Neue Ära

Blackrock prognostiziert "schmerzhafteste Rezession der Geschichte" für 2023

"Die 'Great Moderation', die vier Jahrzehnte währende Periode weitgehend stabiler Konjunktur und Inflation, liegt hinter uns", schreiben Vice Chairman Philipp Hildebrand und ein Team von Top-Managern in ihrem Ausblick für 2023. Diese Phase habe Aktien und Anleihen in einer Weise gedeihen lassen, die in Zukunft nicht mehr möglich sein werde.

"Das neue Regime größerer Makro- und Marktvolatilität ist in vollem Gange. Eine Rezession ist vorprogrammiert", so die Strategen. Sie warnen, dass die Zentralbanken die Wirtschaft nicht unterstützen werden, wenn sie sich verlangsamt. Anleger erwarten derzeit noch das Gegenteil, was erkläre, warum die Aktienbewertungen noch nicht beeinträchtigt wurden.

Für die Anleger wird diese neue wirtschaftliche Ära eine neue, flexible Strategie erfordern, die eine selektive Aktienauswahl und ein aktiveres Portfoliomanagement beinhaltet.

"Die alte Devise 'Buy the Dip' gilt in diesem Umfeld mit stärkeren Gegensätzen und höherer Makrovolatilität nicht mehr. Wir sehen keine anhaltenden Bullenmärkte wie in der Vergangenheit. Deshalb ist ein neues Anlagekonzept erforderlich", schreiben sie. Und weiter: "Was in der Vergangenheit funktioniert hat, wird jetzt nicht mehr funktionieren."

Laut der Studie sei der einzige Ausweg aus dem Preisanstieg eine "tiefe Rezession" in einem Markt, der mit einer alternden Erwerbsbevölkerung konfrontiert ist, was überall auf der Welt der Fall sein werde.

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Der Vermögensverwalter ist der Ansicht, dass wir vor einer neuen globalen Ordnung stehen: "Unserer Ansicht nach ist dies das schwierigste globale Umfeld seit dem Zweiten Weltkrieg. Wir sehen, dass sich die geopolitische Zusammenarbeit und die Globalisierung zu einer fragmentierten Welt mit konkurrierenden Blöcken entwickeln. Das geht auf Kosten der wirtschaftlichen Effizienz."

Die Inflation sei laut Blackrock gekommen, um zu bleiben: "Selbst wenn eine Rezession bevorsteht, glauben wir, dass wir mit der Inflation leben werden."

Wie können Anleger sich positionieren?

Nach jahrelanger Underperformance gegenüber Aktien könnten Anleihen – insbesondere Investment-Grade-Kredite und kurzfristige Staatsanleihen – laut Blackrock ein Comeback erfahren. Gerade im Umfeld höherer Inflation empfehlen sie, inflationsgeschützte Anleihen zu kaufen und Aktien zu meiden - zumindest auf kurze Sicht.

"Wir sind der Meinung, dass eine volatilere und anhaltende Inflation von den Märkten noch nicht eingepreist ist", warnen die Strategen. Und weiter: "In der alten Strategie würden langfristige Staatsanleihen Teil des Pakets sein, da sie in der Vergangenheit Portfolios vor Rezessionen geschützt haben. Diesmal nicht, denken wir."

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion