checkAd

     310  0 Kommentare DSL oder Breitband - wer macht das Rennen?

    Im Kampf der Internet-Serviceprovider mit Breitband-Zugang kämpfen die zwei Haupttechnologien, Kabelmodem und DSL-Technologie, um die Vorherrschaft. Aktuell liegen die Kabelanbieter vorn. Doch DSL (Digital Subscriber Line) ist nicht abgeschlagen.

    Während das Breitbandkabel in privaten Haushalten eindeutig dominiert, ist DSL im privaten, wie im Geschäfts-Bereich etwa gleich weit verbereitet. „Der Consumer-Markt ist jetzt der am härtesten umkämpfte Bereich, hier versucht DSL die Führung zu erlangen, “ meint Ari Bensinger, Analyst bei Standard & Poor's.

    Zum Jahresende waren knapp 4 Millionen Kabelmodems im Einsatz. Bis zum Ende dieses Jahres soll sich die Zahl auf 7,3 Millionen steigern. 2002 erwartet die Marktforschungsgesellschaft Kinetic Strategies 10,9 Millionen. Im Jahr darauf sollen es 14,4 Millionen werden. DSL hatte nach Zahlen des Marktforscheungsunternehmens TeleChoice zum Ende des vergangenen Jahres etwa 2,4 Millionen Abonnenten. Mit 5,7 Millionen zum Ende diesen jahres und 9,7 Millionen in 2002 soll DSL mit 14,5 Millionen im Jahre 2003 die Konkurenztechnologie überholen.

    DSL nutzt die vorhandenen kupfernen Telefonleitungen. Das ist kostengünstig. Die Verbindung zwischen Abonnent und dem ersten Einwahlknoten steht dem Kunden exklusiv zur Verfügung. Beim Kabelanschluss teilen sich die Haushalte eines Abschnitts das Breitbandkabel. DSL bietet daher im Mittel verlässliche Übertragungsraten, die beim Breitband starken Schwankungen unterliegen.

    Die DSL-Anbieter müssen mit Telefonanbietern zusammenarbeiten. Schließlich nutzen sie deren Leitungen und Einrichtungen. Dies stößt teilweise auf Widerstand, weil so mancher Telefonanbieter vor allem an die Aufrechterhaltung seines Monopols denkt. Dementsprechend schwierig kann die Einrichtung eines DSL-Anschlusses im Einzelfall sein. Für das Breitbandkabel spricht die Tatsache, dass alles aus einer Hand kommt. Die Installation eines Kabelmodems ist einfach, die Kabelbetreiber sind an einer aggressiven Vermarktung interessiert.

    94% der 104 Millionen amerikanischen Haushalte verfügen über einen Draht-gebundenen Telefonanschluss. Die Zahl der durch Kabel-TV prinzipiell erreichbaren Kunden liegt nur bei 70 Millionen. Das ist der große Vorteil von DSL, den Analyst Bensinger herausstellt.

    Nachdem die DSL-Philosophie in der Vergangenheit lautete, ohne Rücksicht auf Verluste zu wachsen, wird jetzt maßvoller vorgegangen. Die Kapitalmärkte machen Expansion um jeden Preis nicht mehr mit, nun stehen kurzfristige Renditeziele im Vordergrund. Auf der anderen Seite suchen die großen Telefonanbieter nach Quellen, mit denen sie neues Geschäft generieren können. Für sie liegt der DSL-Weg auf der Hand.

    Der Merger von AOL Time Warner könnte wiederum die Kabel-Zugangstechnologie in den Vordergrund schieben: 26 Millionen AOL-Kunden kommen mit 13 Millionen Abonnenten der Nummer zwei der amerikanischen TV-Kabelbetreiber, Time Warner, zusammen.

    Arnold Berman, Technologie-Stratege bei Wit Soundview glaubt an die Dominanz von DSL. Er empfiehlt die Aktie von Adtran. Außerdem könnte in diesem Zusammenhang der Internet-Zugangsprovider zu den Gewinnern gehören. Wer auf die Kabeltechnologie setzt, sei mit AOL und Scientific Atlanta gut bedient. Auch Antec wird genannt. Das Unternehmen konzentriert sich auf optisches Equipment für die Breitbandindustrie.

    Scientific Atlanta ist der zweitgrößte Anbieter von digitalen Set-Top Boxen. Der US-Marktführer Motorola beliefert u.a. AOL. Mehr als 2 Millionen Boxen befinden sich gegenwärtig im Auftragsbestand des diversifizierten Konzerns. Damit nicht genug: AOL Time Warner will die Anzahl der eingesetzten Geräte zum Ende des Jahres auf 3,5 Millionen Stück verdoppeln.


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Klaus Singer
    DSL oder Breitband - wer macht das Rennen? Im Kampf der Internet-Serviceprovider mit Breitband-Zugang kämpfen die zwei Haupttechnologien, Kabelmodem und DSL-Technologie, um die Vorherrschaft. Aktuell liegen die Kabelanbieter vorn. Doch DSL (Digital Subscriber Line) ist nicht abgeschlagen. …