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    25 Jahre wallstreet:online  7865  4 Kommentare Börsenportal wallstreet-online.de: Seit einem Vierteljahrhundert erfolgreich mit “Infos, Tipps und Tratsch”

    Unser Börsenportal feiert am 20. Januar seinen 25. Geburtstag. Wir schauen zurück auf die Anfänge des Unternehmens und geben einen kleinen Ausblick auf unsere Pläne für 2023.

    Wer André Kolbinger nach den Anfangstagen von wallstreet-online.de fragt, bekommt eine PDF-Datei mit einem “Spiegel”-Artikel vom 11. Juni 2000 geschickt. “Da steht einiges drin”, schreibt der Firmengründer der Smartbroker Holding AG an einem Dienstag um 23:18 Uhr per E-Mail. Doch nach dem Öffnen der Datei fällt zunächst das Foto in der Mitte auf: “Jungunternehmer Kolbinger” lautet die Bildunterschrift, dazu ein Zitat, das allein betrachtet eigentlich keinen Sinn ergibt. “Für die Verlage ist das schon blamabel”, steht unter der Aufnahme. Gemeint ist die in manchen Medienhäusern sogar bis heute vorhandene Konzeptlosigkeit mit Blick auf die Vermarktungschancen, die das Internet bietet. Das Bild zeigt den damals 25-Jährigen, wie er lässig auf der Lehne eines weißen Chesterfield-Sessels sitzt und in die Kamera schaut. Er trägt schwarze Lederschuhe, eine schwarze Stoffhose und - der damaligen Mode folgend - ein betont weit geschnittenes dunkelblaues Hemd. 

    Der Artikel lässt sich irgendwo zwischen Anerkennung und Verwunderung verorten. Kolbinger wird im Text als “Shootingstar” beschrieben. Ein “selbstbewusster Gründer” aus einer Kleinstadt am Rande Berlins, der “in diesen Tagen etlichen Bankanalysten seinen Werdegang schildern” darf: “Mit 19 Abi, mit 20 Zivildienst, mit 22 Praktikant beim Düsseldorfer Wertpapierhändler New York-Broker und mit 23 die Königsidee”: eine werbefinanzierte Finanzseite mit redaktionellen Artikeln und einer Community, in der sich sowohl professionelle Anleger als auch Gelegenheitstrader untereinander austauschen können. Genau diese User werden im Textverlauf als “Börsenfreaks” und “Zocker” charakterisiert. Es sind anonyme Forenmitglieder wie der Nutzer “red shoes”, die mit einer Mischung aus “Infos, Tipps und Tratsch” für derart hohe Klickzahlen sorgen, dass selbst die Online-Angebote großer Verlagshäuser wie Gruner + Jahr gegen wallstreet-online.de “wie Klitschen” aussehen würden.  

    Mitarbeiter schliefen auf Feldbetten 

    Kolbinger setzte damals alles auf eine Karte, lieh sich Geld von den Eltern, kündigte seinen Job, gründete am 20. Januar 1998 ein Unternehmen und stellte Mitarbeiter ein. In den ersten Monaten arbeitete das kleine Team praktisch durch und schlief sogar auf Feldbetten. Zwei Jahre später, im April 2000, verzeichnete wallstreet-online.de bereits über 30 Millionen Seitenaufrufe und damit mehr als alle Angebote des “Wirtschafts-Presse-Magnaten Holtzbrinck” zusammen, heißt es im “Spiegel”-Artikel. Staunend würden die etablierten Anbieter nach Nordrhein-Westfalen schauen, wo der Firmengründer seine Angestellten in einer ehemaligen “Wasserburg” bei Hilden einquartiert habe, weil das ursprüngliche Büro in der Düsseldorfer Innenstadt zu klein geworden war (in Wirklichkeit war es ein Vierkanthof). Auch “Spiegel”-Redakteur Oliver Gehrs scheint sich beim Schreiben gefragt zu haben, wie das seinerzeit völlig neue Geschäftsmodell der damaligen GIS Wirtschaftsdaten GmbH überhaupt funktionieren kann. Der Artikel endet mit der Erkenntnis, dass die Leser von wallstreet-online.de anstatt bei Freibier und Würstchen in Kolbingers vermeintlicher “Wasserburg” zu feiern, lieber bis zwei Uhr nachts im Forum aktiv sind. Gehrs konstatiert: “Der Online-User ist eine merkwürdige Spezies.”

    Mordfantasien in der Wirecard-Chefetage

    Wie wichtig das Forum für den Erfolg von wallstreet:online ist, zeigt ein Blick auf alte Screenshots aus dem Frühjahr 1998. Direkt unterhalb des damaligen Firmenlogos - einer angedeuteten Silhouette der Wolkenkratzer in Manhattan - konnte man sich in sein Profil einloggen. Darunter stand: “Join the community”. Der Rest der Seite wurde von Charts und Kurslisten dominiert. Zehn Jahre später änderte sich nicht nur die Hintergrundfarbe von Eierschale zu einem eleganten weiß, sondern die Community wurde fester Bestandteil der Startseite. Die am häufigsten diskutierten Beiträge kamen gleich nach dem deutlich aufgewerteten Nachrichtenblock, außerdem entwickelte das Team von wallstreet-online.de ein personalisierbares Dashboard mit allerlei User-Prognosen und Musterdepots. Die Auflösung wurde deutlich besser und selbst aus heutiger Sicht wirkt die Seitenstruktur vergleichsweise aufgeräumt.  

