Indischer Mischkonzern Adani: Indiens Wirecard? Aktien weiter im Sinkflug
US-Leerverkäufer Hindenburg wirft Indiens Multimilliardär Gautam Adani Betrug vor. Mit gravierenden Folgen: Der Börsenwert des Konglomerats halbiert sich. Die führenden Firmen der Gruppe verzeichnen zweistellig Verluste.

"Dreiste Aktienmanipulation und Bilanzbetrug" und "größter Betrug in der Geschichte von Unternehmen": Seit diesen schweren Vorwürfen des amerikanischen Leerverkäufers Hindenburg Research gegen den Multimilliardär und Unternehmer Gautam Adani schmilzt dessen Vermögen dahin. Seit Mittwoch vergangener Woche hat der indische Firmengründer mehr als 60 Milliarden Dollar verloren und rutscht auf der Liste der weltweit reichsten Menschen von Platz drei auf Platz 21 ab. Damit aber nicht genug: Auch sein Unternehmen wird damit massiv in Mitleidenschaft gezogen. Der Börsenwert seiner Unternehmensgruppe verliert im selben Zeitraum fast 120 Milliarden Dollar und büßt rund die Hälfte seines Wertes ein.
Das beunruhigt auch Anleger, die daraufhin mehr als 100 Milliarden Dollar von der Marktkapitalisierung von sieben börsennotierten Aktien des Konzerns abziehen – und damit einen wahren Kursrutsch auslösen. Verhindern konnte dies auch die offizielle Stellungnahme Adanis nicht mehr, in der er die Vorwürfe vehement zurückweist und verlauten lässt, das Dokument sei eine „böswillige Kombination aus selektiver Fehlinformation und verschwiegener Fakten in Bezug auf unbegründete und diskreditierte Anschuldigungen“. Er glaube, dass Hindenburg Research folgenden Hintergedanken verfolgt: „Einen falschen Markt für Wertpapiere zu schaffen, um als Leerverkäufer auf Kosten zahlloser Anleger massive finanzielle Gewinne zu erzielen.“ Die führenden Firmen des Konglomerats verzeichnen am vergangenen Freitag Verluste im zweistelligen Bereich. Ihr Marktwert verringert sich um mehr als 110 Milliarden Euro. Der Mutterkonzern verliert in der Spitze 35 Prozent an Wert.
Und auch am heutigen Montag setzt sich der Ausverkauf der Adani Group fort. So sinken die Aktien der Adani Enterprises, dem Flaggschiff der Gruppe, im Laufe des Vormittages um 9,6 Prozent und lassen die Verluste damit weiter auf fast 28 Milliarden Dollar anschwellen. Die Papiere der Adani Transmission fielen um 10 Prozent, die der Adani Green Energy, Adani Total Gas, Adani Power und Adani Wilmar um jeweils 5 Prozent. Im grünen Bereich bleibt allein die Aktie der Adani Ports und Special Economic Zone, die Indiens größte private Hafenbetreiberin ist: Sie stieg um 1,2 Prozent an. (ner)
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Autor: (ner) für wallstreet:online Zentralredaktion