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    Bankenkrise  5233  77 Kommentare "Dies ist eine Notfallrettung": UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse

    Die UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse. Ohne die Rettung "wäre es mit ziemlicher Sicherheit zu einer Finanzkrise gekommen", sagt die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Die Hintergründe.

    Es sei ein "historischer, trauriger und herausfordernder Tag" gewesen. Mit diesen Worten beschrieb der Präsident des Verwaltungsrats der Credit Suisse , Axel Lehmann, das Ende im dramatischen Ringen um die Zukunft des schwer angeschlagenen Schweizer Bankhauses. Nach einem mehrtägigen Verhandlungsmarathon stand die Lösung fest, die der Schweizer Bundespräsident Alain Berset am Sonntagabend erleichtert als "solide" feierte: Die UBS übernimmt die Credit Suisse für drei Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro). Die Rettung wurde weltweit von Notenbanken mit Erleichterung aufgenommen.

    "Dies ist eine Notfallrettung", sagte der Verwaltungsratspräsident der UBS Group, Colm Kelleher. Die Vertrauenskrise, die der Credit Suisse zum Verhängnis wurde, hätte bei einem Crash der Bank auch international gestrahlt, zeigte sich die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter überzeugt. "Das hätte mit ziemlicher Sicherheit eine Finanzkrise ausgelöst", sagte die Ministerin.

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    Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Mit dem Deal wird die UBS ein Mammutinstitut, das größer sein wird als die Deutsche Bank . Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken (rund 101 Mrd Euro) an beide Banken. Um Risiken für die UBS zu reduzieren, spreche der Bund der UBS zudem eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus, hieß es. Mit den Maßnahmen werde sichergestellt, dass die SNB der Credit Suisse im Bedarfsfall umfassend Liquidität bereitstellen könne.

    Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, betonte, die Maßnahmen seien "entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität". Der Bankensektor im Euroraum sei widerstandsfähig und verfüge über eine starke Kapital- und Liquiditätsausstattung. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, und US-Finanzministerin Janet Yellen sprachen von einem Schritt zur Stützung der Finanzstabilität. Auch die Bank of England begrüßte das "umfassende Maßnahmenpaket, das die Schweizer Behörden zur Unterstützung der Finanzstabilität vorgestellt haben". Das britische Bankensystem sei gut kapitalisiert und finanziert und bleibe sicher und solide.

    Die Schweizer Regierung in Bern stand unter erheblichem Druck, die Lage zu stabilisieren und die Credit Suisse zu stützen. Denn Credit Suisse ist einer der weltweit größten Vermögensverwalter und gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde.

    Bundespräsident Berset sagte, "der Bundesrat ist überzeugt, dass die Übernahme die beste Lösung ist, um das Vertrauen wiederherzustellen". Credit Suisse habe Vertrauen der Kunden verloren, Liquidität habe gewährleistet werden müssen. Deshalb habe die SNB einen Kredit zur Verfügung gestellt. Die Transaktion sei wichtig für die Stabilität des schweizerischen Finanzplatzes. Eine rasche stabilisierende Lösung sei unabdingbar gewesen. SNB-Präsident Thomas Jordan betonte, die Reputation sei für die Volkswirtschaft der Schweiz zentral. Die Übernahme wird nach Aussage der Finanzmarktaufsicht (Finma) nicht an wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen scheitern.

    Finanzministerin Keller-Suter sagte, der Bund habe die Garantie von 9 Milliarden Franken gegeben, um Risiken der Credit Suisse abzufangen. "Die Steuerzahler haben nur geringes Risiko" - jedes andere Szenario hätte mehr Kosten verursacht. Man habe einen privaten Partner und eine solide Bank, die die Credit Suisse übernehme. Es handele sich nicht um eine staatliche Rettung, betonte die Ministerin. Der Bund habe lediglich eine Garantie übernommen.

    Die Credit Suisse hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der größte Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte.