    Ob Zufall oder nicht, aber genau zu diesem Zeitpunkt sorgte eine Diskussion mit dem eigentlich harmlosen Titel “Wirecard - Top oder Flop” für einen großen Bekanntheitsschub. Der Nutzer “Memyselfandi007” ließ am 1. Mai 2008 um 15:13 Uhr erstmals Zweifel an den Praktiken des mittlerweile insolventen Finanzdienstleisters aufkommen. Einige Zeit und zahlreiche Foreneinträge später ließ die Polizei den Blogger verhören, bei Wirecard fantasierte man anschließend sogar über eine Schadensersatzklage im “dreistelligen Millionenbereich”, wie ein ehemaliger Wirecard-Topmanager in einem Enthüllungsbuch erklärte. Demnach empfahl ein Kollege aus dem Führungszirkel sogar, den “störenden Blogger” bei nächster Gelegenheit mit dem “Raketenrucksack” aus einem bekannten Videospiel zu töten. Und obwohl der inzwischen in U-Haft sitzende Wirecard-Chef Markus Braun damals “mit der Hilfe einer ganzen Heerschar von Rechtsanwälten” kritische Einträge löschen ließ, kann man den ursprünglichen Foreneintrag immer noch lesen. Er wurde bis heute mehr als 21,4 Millionen Mal angeklickt. 

    Klare Nr. 1 im deutschsprachigen Raum

    Szenenwechsel in die Gegenwart: Das Unternehmen ist schon vor Jahren nach Berlin gezogen (insgesamt waren es fünf Umzüge seit 1998) und durch eine Reihe von Zukäufen zum größten verlagsunabhängigen Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum aufgestiegen. Aus den 160.000 registrierten Nutzern, über die im “Spiegel”-Artikel berichtet wurde, sind inzwischen 870.000 geworden - Tendenz steigend. Die Anzahl der Seitenaufrufe lag im Dezember 2022 bei 171,6 Mio. (gemeinsam ausgewiesen mit den Partnerseiten ariva.de, boersennews.de und finanznachrichten.de). In Spitzenzeiten während des GameStop-Hypes im Januar 2021 waren es sogar 465,7 Mio. Page Impressions. Die Redaktion ist in den sozialen Medien aktiv und verfügt über ein eigenes Studio, in dem Videos für den YouTube-Kanal von wallstreet:online aufgenommen werden. Seit einigen Monaten geben die Berliner auch eine Reihe von Börsenbriefen heraus, im Laufe des Jahres sollen weitere Premium-Inhalte folgen, beispielsweise Webinare zum Thema Finanzen. 

    Im August des vergangenen Jahres tauschte André Kolbinger seinen Posten im Aufsichtsrat erneut gegen die Stelle als Chief Executive Officer. Zusammen mit der Tochterfirma Smartbroker AG (ehemals wallstreet:online capital AG) will er Mitte 2023 den eigenen Online-Broker Smartbroker einem Relaunch unterziehen. Die gesamte IT (inklusive der mehr als 200.000 Kunden) soll zu einem neuen Dienstleister wechseln, das eigene Team wird künftig eine ganze Reihe von Prozessen selbst ausführen, außerdem soll eine App auf den Markt gebracht werden. Kolbingers Terminkalender ist dementsprechend gut gefüllt. Um die vier Börsenportale und die Koordinierung von Smartbroker 2.0 kümmert sich daher federführend Oliver Haugk, der 2017 in Berlin als Produktvorstand anfing. “wallstreet:online war für uns immer das absolute Aushängeschild in Sachen Community - einfach das Börsenforum in Deutschland und die erste Anlaufstelle, wenn es darum ging, News und Gerüchte aus dem Markt zu erfahren. Während andere Finanzportale eine nüchterne Anzeige von Nachrichten und Kursen sind, war wallstreet:online stets ein interaktiver Zugang zur Finanzwelt. Hier ist man mittendrin”, erklärt Haugk. 

    Aktuell arbeiten der 38-Jährige und seine Kollegen an einem modernen Design und einer nutzerfreundlichen Struktur. “Um unseren Lesern auch zukünftig das bestmögliche Erlebnis bieten zu können, wird es immer wieder Veränderungen geben. Momentan befinden wir uns in der Vorbereitung, das Erscheinungsbild und die Nutzerfreundlichkeit unserer Webseiten und Apps grundlegend zu erneuern. Sobald es konkret wird, werden wir an dieser Stelle regelmäßig über unser Vorhaben informieren.”, so Haugk weiter. Zu seinem Team gehören auch die Mitarbeiter mit den Personalnummern 2 und 3 - der Produktvorstand ist stolz, dass viele Angestellte seit Jahrzehnten im Unternehmen sind. “Der wichtigste Grund für unseren anhaltenden Erfolg sind sicher die Menschen, die unglaublich viel Arbeit und Herzblut in das Portal und die App gesteckt haben. Dieses Engagement kann man eigentlich gar nicht groß genug hervorheben und unser 25-jähriger Geburtstag ist daher eine gute Gelegenheit, um Danke zu sagen - vielen Dank an das Team und natürlich auch an alle Leser.”

    Autor: Felix Rentzsch, Smartbroker-Unternehmenskommunikation


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