Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Verluste weniger als erwartet, aber Umsatz leider auch – so bleiben nur gemischte Signale diese Woche.
Ballard Power setzt auf Mobilitätslösungen mittles Wasserstoff. Bereits jetzt ist man bei den „Bussen“ weltweit in der Position als Marktführer. Andere Märkte versucht man bereits zu besetzen, bevor sie „gross“ werden, wenn sie im Entstehen sind : wasserstoffbetriebene Lokomotiven, Brennstoffzellen für die Schifffahrt,„normale LKW’s“ und dazu noch Spezialfahrzeuge für den Minensektor – die immerhin für rund 3,5% der weltweiten CO2-Emissionen stehen sollen. Und in diesem Spezialmarkt gibt es Fortschritte. Nicht nur mit einem vollständig neudesignten ersten wasserstoffbetriebenen Bergbau-LKW, den Ballard Power Systems mit der indischen Adani Enterprises Limited (ISIN:INE423A01024) und Ashok Leyland Asiens noch 2023 „auf die Strasse zu bringen“ will, wie im Januar gemeldet. Dazu kam eine Folgebestellung eines anderen Kunden und Partners, der sich darauf spezialisiert hat, bestehende Minenfahrzeuge auf Wasserstoff umzurüsten: First Mode bestellt weitere 30 Wasserstoff-Brennstoffzellenmodule – insgesamt 3 MW –bei Ballard Power.
3U Holding – selbst der Kurssprung nach der 3,20 EUR-Dividendenankündigung lässt „Luft“. Wachstum 2023 organisch und anorganisch. Geschenkt?
Francotyp-Postalia Deutsche Konsum REIT bisher gemeinsamer Hauptaktionär. Jetzt eine Beteiligung verkauft, HV verschoben, Aktien verpfändet- wohin führt das?
Zuerst die Zahlen. Geht so…
Und hier die Erwartungen, die es zu treffen galt:
Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 / Q4 der Ballard Power – zum Abgleich mit den gemeldeten Zahlen.
erwartet 121,8 Mio CAD Umsatz 2022 / 34,9 Mio CAD Umsatz Q4. real: 115 Mio CAD (83,8 Mio USD) in 2022 / 28 Mio CAD (20,5 Mio USD)
Ballard erhielt im vierten Quartal neue Aufträge im Wert von etwa 52,2 Millionen US-Dollar und lieferte Aufträge im Wert von 20,5 Mio USD aus, was zu einem Auftragsbestand von etwa 133,4 Mio USD am Ende des vierten Quartals führte. Das Wachstum des Auftragsbestands wurde hauptsächlich durch gestiegene Aufträge aus Europa angetrieben, die nun etwa 64 % des gesamten Auftragsbestands ausmachen, verglichen mit etwa 38 % zum Ende des vierten Quartals 2021. Insbesondere ist der Auftragsbestand von Power Products zum vierten Quartal 2022 mehr als doppelt so hoch wie im 4. Quartal 2021 und ist auch gegenüber dem Ende des 3. Quartals 2022 um fast 60 % gestiegen.
FAZIT: Umsatz unter den Erwartungen, klar unter den Erwartungen und auch Gesamtjahresumsatz liegt klar unter den 2021er Zahlen. Lichtblick sind allein die steigenden Aufträge.
erwartet Minus 242 Mio CAD Verlust 2022 / 57 Mio CAD Verlust Q4. real: Minus 238 Mio CAD (173,50 Mio USD) / Minus 47,2 Mio CAD
(34,4 Mio USD)
Und die Gründe? China kurzgefasst. Andy MacEwen erklärt es so, “In Q4, we delivered revenue of $20.5 million and gross margin of (29)%. On revenue, we continue to be disappointed with delayed adoption in the China market and low activity levels at the Weichai-Ballard JV, which weighed on our 2022 results. We are working closely with our Weichai-Ballard JV to unlock growth in the China fuel cell bus and truck markets. Gross margin results partly reflect strategic pricing on customer platform wins during a period of inflationary costs. We expect these dynamics to persist into 2024 until our volume ramps and our product cost reduction initiatives move into production. On costs, we achieved our guided targets for total operating expenses and capital expenditures for full year 2022. We ended the year with $913.7 million in cash reserves.”
hier erwartet Minus 0,194 CAD EPS Q4 / Minus 0,825 EPS 2022. real: Minus 0,16 CAD (0,12 USD) EPS Q4 / Minus 0,80 CAD (0,58 USD) EPS 2022
Hier eine klare Verbesserung gegenüber den Erwartungen. Dazu Cash-Reserven von 913 Mio USD bieten die Basis für ein Überbrücken der Durststrecke bis zur Profitabilität, vorausgesetzt sie wird überhaupt geschafft und wird bis 2025 erreicht. Ansonsten wäre eine „weiter so Devise“ mit weiteren Kapitalerhöhungen sowieso mehr als schwer vermittelbar.
