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Zinsen steigen kräftig Trotz Bankenkrise: EZB greift durch und hebt die Zinsen um 50 Basispunkte an

Wegen der Turbulenzen im Bankensektor war zuletzt noch spekuliert worden, ob sich der EZB-Rat mit einer niedrigeren Zinserhöhung zufrieden geben könnte. Jetzt steht fest: Der Leitzins wird um 50 Basispunkte angehoben.

Trotz Bankenkrise: EZB greift durch und hebt die Zinsen um 50 Basispunkte an

Der Leitzins steigt damit wie von den meisten Beobachtern erwartet auf 3,5 Prozent. Ihr Ziel bei der Inflationsbekämpfung haben die Währungshüter noch nicht erreicht. Gerade weil die Unsicherheit am Markt derzeit so groß sei, müsse sich der Rat bei der Zinsentscheidung an den wirtschaftlichen Daten orientieren. "Die Inflation wird zu hoch für zu lange bleiben", heißt es in einem Statement der EZB zum Zinsentscheid. 

Am deutschen Aktienmarkt war nach dem Zinsentscheid zunächst keine eindeutige Tendenz erkennbar. Der DAX notiert am Nachmittag leicht im Plus bei 0,7 Prozent.

Weniger Inflation mehr Wachstum

Für 2023 erwartet die Notenbank nunmehr eine Inflation von durchschnittlich 5,3 Prozent. Im kommenden Jahr soll sich die Rate dann auf 2,9 Prozent abkühlen.

Die Prognose für das Wachstum wurde von 0,5 auf ein Prozent angehoben für das laufende Jahr. 2024 und 2025 soll die Wirtschaft dann mit 1,6 Prozent wachsen. Grund für die Anhebung der Prognose sind laut EZB die Widerstandsfähigkeit des Euroraums gegenüber den Krisenherden der Weltwirtschaft und sich abkühlende Energiepreise.

Bankenkrise unter Beobachtung

Auch zur Krise im Bankensektor bezog der Rat um EZB-Chef Lagarde Stellung:

"Der EZB-Rat beobachtet die aktuellen Marktspannungen genau und ist bereit, bei Bedarf zu reagieren, um die Preis- und Finanzstabilität im Euro-Währungsgebiet zu gewährleisten. Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig und verfügt über eine starke Kapital- und Liquiditätsausstattung. In jedem Fall ist das geldpolitische Instrumentarium der EZB voll ausgestattet, um das Finanzsystem des Euroraums bei Bedarf mit Liquidität zu versorgen und die reibungslose Übertragung der Geldpolitik zu gewährleisten."

Analysten sprechen von Gratwanderung

Michael Heise, Chefvolkwirt von HQ Trust sieht den Entscheid positiv: Dass die EZB keinerlei Abstriche mache, zeige, "dass sie der Preisstabilität klare Priorität gibt und darin eine unabdingbare Voraussetzung für stetiges Wachstum und stabile Finanzmärkte sieht".

Die Experten der Hessischen Landesbank Helaba weisen unterdessen darauf hin, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt habe. "Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren. Es ist eine Gratwanderung und die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass das Risiko einer Übersteuerung hoch ist."

Die Währung EUR/USD wird aktuell mit einem Plus von +0,13 % und einem Kurs von 1,060USD gehandelt.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion/ mit Agenturen

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3 Kommentare
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Kommentare

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19.03.23 02:33:46
Zitat von Sandy70: Gibt es Gründe warum Gestern Abend der Euro zum Dollar ab 22 Uhr noch so stark geworden ist???


Wenn Du die ganz oben in der Leiste angezeigten "EUR/USD 1,0780 +1,57%" meinst - das ist ein Fehler.

Hier mal die Taxe von der Deutschen Bank vom Freitag Abend Schluss:

EUR/USD (Deutsche Bank): 1,0670 USD
https://www.wallstreet-online.de/devisen/euro-us-dollar-eur-…
Avatar
18.03.23 09:56:20
Gibt es Gründe warum Gestern Abend der Euro zum Dollar ab 22 Uhr noch so stark geworden ist???
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17.03.23 13:18:21
Das ist ein Test.

Disclaimer

Zinsen steigen kräftig Trotz Bankenkrise: EZB greift durch und hebt die Zinsen um 50 Basispunkte an Wegen der Turbulenzen im Bankensektor war zuletzt noch spekuliert worden, ob sich der EZB-Rat mit einer niedrigeren Zinserhöhung zufrieden geben könnte. Jetzt steht fest: Es

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