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     573  0 Kommentare Im Interview: Tim Bökemeier, Experte für private Krankenversicherungen

    Herr Bökemeier von der PKV-Welt wird uns einige Fragen zur privaten Krankenversicherung beantworten und uns dabei helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.

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    Tim Bökemeier

    Willkommen zu unserem heutigen Interview! Wir haben heute einen besonderen Gast: Tim Bökemeier, Experte für private Krankenversicherungen. Herr Bökemeier von der PKV-Welt wird uns einige Fragen zur privaten Krankenversicherung beantworten und uns dabei helfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Private Krankenversicherungen sind für viele Menschen eine Option, um eine umfassende medizinische Versorgung zu erhalten.

    Doch wie funktioniert die PKV genau? Welche Vor- und Nachteile gibt es im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung? Was sollte man beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung beachten?


    Diese und viele weitere Fragen klären wir in unserem Interview mit Tim Bökemeier. Also los geht's!

    Interviewer: Guten Tag Herr Bökemeier, bitte stellen Sie sich kurz vor.

    Guten Tag, mein Name ist Tim Bökemeier und ich bin der Betreiber von PKV-Welt.de - dem unabhängigen Ratgeber zur privaten Krankenversicherung. Zusammen mit meiner Partnerin und weiteren Geschäftspartnern betreibe ich diese Plattform.

    Meine ersten Berührungspunkte mit der privaten Krankenversicherung hatte ich während meiner Tätigkeit bei einem großen Finanzinstitut. Dort konnte ich mir bereits ein umfangreiches Wissen zu diesem Thema aneignen. Im Jahr 2016 habe ich mich schließlich selbstständig gemacht, um mich ausschließlich auf den Bereich der Gesundheitsvorsorge zu konzentrieren.


    Dabei legen wir großen Wert auf Unabhängigkeit und Neutralität. In den letzten 10 Jahren haben wir bereits über 700 Kunden erfolgreich beraten und begleitet.

    Was macht ein Versicherungsmakler eigentlich?

    Der Versicherungsmakler spielt als Berater im Versicherungswesen eine wichtige Rolle. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, sowohl Neukunden als auch Bestandskunden bei der Auswahl geeigneter Versicherungsverträge zu unterstützen und zu beraten.


    Dabei führt der Versicherungsmakler häufig ausführliche Gespräche mit seinen Bestandskunden, um deren aktuelle Bedürfnisse und Anforderungen zu erfassen und zu verstehen. Auf dieser Basis kann er dann gezielt Tarife und Versicherungsleistungen empfehlen und bei der Umsetzung der Verträge helfen.

    Neben der Auswahl des passenden Tarifs kann ein Versicherungsmakler auch bei der Optimierung des Versicherungsvertrages behilflich sein. Dazu gehört beispielsweise eine regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes, um Einsparpotenziale aufzuzeigen oder den Versicherungsschutz zu erweitern.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Begleitung bei einem eventuellen Vertragswechsel. Hier kann ein Versicherungsmakler seinen Kunden helfen, einen geeigneten Vertrag zu finden und einen nahtlosen Übergang von einem Vertrag zum anderen zu gewährleisten. Zudem gilt es auch die Vertragsklauseln zu beachten, damit dem Kunden bei einem Wechsel kein Nachteil entsteht.

    Warum sollte ich einen Berater für private Krankenversicherungen wählen und nicht über einen Versicherer gehen?

    Als Versicherungsmakler verfügt man über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der privaten Krankenversicherung und kann den Kunden in vielen Bereichen unterstützen.

    So kennt er zum Beispiel die Tücken und Feinheiten der verschiedenen Versicherungstarife und kann so besser auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Außerdem fragt er bei allen Versicherern an und kann so einen umfassenden Marktüberblick bieten.


    Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Versicherungsmakler Risikozuschläge einschätzen und gegebenenfalls im Nachhinein reduzieren kann. Gerade bei komplizierten Fällen oder besonderen Situationen wie chronischen Krankheiten oder Vorerkrankungen ist es sinnvoll, einen Experten an der Seite zu haben.

    Ein Versicherungsmakler kann aber nicht nur bei der Tarifauswahl helfen, sondern auch bei der Kostensenkung. Durch eine genaue Analyse des Versicherungsbedarfs und des aktuellen Tarifs können Kundinnen und Kunden oft bis zu 200 Euro im Monat sparen. Langfristig zahlt sich das natürlich aus und ist somit eine lohnende Investition.

    Lese-Tipp: Details zum Thema Risikozuschlag

    Raten Sie jedem Kunden zur privaten Krankenversicherung?

    Nein, denn nicht jeder Kunde ist in seiner persönlichen und beruflichen Situation dafür geeignet.

    Die Entscheidung für eine PKV sollte immer individuell und unter Berücksichtigung der Ausgangssituation und der langfristigen Perspektive getroffen werden. Zwar bietet die private Krankenversicherung oft bessere Leistungen und auch Kostenersparnisse, aber es gibt auch Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.