Und der Ausblick?
CEO Andy MacEwen legt sich fest, “In 2023, we believe we are well positioned to compete and grow in an increasingly exciting market. We continue to prudently manage our balance sheet as we execute on our planned investments in technology and products, advanced manufacturing, product cost reduction, our local-for-local manufacturing strategy, and providing an outstanding customer experience.”
Und wenigstens die Newslage hellt sich bei Ballard Power auf. Aber ob das für bessere Kurse reicht? Und Abwarten bis die neuen Verträge, neuen Leuchtturmprojekte
sich in Umsätzen niederschlagen? Oder ist jetzt die Chance da, sich an einem zukünftigen Wasserstoffplayer teilzuhaben…
MorphoSys Evotec – starke Meldungen liessen die Aktien anspringen – in Hamburg kommen 75 Mio USD Milestones an, München weniger Verlust.
Die Umsatzentwicklung im letzten Quartal ist wirklich enttäuschend und sollte sich in Zukunft bessern, wofür zumindest die Auftragsentwicklung spricht. Dazu weniger Verlust. Hätte ganz klar schlimmer kommen können. Aber im derzeitigen Börsenumfeld haben Growthwerte keine guten Karten.
Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Goes US. Besonders spannend mobile Wasserstoffbetankung.
Wolftank-Adisa Holding AG (SIN: AT0000A25NJ6) – Aktie ist ein typischer Microcap: Wenig liquider Handel, bereits kleinere Stückzahlen führen zu Kursausschlägen. Wer das berücksichtigt, kann natürlich gerade unter den „kleinen Werten“ durchaus spannende Storys identifizieren. Die neben einem erhöhten Risiko natürlich auch möglicherweise ein höheres Kurspotential im Erfolgsfall aufweisen. Und im Wasserstoffsektor gab es in der Vergangenheit einige Small- oder MicroCaps, die eine atemberaubende Kursentwicklung hinlegten und danach krachend scheiterten. Andere werden – noch? – mit einer Marktkapitalisierung ,die ein Vielfaches ihrer aktuellen Umsätze (!) ausmachen, bewertet. Die Börse handelt Zukunft.
Wolftank-Adisa steht nicht im Verdacht einer totalen Übertreibung. Einer Marktkapitalisierung von rund 62 Mio EUR stehen Umsätze im ersten Halbjahr 2022 von rund 29 Mio EUR und einem immerhin positiven EBITDA von 1,4 Mio EUR gegenüber. Aber spannender ist das, was in den nächsten Jahren aus der Wolftank-Adisa wird – oder eben nicht.
Ambitionierte Wasserstoffpläne der Wolftank-Adisa. Fanden diese Woche Fortsetzung Nummer 4 in 2023 – beeindruckende Frequenz.
Sollten die ambitionierten Pläne – insbesondere im Bereich Wasserstoff und Flüssiggas – umgesetzt werden können, wäre die Wolftank-Adisa Aktie durchaus einen zweiten Blick wert. Man ist auf Wachstum ausgerichtet oder wie Peter Werth, CEO der Wolftank Group bei Vorlage der Halbjahresergebnisse meinte: „Nach den Turbulenzen der letzten beiden Jahre liegt ein gutes erstes Halbjahr hinter uns. Die Energiemärkte waren stark in Bewegung, aber wir konnten unseren Aufholkurs fortsetzen. (…). Nur so können wir jetzt im anziehenden Marktumfeld aus unserem vollen Potenzial schöpfen. Und der Trend zeigt klar nach oben“, sagt. Die Gruppe beschäftigt rund 280 Mitarbeiter:innen (31.12.2021: 267) in 7 Ländern.
Wochenrückblick KW 11 – Bankenkrise 2.0? Brutal. Und Hoffnung? Evotec, Nel, ThyssenKrupp, SynLab, Mutares, Nordex, 3U Holding, Dermapharm, Smartbroker, Schaeffler,…
INTERVIEW: Media and Games Invest – 2022 war ein gutes Jahr mit 18% Umsatzwachstum inclusive 2x angehobener Prognose. Remco Westermann, CEO und Hauptaktionär, im Gespräch.
3U Holding – selbst der Kurssprung nach der 3,20 EUR-Dividendenankündigung lässt „Luft“. Wachstum 2023 organisch und anorganisch. Geschenkt?
