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Marktkommentar: Prof. Dr. Bernd Meyer (Berenberg): Horizonte - Ausgabe Q2-2023
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Marktkommentar Prof. Dr. Bernd Meyer (Berenberg): Horizonte - Ausgabe Q2-2023

Die Unsicherheit hinsichtlich des Wachstums und der Inflation bleibt angesichts der vielfältigen Risiken weiter überdurchschnittlich hoch.

20.03.2023 - Die Finanzmärkte sind zunächst fulminant in das neue Jahr gestartet, denn besser als erwartete Wirtschaftsdaten und rückläufige Inflation trafen auf pessimistische Anleger. Dies beflügelte Anleihen und besonders Aktien. Europäische Werte hatten die Nase vorne. Ein besseres Jahr hatten wir ja erwartet und auch, dass Aktien nach einer Bodenbildung im zweiten Halbjahr 2022 eine Erholung in das Jahr 2023 sehen dürften. Die Dynamik im Januar hat aber auch uns überrascht, ist doch das Potenzial von Aktien aufgrund fehlender Fantasie für eine deutliche Bewertungsausweitung und mangels Gewinnwachstums beschränkt. So näherten sich die europäischen Aktienindizes bereits Anfang Februar unseren Jahresendzielen, obwohl diese im Wettbewerbsvergleich bereits optimistisch waren. Die Rallye kam ab Februar dann auch mit wieder steigenden Anleiherenditen ins Stocken. Denn dank höher als erwartetem Wachstum und erwarteter Inflation drohen länger höhere Zentralbankzinsen und damit mittelfristig das Risiko einer doch deutlicheren Wirtschaftsabschwächung.

Die Inflation und die erwartete Zentralbankpolitik bestimmen damit bisher weiter das Finanzmarktgeschehen – Aktien und Anleihen entwickeln sich weitgehend im Gleichlauf. Zumindest die Gesamtinflation sollte in den kommenden Monaten dank Basiseffekten aber deutlicher fallen. Spannend wird es erst wieder später im Jahr bezüglich der Frage, wie weit die Inflation letztlich fällt – sie könnte mittelfristig höher bleiben, als viele denken. Der Anlegerfokus dürfte deshalb vorübergehend auf das Wirtschaftswachstum wechseln. China sollte hier in den kommenden Monaten Rückenwind erzeugen. Für die USA sind die Kernfragen, wie stark der Abschwung im zweiten Halbjahr ausfällt und welche Verwerfungen die Diskussion um das Anheben der Schuldengrenze erzeugen wird. Europa steht dazwischen und scheint aktuell an einer Rezession entlangzuschrammen. Ab dem Frühjahr erwarten wir hier eine Erholung. Die Unsicherheit hinsichtlich des Wachstums und der Inflation bleibt aber angesichts der vielfältigen Risiken, der länger höheren Zentralbankzinsen und des Fortgangs des Krieges, weiter überdurchschnittlich hoch.

Nach dem guten Jahresstart könnte an den Märkten damit das klassische Saisonmuster mit einem schwächeren Sommer eintreten, zumal die Aktienbewertungen gestiegen sind – auch weil die Gewinnerwartungen reduziert wurden – und die Stimmung und Positionierung weniger pessimistisch sind. Die Aktienmärkte preisen bereits eine globale Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr ein, während die Risiken für die Wirtschaft mit länger hohen Zentralbankzinsen zunehmen, wie die jüngsten Probleme einzelner regionaler US-Banken bereits zeigen. Entsprechend haben wir die Aktienquote, welche seit September neutral oder im Übergewicht gewesen ist, gegen Ende Februar auf ein leichtes Untergewicht zugunsten von Anleihen reduziert. Unser Fokus bleibt bei Aktien aus Europa und den Schwellenländern. Rohstoffe sind seit Jahresbeginn attraktiver geworden.

Lesen Sie mehr im ausführlichen Dokument "Berenberg Horizonte Q2-2023".




Gastautor: Asset Standard
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