    Wenn beispielsweise ein bestimmtes Einkommen nicht gesichert werden kann, kann die private Krankenversicherung zu einer finanziellen Belastung werden. In diesem Fall ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die bessere Wahl.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung für eine private Krankenversicherung sorgfältig und individuell getroffen werden muss und nicht pauschal jedem Kunden empfohlen werden kann.

    Welche Berufsgruppen nutzen private Krankenversicherungen meistens?

    Private Krankenversicherungen werden häufig von Besserverdienenden und beruflich Selbstständigen in Anspruch genommen. Zu den Berufsgruppen, die sich häufig für eine private Krankenversicherung entscheiden, gehören beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Unternehmer und leitende Angestellte. Auch Freiberufler und Personen in künstlerischen Berufen gehören häufig dazu.

    Hier einige Gründe, warum sich diese Berufsgruppen häufig für die private Krankenversicherung entscheiden:

       Freie Tarifwahl und individuell anpassbare Leistungen

      Höherer Versicherungsschutz mit besseren Leistungen als in der GKV

      Partizipation am medizinischen Fortschritt

      Geringere Beiträge in jungen Jahren aufgrund des geringeren Gesundheitsrisikos

      Allerdings ist zu bedenken, dass die Beiträge im Alter steigen können und ein Wechsel zurück in die GKV erschwert sein kann. Interessierte sollten sich daher gründlich informieren und abwägen, ob die private Krankenversicherung langfristig die beste Wahl ist.

    Welche Vor- und Nachteile bietet die PKV gegenüber der GKV aus Ihrer Sicht?

    Die private Krankenversicherung bietet einen individuellen Versicherungsschutz, der auf die Bedürfnisse und Ansprüche des einzelnen Versicherten zugeschnitten werden kann.

    Besserverdienende erhalten bei freier Tarifwahl bessere Leistungen als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine frühe Entscheidung für die PKV und ein niedriges Eintrittsalter führen aufgrund des geringeren Gesundheitsrisikos zu niedrigeren Prämien.


    Die Tarife in der privaten Krankenversicherung werden nach den zu erwartenden Leistungen kalkuliert, somit müssten ältere Menschen eigentlich wesentlich höhere Beiträge zahlen als Jüngere, um die anfallenden Mehrausgaben in ihrer Altersklasse zu decken. Um dies zu vermeiden, gibt es das Instrument der Altersrückstellungen. Sie dienen dazu, in jungen, gesunden Jahren finanzielle Reserven zu bilden, die später bei Alter und Krankheit zur Beitragsentlastung eingesetzt werden können. Dadurch lässt sich insgesamt ein wesentlich gradlinigerer Beitragsverlauf erreichen.

    Weitere Vorteile sind die Beitragsrückerstattung und der Zugang zu neuen Behandlungsmethoden, Nachteile sind die Mitversicherung von Familienangehörigen, die Gesundheitsprüfung.

    Ist man mit einer privaten Krankenversicherung besser abgesichert als mit der gesetzlichen Krankenversicherung?

    Ja, das kann man schon so sagen. Denn die private Krankenversicherung bietet in der Regel bessere Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung.

    Zum Beispiel gibt es in der PKV keine Zuzahlungen für Medikamente, es können Behandlungsmethoden in Anspruch genommen werden, die in der GKV nicht möglich sind und es gibt kürzere Wartezeiten auf Termine und Behandlungen.


    Oder die Zahnreinigung, in der GKV wird diese Leistung nur eingeschränkt oder gar nicht übernommen, während in der PKV die Zahnreinigung häufig mitversichert ist. Auch die Unterbringung im Krankenhaus im Einzelzimmer und die Behandlung durch den Chefarzt sind in der PKV meist Standardleistungen, während sie in der GKV nur in Ausnahmefällen übernommen werden.

    Zu beachten ist jedoch, dass sich die genauen Leistungen und Bedingungen von Versicherer zu Versicherer unterscheiden können. Daher ist es wichtig, bei der Wahl einer privaten Krankenversicherung genau zu prüfen, welche Leistungen im individuellen Tarif enthalten sind und welche nicht.

    Welche Leistungen sind besonders wichtig in der privaten Krankenversicherung?

    Pauschal lässt sich diese Frage nur bedingt beantworten, da es ja auf den individuellen Gesundheitszustand, das Alter etc. ankommt. Einige besonders wichtige Leistungen, die in vielen PKV-Tarifen enthalten sind die folgenden:

      Freie Arzt- und Krankenhauswahl: Der Versicherte kann selbst entscheiden, welchen Arzt oder welches Krankenhaus er für eine Behandlung aufsucht.

      Chefarztbehandlung: Die Behandlung durch einen Chefarzt gilt in der privaten Krankenversicherung als Standard und ist in vielen Tarifen enthalten. Damit soll die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert werden.