Nach der am 16. Januar gemeldeten Kooperation mit ARTHUR BUS GmbH, einem Hersteller emissionsfreier Busse für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Städten und regionalen Gemeinden, zur Weiterentwicklung und Auslieferung von mobilen Wasserstoff-Tankcontainern, kam am 24. Januar der nächste Schlag: Wolftank-Adisa ist im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung von TPER – ÖPNV-Anbieter in der italienischen Region Emilia Romagna – als operativ-industrieller Partner für ein gemeinsames Konsortium ausgewählt worden, das für integrierte Wasserstoff-Tanksysteme für Busse verantwortlich sein soll. Und am 6. Februar meldete man eine Vertriebsvereinbarung mit EnerMech, einem internationalen Spezialisten für die Bereitstellung integrierter Liefer-, Betriebs-, Wartungs- und Ingenieurlösungen. In Kooperation sollen Wolftank-Wasserstofftankstellen (HRS) an die australische und neuseeländische Industrie geliefert werden, wo Unternehmen ihre Transportflotten von fossilen Brennstoffen unabhängig machen wollen.
Und jetzt der US-Markt.
Man setze einen „strategischen Expansionsschritt in Richtung USA“. Mit dem im Sommer 2022 erlassenen „Inflation Reduction Act“ hätten die USA Klimaschutz-Investitionen in Höhe von USD 370 Milliarden beschlossen, um den CO2-Ausstoß um rund 40 % im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. Erst kürzlich habe eine Anhörung im US-Senat die Debatte über eine nationale Norm für kohlenstoffarme Kraftstoffe eingeleitet. Damit sei die Notwendigkeit von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zur Dekarbonisierung einmal mehr klargestellt worden. Um dieses Umfeld zu nützen und optimal am Marktpotenzial zu partizipieren, habe die Wolftank-Gruppe nach einem Beschluss des Vorstands und des Aufsichtsrats eine eigene Niederlassung in Kalifornien gegründet.
Die neue Wolftank USA Inc. solle künftig den amerikanischen Markt mit den innovativen Wasserstofflösungen der Gruppe beliefern…
… und zu Beginn fokussiert mobile Wasserstofftankstellen anbieten. Gleichzeitig mit der Firmen-Gründung hat die Gruppe eine Partnerschaft in der „Hydrogen Fuel Cell Partnership“ beantragt, die eine schnelle lokale Vernetzung vorantreiben soll. Peter Werth, CEO der Wolftank Group, hätte bereits im Februar an der renommierten „Hydrogen & Fuel Cell Seminar“-Tagung in Long Beach vorgetragen und erste Kunden im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs sowie weitere Wasserstoff-Produktionsstätten besucht. Kalifornien gelte als grüner Vorreiterstaat und habe signifikante CO2-Reduktionen beschlossen. So werden etwa ab 2035 nur noch emissionslose Fahrzeuge in den kalifornischen Häfen erlaubt.
3U Holding spannend? Denn selbst der Kurssprung nach der 3,20 EUR-Dividendenankündigung lässt „Luft“. Und dazu Wachstum 2023 organisch und anorganisch. Geschenkt?
Francotyp-Postalia Deutsche Konsum REIT bisher gemeinsamer Hauptaktionär. Jetzt eine Beteiligung verkauft. Dann die HV verschoben. Und Aktien verpfändet. Wohin führt das?
„Mit unserer neuen Niederlassung in den USA setzen wir unseren konsequenten Wachstumskurs fort. Das Umfeld für emissionsfreie Mobilität ist nach den jüngsten Entscheidungen ideal für diesen Schritt. Wir wollen mit unserem Know-how ein aktiver Player am Markt werden und unsere mobilen Wasserstofftankstellen anbieten, die als schnell einsetzbare Betankungsmöglichkeit optimal sind. Unser Ziel ist, weltweit zur notwendigen Infrastruktur für eine emissionsfreie Zukunft beizutragen“, sagte Peter Werth, CEO der Wolftank Group.
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Wasserstoffspeicherung und der Betankungslösungen verfüge das Unternehmen über multimodale H2-Versorgungslösungen für den Straßen-, Schienen- und Seeverkehr. Die Gruppe biete so fertige Wasserstoff-Tanklösungen für Busse oder Schwerlastfahrzeuge (350 bar) und Personenfahrzeuge (700 bar) an.
Und so erhalten die grossen Pläne der Innsbrucker immer mehr Substanz. Dazu ein finanzstarker Partner im Hintergrund mit der Baywobei Invest GmbH, der Wachstum finanzieren könnte. Da kommen die drei neuen Verträge und Rahmenvereinbarungen im „Wasserstoffbereich“ in 2023 gerade recht. Hinzu kommt ein sich von den coronabedingten Rückschlägen schnell erholendes Basisgeschäft. Also: Könnte was werden…