bargeld in der Gesellschaft nach wie vor eine wichtige Rolle spielt" und dass sie sich "weiterhin dafür einsetzt, seine Existenz, seine weit verbreitete allgemeine Verfügbarkeit und Nutzbarkeit als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel zu sichern." Etwaige Beschränkungen der Barzahlung sollten laut EZB durch die zuständigen nationalen Behörden sorgfältig erläutert werden, "um das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Euro-Bargeld als gültiges, rechtmäßiges und verlässliches Zahlungsmittel zu wahren."

    Fakt ist: Es geht um eine Bargeld-Obergrenze, ein Limit von maximal 10.000 Euro. Es geht nicht um ein Bargeld-Verbot. Das ist bedauerlich für all jene, die bisher ihre Autos, Schmuck, Antiquitäten oder Immobilien anonym und in bar gekauft haben. Sie dürfen fortan nur noch maximal 10.000 Euro in der Hosentasche mit sich führen. Für den absoluten Großteil aller Bürgerinnen und Bürger ändert die Obergrenze de facto nichts.

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    Die Währung EUR/USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,29 % und einem Kurs von 1,045USD auf Forex (01. Dezember 2022, 13:39 Uhr) gehandelt.

    (tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion




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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Obergrenze von 10.000 Euro Alarm! Wird jetzt unser Bargeld abgeschafft? EU-Abstimmung nur der Anfang? Wer in bar bezahlt, bleibt anonym – das nutzen Kriminelle für sich. Die EU will dagegen mit einer Obergrenze für Bargeldzahlungen vorgehen. Kritiker fürchten eine schleichende Abschaffung.