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     2401  0 Kommentare Die USA brauchen mehr Kapitalismus

    Weltweit gelten die USA als Herzland des Kapitalismus. Doch das war einmal.

    Wenn man sich das aktuelle Ranking des „Index of Economic Freedom“ anschaut, dann haben die USA die schlechteste Bewertung, seit der Index erstmals im Jahr 1995 berechnet wurde. Inzwischen gibt es sogar 16 europäische Länder, die im Vergleich zu den USA eine freiere Marktwirtschaft haben. Selbst die skandinavischen Länder sind laut dem Index of Economic Freedom wirtschaftlich freier, also kapitalistischer, als die USA. Schweden kommt auf Platz 10 der „Kapitalismus-Skala“, die USA auf Platz 25.

    In Europa denken die meisten Menschen, dass es in den USA keinen Wohlfahrtsstaat gebe, und wer ihnen sagt, dass es einen ausufernden Wohlfahrtsstaat in den USA gibt, wird ungläubig angeschaut. Tatsache ist jedoch:

    Inzwischen gibt es mindestens hundert Bundesprogramme, die jeweils mehr als 100 Millionen USD jährlich für Transferzahlungen an Haushalte ausgeben, sowie eine ungezählte Anzahl kleinerer Programme. Die Vereinigten Staaten geben 30 Prozent ihres BIP für Transferzahlungen aus, mehr als jedes andere OECD-Land mit Ausnahme Frankreichs, das 31,7 Prozent ausgibt.

    Der amerikanische Wohlfahrtstaat

    Diese Entwicklung hat eine lange Vorgeschichte, die William Voegeli in seinem Buch „Never Enough: America’s Limitless Welfare State“ schon 2010 kritisierte und mit folgenden Fakten belegte: In den USA stiegen die Ausgaben für Sozialleistungen von 3,57 Milliarden Dollar im Jahr 1940 auf 292 Milliarden Dollar im Jahr 1980. Hatten die Sozialausgaben im US-Haushalt 1970 noch bei 66,7 Milliarden Dollar gelegen, so sollten sie sich bis zum Ende der Dekade auf 247,6 Milliarden Dollar nahezu vervierfachen. Selbst wenn man diese Zahl um die Inflation und den Bevölkerungsanstieg bereinigt, also die Pro-Kopf-Ausgaben inflationsbereinigt berechnet, verdoppelten sich die Sozialleistungen in den USA von 1970 bis 1980. Von Mitte bis Ende der 60er-Jahre in der Amtszeit von Lyndon B. Johnson stiegen die sozialstaatlichen Ausgaben um 12,6 Prozent im Jahr. Von diesem bereits deutlich höheren Niveau aus kletterten sie unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford (1969 bis 1977) um weitere 8,3 Prozent im Jahr. In den vier Jahren der Regierung von Jimmy Carter betrug der Anstieg noch 3,2 Prozent im Jahr.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
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