Egbert Prior
RWE macht mit Kohle viel Kohle
Im Zuge des Ukraine-Kriegs gingen die Energiepreise durch die Decke. An der Börse ist die fulminante Entwicklung noch nicht angekommen.
Seit dem russischen Angriff tritt der Aktienkurs auf der Stelle. Aktueller Kurs 38 Euro. Im laufenden Turnus will der Energieriese an die Profite von 2022 anknüpfen. Auch die Kernkraft trägt zu den schönen Gewinnen bei. Zwei Kraftwerksblöcke, die ursprünglich Ende letzten Jahres außer Betrieb gehen sollte, werden noch bis März 2024 am Netz bleiben. Auch mit der Kohle macht RWE weiter Kohle. Spätestens 2030 soll aber Schluß sein.
Aus dem Geschäft mit Flüssiggas, das nicht gerade als umweltfreundlich gilt, wollen die Westfalen ebenfalls mittelfristig aussteigen. Der Geschäftsschwerpunkt liegt inzwischen auf den Erneuerbaren Energien Wind – Off-Shore und On-Shore –, Solar, Wasser, Biomasse und der Energiehandel. Auf dem Feld der Erneuerbaren Energie gingen im abgelaufenen Turnus 2,4 Gigawatt an das Netz, weitere 6 Gigawatt befinden sich im Bau. Investiert wurden 4,4 Milliarden, ein Plus von 50%.
Im laufenden Jahr soll noch ein Gang höher geschaltet werden. 2023 soll das Segment Kohle und Kernenergie rund 60% mehr Gewinn abwerfen. RWE will auch im Ausland wachsen. Die Essener möchten beispielsweise in Griechenland mit einem Joint-Venture-Partner 180 Millionen Euro in fünf Solarparks mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt investieren. Das Gemeinschaftsunternehmen will insgesamt Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von bis zu 2.000 Megawatt entwickeln.
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Trotz der Gewinnverdoppelung bleibt der Vorstand vorsichtig. Die Dividende soll 2022 90 Cent betragen und damit nicht erhöht werden. Erst für 2023 ist eine Anhebung auf 1 Euro geplant. Rendite 2,6%. Das KGV schätzungsweise 10. Günstig. Fazit: In Zukunft setzt RWE voll auf Erneuerbare Energien. Dieser Markt wird boomen. Die Aktie dürfte sich überdurchschnittlich entwickeln.
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