      Erstattung von Zuzahlungen: Die PKV übernimmt häufig Zuzahlungen für Medikamente, Hilfsmittel oder Therapien, die in der GKV selbst getragen werden müssen.

      Zahnärztliche Leistungen: Zahnersatz, Zahnbehandlungen und auch professionelle Zahnreinigungen werden häufig von der PKV übernommen, während sie in der GKV oft nur teilweise oder gar nicht erstattet werden.

      Heilpraktikerleistungen: Viele PKV-Tarife erstatten die Kosten für alternative Heilmethoden, die in der GKV nicht oder nur eingeschränkt übernommen werden.

      Beitragsrückerstattung: Wenn im Versicherungsjahr keine Leistungen in Anspruch genommen wurden, bieten die PKV-Anbieter Beitragsrückerstattungen an, die den Versicherten finanziell entlasten können.

    Was sollte man beim Abschluss eines PKV-Vertrags beachten?

    Über dieses Thema könnten wir lange reden, daher fasse ich nur einige wichtige Punkte zusammen:

      Tarifauswahl: Es ist wichtig, den richtigen Tarif zu wählen, der den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen entspricht. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Tarifen mit unterschiedlichen Leistungen und Konditionen. Es ist daher empfehlenswert, sich von einem unabhängigen Versicherungsmakler oder Berater beraten zu lassen.

      Gesundheitsprüfung: Bevor sie von einer Versicherungsgesellschaft aufgenommen werden, müssen Sie bei der Antragsaufnahme die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten. Dabei ist es wichtig, ehrliche Angaben zu machen, da falsche Angaben zur Ablehnung des Antrags führen können. Gleichzeitig sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Vorerkrankungen und chronische Krankheiten einen Einfluss auf die Beitragsberechnung haben können.

      Beitragsentwicklung: Es ist wichtig, sich über die Beitragsentwicklung im Laufe der Jahre zu informieren, insbesondere im Hinblick auf das Alter. Der Durchschnittsverlauf aller Gesellschaften am Markt liegt bei 2,80% p.a. seit 2013.

    In der gesetzlichen Krankenversicherung liegen die Beitragssteigerungen bei 3,40% p.a. seit 2013.

      Vertragsbedingungen: Es ist wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu lesen und zu verstehen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Leistungskataloge und Leistungsausschlüsse gelegt werden. Wichtig ist auch, die Bedingungen für einen Tarif- oder Anbieterwechsel zu kennen.

      Kosten und Leistungen: Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, die Kosten und Leistungen der PKV mit denen der GKV zu vergleichen. Dabei sollten insbesondere die Kosten für die Absicherung im Alter berücksichtigt werden. Wichtig sind auch die Leistungen der PKV bei Zahnbehandlungen, alternativen Heilmethoden und anderen Sonderleistungen.

    Und was kann man tun, wenn man sich im Alter die PKV nicht mehr leisten kann?

    Diese Sorge höre ich oft, allerdings ist sie in vielen Fällen auch unbegründet und das kann vermieden werden. Denn viele haben hohe Kosteneinsparungen, diese können fürs Alter zurückgelegt werden.

    Sollte es dennoch vorkommen, dass man die monatlichen Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht mehr ohne weiteres stemmen kann, gibt es durchaus Möglichkeiten.


    Eine Möglichkeit kann zum Beispiel der Wechsel in einen günstigeren Tarif sein. Auch ein Wechsel in den Standardtarif oder Basistarif kommt in Frage. Allerdings sind hier die Leistungen eingeschränkt und es können Zuzahlungen anfallen.

    Lese-Tipp: Mehr zum Thema Kosten im Alter

    Warum nicht einfach im Alter in die gesetzliche Krankenversicherung zurückwechseln?

    Dieses Vorgehen versuchen einige, allerdings gibt es hierfür ein paar Kriterien, die erfüllt sein müssen.

    Ein Wechsel in die GKV ist z.B. möglich, wenn Versicherungspflicht eintritt und das Gehalt die Jahresarbeitsentgeltgrenze (für 2023) von 66.600 Euro brutto im Jahr nicht übersteigt.


    Allerdings darf der Versicherte nicht älter als 55 Jahre sein. Personen, die älter als 55 Jahre sind oder deren Einkommen über der genannten Grenze liegt, können nicht mehr in die GKV wechseln.

    Vielen Dank für das Interview Herr Bökemeier

    Sehr gerne, sollten weitere Fragen aufkommen oder Leser Unterstützung beim Thema private Krankenversicherung benötigen, stehe ich gerne bereit. Besuchen Sie uns auf der PKV-Welt!

     

     

    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy
    Im Interview: Tim Bökemeier, Experte für private Krankenversicherungen Herr Bökemeier von der PKV-Welt wird uns einige Fragen zur privaten Krankenversicherung beantworten und uns dabei helfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Private Krankenversicherungen sind für viele Menschen eine Option, um eine umfassende medizinische Versorgung zu erhalten