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     981  0 Kommentare Das Beste verpasse ich immer

    DDR-Vergleiche sind ja eigentlich igitt und nicht angebracht. Aber man kann die Bundesrepublik doch nicht andauernd mit Nazi-Deutschland vergleichen ….

    Zum Glück gibt es in dieser angespannten Zeit immer noch etwas zu lachen. Als ich nämlich vor Kurzem festgestellt habe, dass der Frauentag, der in der Failed Stadt Berlin jetzt ja sogar ein Feiertag ist, eigentlich aus der DDR kommt, wird mir plötzlich vieles klar.

     

     

    Denn bis auf die Bankenkrise hat uns ja fast alles, was heute aktuell ist, die DDR bereits vorgelebt, wie zum Beispiel die Energiekrise, staatlich gelenkte Presse, tolle Berichte über desolate Situationen, vollkommen erodierte Staatsfinanzen und vor allem auch das andauernde Herumgerede über die Demokratie von Leuten, die mit der Demokratie eigentlich gar nichts am Hut haben wollen.

     

    Denn so ein Demokratieförderungsgesetz und eine Frau wie Nancy Faeser hätten doch bis auf den Vornamen wirklich perfekt zur DDR gepasst.

     

    Was für ein Schatz ist es da, den ich gerade gefunden habe, nämlich eine Rede von Erich Honecker zum Frauentag im Jahr 1987, deren Anfang ich hier gerne einmal wortwörtlich wiedergeben möchte, weil sie so urkomisch den Bogen zwischen dem Gestern und dem Heute schlägt.

     

    Die Institutionen der DDR, die Honecker anführt, habe ich dabei allerdings etwas umformuliert. Und jetzt bilden Sie sich bitte ihr eigenes Urteil über die Veränderungen und Kontinuitäten im Denken der deutschen Linken, also der politischen Mehrheit.

     

    Zu den schönsten Tagen in unserem an Arbeit und Lebensfreude reichen Land gehört der Frauentag. Im Grunde genommen sind wir eine Gemeinschaft, eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, die mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen und zielbewusst dabei sind, an der Gestaltung der Welt von morgen mitzuwirken.

     

    Zu welchen Leistungen Frauen und Mädchen aller Klassen und Schichten in der Lage sind, hat das Bündnis der Frauen vor Augen geführt. Er ist ein Spiegelbild des demokratischen, engagierten Mitwirkens der Frauen an der alltäglichen Stärkung unserer demokratischen Republik und der Erhaltung des Friedens. Zugleich vermittelt es dieser breiten schöpferischen Mitwirkung neue Impulse.

     

    Und damit wollen wir dem demokratischen Frauenbund und seiner Vorsitzenden herzlich gratulieren.Wenn wir heute eine positive Bilanz unserer Arbeit zum Wohle des Volkes ziehen können, dann haben die Frauen einen besonderen Anteil daran.

     

    91,3 Prozent unserer Frauen und Mädchen im arbeitsfähigen Alter sind berufstätig, verfügen über eine solide fachliche Ausbildung, lernen oder studieren und wirken in allen gesellschaftlichen Bereichen.

     

    Dies, in Verbindung mit der Tätigkeit der Männer und der jungen Generation, berechtigt uns zu der Feststellung, dass unser Volk ein fleißiges, ein talentiertes Volk ist.“

     

    Anschließend fügt der Nachrichtensprecher noch hinzu: „Erich Honecker nennt Ergebnisse des Monats Februar, die wegen der extremen Witterungsbedingungen besonders ins Gewicht fallen. Steigerung der Arbeitsproduktivität gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Prozent, 346 Millionen Mark plus in der Energieerzeugung, das sind 9 Prozent Steigerung. 84.000 Bürger leben in besseren Wohnungen und um 3,5 Prozent stiegen die Netto-Geldeinnahmen. Dafür sagte Erich Honecker den Frauen herzlichen Dank.“

     

    Und weiter: „Unter Führung der sozialistischen Einheitspartei wird das Leben des Volkes in Freiheit, Demokratie und Menschenwürde gestaltet. Diesen Weg habe die SED zusammen mit den befreundeten Parteien beschritten.“

     

    Als ich das höre, denke ich nur, wie gut, dass daher unsere heutige linke Einheitsfront an ihrer Spitze sowohl jemanden hat, der vom Völkerrecht her kommt, wie jemanden, der vom Hause her mit Hühnern, Schweinen und Kühemelken zu tun hatte.

     

    Ich bin daher guter Hoffnung, dass wir unsere Zukunft nicht schlechter gestalten werden als die DDR das damals getan hat.

     

     

    Bernd Niquet

     

    berndniquet@t-online.de

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Das Beste verpasse ich immer Große Zuversicht, dass wir es heute nicht viel schlechter machen als die DDR damals