    Durch den Zusammenschluss soll laut UBS ein Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 5 Billionen US-Dollar entstehen. UBS-Verwaltungsratchef Kelleher sagte, diese Übernahme sei für die UBS-Aktionäre attraktiv. "Aber was die Credit Suisse betrifft, so handelt es sich um eine Notlösung." Den Kaufpreis bezahlt die UBS in eigenen Aktien, er entspricht einem Preis von 0,76 Franken je Credit-Suisse-Anteilsschein.

    Die Bilanzsumme der UBS mit mehr als 72 000 Beschäftigten belief sich 2022 auf umgerechnet 1 030 Milliarden Euro, die der Credit Suisse mit gut 50 000 Beschäftigten auf umgerechnet 535,44 Milliarden Euro. Die UBS hatte 2022 einen Gewinn von 7,6 Milliarden Dollar (aktuell 7,07 Mrd Euro) erwirtschaftet. Credit Suisse wies dagegen einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken (7,4 Mrd Euro) aus./mrd/oe/DP/zb

    Credit Suisse Group

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    ISIN:CH0012138530WKN:876800


    Autor: dpa-AFX + Ferdinand Hammer, wallstreet:onlne Zentralredaktion


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    Verfasst vonFerdinand Hammer
    Bankenkrise "Dies ist eine Notfallrettung": UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse Die UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse. Ohne die Rettung "wäre es mit ziemlicher Sicherheit zu einer Finanzkrise gekommen", sagt die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Die Hintergründe.

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    Kommentare

    Avatar
    06.02.24 15:54:16
    6.2.
    UBS to Sell Billions More AT1 Bonds in Coming Years
    https://finance.yahoo.com/news/ubs-sell-billions-more-at1-10…
    ...
    UBS Group AG plans to sell billions more in Additional Tier 1 bonds over the next few years after a blockbuster deal last year that heralded a revival for the market for risky bank debt.
    ...

    The market was rocked to its core last March, when about $17 billion of the securities were wiped out as part of UBS’s takeover of Credit Suisse Group AG. But high demand for sales of the securities by UBS and Barclays Plc late last year marked a recovery, and reassured banks with AT1s that have first call dates this year.

    ...

    toi, toi, toi :D
    Avatar
    28.10.23 11:39:07
    Die Credit Suisse ist damals ja in Schieflage geraten. Anhand der früheren Prämien der Credit Default Swaps (CDS), die damals vor der Übernahme der UBS bei über 1200 lagen und vergleichbar mit den Prämien vor der Lehman Brothers Pleite (Insolvenz) waren, konnte man erahnen das die Credit Suisse Pleite gehen würde bzw. übernommen werde musste um eine Pleite zu verhindern. Die Quelle dazu:

    Avatar
    21.09.23 13:08:26
    21.9.
    Credit Suisse AT1 Claim Prices Climb on Bets Lawsuits to Succeed
    https://finance.yahoo.com/news/credit-suisse-at1-claims-clim…
    ...
    Some investors are bidding up legal claims on Credit Suisse’s additional-tier 1 debt in a bet that they can recover some value from the bonds that were wiped out during the UBS Group AG takeover.

    The trading desk at Cantor Fitzgerald has circulated an offer to buy some of the claims at 9.5 cents on the dollar each, according to people familiar with the matter who asked not to be identified. That’s up from around 3 to 4 cents in mid-August, they said.

    It’s a sign that some money managers are taking wagers on a settlement with Swiss authorities over the controversial decision to make Credit Suisse’s risky AT1 bonds worthless. Investors in the AT1 claims are targeting a settlement of around 15 cents, said one person who is part of one of the lawsuits.

    ...
    Avatar
    03.09.23 13:21:28
    Good bye CS. 😀

    Schade, aber eine solche Bank hätte keine Überlebenschancen mehr. Zuviel verzockt, zu wenig verdient, zu hohe Boni und wenig Banking Kompetenz im VR und Management.
    Avatar
    02.09.23 17:38:08
    so :) ich habe bei der Klage mitgemacht.
    ca. 420 Schweizer Franken hat der Spaß gekostet.
    Ich bin gespannt ob man sich eventuell vergleichen will.

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