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    ROUNDUP  217  0 Kommentare DWS will schwaches Jahr 2022 abhaken - Aktie am SDax-Ende

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwachen Finanzmärkte, die hohe Inflation und hauseigene Probleme haben die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS im vergangenen Jahr voll getroffen. "2022 war für die DWS das 'ultimative Superbären-Szenario': alle Anlageklassen unter Druck, ein Krieg in Europa und Sorgen um die deutsche Wirtschaft", sagte Unternehmenschef Stefan Hoops bei Vorstellung der Jahresbilanz am Donnerstag in Frankfurt. "Hinzu kamen DWS-spezifische Herausforderungen." Kunden zogen im großen Stil Gelder aus den Fonds ab, und der Gewinn brach wegen gestiegener Kosten ein. Für die im SDax notierte Aktie ging es nach den Nachrichten abwärts.

    Hoops, der DWS seit Mitte vergangenen Jahres führt, will im laufenden Jahr zumindest beim Mittelzufluss die Wende schaffen. Die Nettomittelflüsse sollen getrieben durch die Wachstumsbereiche "Alternatives" und "Passive" wieder in den positiven Bereich zurückkehren. Im Geschäftsbereich "Passive" bietet DWS zum Beispiel ETFs auf Indizes an. Im Segment "Alternatives" werden etwa Immobilienanlagen für vorwiegend deutsche institutionelle Kunden angeboten.

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    2022 zogen die DWS-Kunden wegen des schwierigen Umfelds unter anderem mit der hohen Inflation fast 20 Milliarden Euro ab, nachdem die Fondsgesellschaft im Jahr davor noch einen Mittelzufluss von fast 48 Milliarden Euro verzeichnet hatte.

    Zwar blieben die Erträge nahezu auf Vorjahresniveau, da sich der Mittelabfluss weitgehend auf margenschwache Produkte beschränkte. Da die Kosten des Unternehmens stark stiegen, ging der Gewinn jedoch um 23 Prozent auf 599 Millionen Euro zurück. Dennoch soll die Dividende, von der vor allem die Deutsche Bank als Großaktionärin profitiert, um fünf Cent auf 2,05 Euro steigen.

    An der Börse half dies allerdings nichts. Der Kurs der DWS-Aktie rutschte am Vormittag um bis zu rund sieben Prozent auf 30,76 Euro ab und fiel damit wieder auf das Niveau vom Jahreswechsel zurück. Zuletzt lag das Papier mit einem Abschlag von noch fünf Prozent auf 31,48 Euro immer noch am Ende des SDax.

    Die Deutsche Bank hatte ihre Fondsgesellschaft DWS im Jahr 2018 für 32,50 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Das Geldhaus hält immer noch knapp 80 Prozent der DWS-Anteile. JPMorgan-Analystin Angeliki Bairaktari zeigte sich vom Jahresgewinn enttäuscht. Zuversichtlich stimme hingegen der Ausblick, schrieb sie am Morgen.

    DWS-Chef Hoops rechnet für 2023 bei den um Sondereffekten bereinigten Erträgen mit einem Wert im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) dürfte steigen, soll jedoch unter der Marke von 65 Prozent bleiben.

    Im vergangenen Jahr sanken die bereinigten Erträge um ein Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Die unter anderem um Belastungen für den Konzernumbau bereinigten Kosten wuchsen jedoch um drei Prozent auf etwas mehr als 1,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Verhältnis zwischen Aufwand und Erträgen (Cost Income Ratio - CIR) verschlechterte sich deshalb um zweieinhalb Prozentpunkte auf 60,6 Prozent.

    Bis 2025 will Hoops diese Kennzahl entsprechend den im Dezember vorgestellten Finanzzielen unter die Marke von 59 Prozent drücken. Der Gewinn je Aktie soll auf 4,50 Euro steigen. Im vergangenen Jahr sank dieser Wert um 23 Prozent auf 2,99 Euro. Der DWS-Chef setzt vor allem auf ein prozentual zweistelliges Wachstum in den Segmenten "Alternatives" und "Passive". Zudem will Hoops das DWS-Geschäft mithilfe von Übernahmen ausbauen.

    Außerdem soll der Umfang passiv verwalteter Vermögen in den kommenden Jahren um mehr als zwölf Prozent wachsen. Bei alternativen verwalteten Vermögen peilt der Vorstand eine jährliche Zunahme um mehr als zehn Prozent an. Darüber hinaus soll das Produktangebot im Bereich alternativer Investments genauso erweitert werden wie der Ausbau und die Nutzung digitaler Plattformen sowie weiterer Technologie wie Blockchain. Hier sieht die DWS auch die Möglichkeit, viel Geld einzusparen.

    Bis zum Jahr 2025 will die Gesellschaft insgesamt jährliche Effizienzgewinne von rund 100 Millionen Euro erzielen. 40 Prozent davon entfallen auf den Aufbau einer eigenständigen IT-Plattform. Der Rest soll durch weitere Sparmaßnahmen zusammenkommen. Hoops hatte im Dezember zudem angekündigt, Geschäftsbereiche veräußern, Hierarchien abbauen und die regionale Präsenz zu verringern. Über die Hälfte der 100 Millionen Euro soll bereits im kommenden Jahr eingespart werden./zb/stw/jha/

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