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Ist Sklaverei die Basis des Kapitalismus in den USA?

Der Erfolg des Kapitalismus in den USA beruht nicht auf der Sklaverei, wie heute viele Antikapitalisten und „woke“-Ideologen behaupten, sondern auf der Abschaffung der Sklaverei.

Vor dreieinhalb Jahren veröffentlichte das New York Times Magazin "The 1619 Project". Darin wurde behauptet, dass 1619, das Jahr, in dem das erste Sklavenschiff im Gebiet der heutigen USA ankam, für Amerika ebenso grundlegend war wie das Gründungsjahr 1776 - und dass das Erbe der Sklaverei die amerikanische Gesellschaft noch immer prägt. Die prominente Initiatorin des 1619 Project, Nikole Hannah-Jones, gab am 16. Januar ein Interview in der New York Timesin dem sie erklärt, dass "der Kapitalismus in den Vereinigten Staaten weitgehend durch die Sklaverei geprägt wurde".

Aber beruht der amerikanische Kapitalismus tatsächlich auf Sklaverei? Die Sklaverei ist viel älter als der Kapitalismus. 5000 Jahre lang war die Sklaverei wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftssysteme. Besonders verbreitet war die Sklaverei im antiken Griechenland und in Rom, aber es gab sie auch in Indien, China, Korea und anderen Ländern. In China etwa gab es Sklaverei schon 1800 B.C.

Der Ökonom Thomas Sowell berichtet, dass 14 Millionen afrikanische Sklaven durch die Wüste Sahara verschleppt oder über den Persischen Golf und andere Wasserwege in die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens verschleppt wurden, verglichen mit etwa elf Millionen Afrikanern, die über den Atlantik gebracht wurden. Sklavenhandel gab es vor allem in Afrika:  Afrikaner machten Jagd auf andere Afrikaner und Araber organisierten den Sklavenhandel.

Von den etwa elf Millionen Sklaven, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert in die „Neue Welt“ verschleppt wurden, kamen 5,53 Millionen nach Brasilien. 1,2 Millionen Afrikaner wurden nach Jamaika verkauft, 911.000 nach Saint-Dominique (heute Haiti), 890.000 nach Kuba und 608.000 nach Barbados.

In die USA sind sehr viel weniger Afrikaner als Sklaven verschleppt worden – etwa 472.000. Viele arbeiteten auf den Tabak- und Reisplantagen. Selbst die linke Kapitalismuskritikerin Ulrike Hermann muss in ihrem Buch „Das Ende des Kapitalismus“ einräumen: „So paradox des klingen mag: Ausbeutung macht nicht reich. Diese Erfahrung mussten alle Kolonien machen, die auf Sklavenarbeit setzten. Brasilien blieb genauso rückständig wie Jamaika oder der US-Staat Mississippi. Einzelne Plantagenbesitzer wurden war sehr vermögend, aber insgesamt entwickelte sich die Volkswirtschaft nicht… Es ist kein Zufall, dass sich nur der Norden der USA industrialisierte, wo es kaum Sklaven gab.“ Und sie fügt hinzu: „Der Sklavenhandel war also eher ein ökonomisches Randphänomen, so zynisch das klingt, und kann nicht erklären, warum der Kapitalismus entstanden ist.“

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Nachrichtenquelle: Rainer Zitelmann
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