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    Düstere Bärenrufe  14309  13 Kommentare Immobilienaktien "im Auge des Sturms": Darum schlagen Analysten jetzt Alarm

    Angesichts steigender Finanzierungskosten und einer prognostizierten Konjunkturabschwächung gelten die stark fremdfinanzierten Immobilien-Aktien nun als die anfälligste Ecke der europäischen Aktienmärkte.

    Die Analysten von JPMorgan gaben eine neue Warnung zu Immobilien heraus und erklärten, dass ein potenzieller weiterer Anstieg der Renditen einen "großen Gegenwind" darstelle. Zuvor hatte die Citigroup erklärt, dass sich der Wert des Sektors halbieren könnte.

    Der Immobiliensektor hat bereits in den vergangenen Monaten große Verluste erlitten. Der Stoxx 600 Real Estate Index hat im vergangenen Jahr einen Rückgang von mehr als 40 Prozent verzeichnet. Der Marktwert des Index, der rund 30 Aktien abbildet, ist dadurch um mehr als 100 Milliarden Euro gesunken. Die Bewertungen europäischer Immobilienaktien befinden sich auf einem Niveau, das zuletzt während der globalen Finanzkrise zu beobachten war.

    Die Branche ist laut Bloomberg vor allem aufgrund ihrer Abhängigkeit von Hypotheken verschuldet. Die Entscheidung der Zentralbanken, die Zinssätze anzuheben, um die Inflation zu bekämpfen, habe demnach die Kosten für den Schuldendienst in die Höhe getrieben und Finanzierungssorgen ausgelöst. Weltweit gelten bereits fast 175 Milliarden US-Dollar an Immobilienkrediten als "notleidend".

    In Anbetracht des steigenden Rezessionsrisikos und der sich verengenden Kreditmärkte erwarten Analysten eine unmittelbare Beeinträchtigung des Gewinnwachstums. Vor allem gewerbliche Immobilien bereiten den Analysten Sorgen.

    Aroundtown, das sowohl in Gewerbe- als auch in Wohnimmobilien investiert, ist laut Credit Suisse der schlechteste europäische Aktienwert in diesem Jahr und hat seit Mitte Januar rund die Hälfte seines Wertes verloren.

    "In Europa haben die Anleger Immobilien nicht als Inflationsschutz wahrgenommen und sich auf Unternehmen konzentriert, die am stärksten fremdfinanziert sind", zitiert Bloomberg Lilia Peytavin, europäische Portfoliostrategin bei Goldman Sachs. "Die Aufmerksamkeit des Marktes hat sich auf das Risiko höherer Kapitalkosten für Unternehmen mit anfälligen Bilanzen konzentriert."

    Einige Analysten betrachten die Marktlage allerdings nicht ganz so alarmierend: Stephane Deo, Chefmarktstratege bei Ostrum Asset Management, ist beispielsweise der Meinung, dass die aktuelle Verschuldung und die sich entwickelnde Krise nicht so alarmierend seien wie die globale Finanzkrise von 2008.

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    "Ich bin nicht übermäßig besorgt um den Sektor als Ganzes", so Stephane Deo, Chefmarktstratege bei Ostrum Asset Management. "Wir befinden uns im Auge des Sturms, wo die Mieten noch nicht gestiegen sind, aber die Zinsen schon. Mit steigenden Zinssätzen werden die Preise zwangsläufig sinken. Aber das ist nur eine Anpassung, kein Immobiliencrash wie 2009."

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    Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion




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    Verfasst vonGina Moesing
    Düstere Bärenrufe Immobilienaktien "im Auge des Sturms": Darum schlagen Analysten jetzt Alarm Angesichts steigender Finanzierungskosten und einer prognostizierten Konjunkturabschwächung gelten die stark fremdfinanzierten Immobilien-Aktien nun als die anfälligste Ecke der europäischen Aktienmärkte.

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    Kommentare

    Avatar
    03.03.24 10:57:14
    wenn so viel Trübsal geblasen wird.
    Avatar
    19.02.24 13:19:22
    Bald ist keine deutsche Immo-AG mehr übrig, die zu normalen Kursen „traded“. Die Performance deutscher Immo-AGs in den vergangenen 5 Jahren wird wohl dramatisch schlecht sein. Schade. Der deutsche Immobilienmarkt ist leider zu intransparent und zu viele zwielichtige Personen tummeln sich in diesem Markt. Die BaFin kriegt ja leider auch nichts mit. Ansonsten hätte das Adler-Desaster etc. nicht stattgefunden.
    Avatar
    12.12.23 15:16:00
    Die deutsche Immobilienbranche 2023: "Die Zinsen sind zu hoch!" :cry:


    Die deutsche Immobilienbranche 1992:

    1992 kostete der Quadratmeter in der Kategorie etwa 3.000 Euro. Damals betrug der effektive Jahreszins bei Baukrediten aber auch 9,71 Prozent.
    https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/grosse-ueberra…
    Avatar
    19.10.23 13:37:48
    B.A.M. (Balyasny Asset Management L.P.), Chicago/IL, London office: https://www.bamfunds.com/about/overview

    --> Neu-Shortie bei Aroundtown: https://shortsell.nl/short/Aroundtown

    => ich glaube, daß auch dieser Long/Short-Hedgie nur hier short ist, weil ihm in Europa nichts Besseres mehr eingefallen ist, "Rooted in data, driven by technology" hin oder her

    Denn wenn man ein (klassischer) Long/Short-Hedgie ist (in Teilen), dann braucht man auch irgendwas auf der Short-Seite, oder? 😜

    Bild: 1213_20231019132452_bam1
    https://www.bamfunds.com/investment-philosophy/overview


    Das mit Aroundtown ist mMn seine Idee: https://theorg.com/org/balyasny-asset-management/org-chart/c… =>
    ...Prior to BAM, Caesar spent nine years with Goldman Sachs where he was an Executive Director in Short Macro Trading.

    => Aroundtown quasi als Proxy für den europäischen Büro-Immobilienmarkt (so wie ich das hier sehe)
    Avatar
    19.09.23 15:56:55
    schon dabei:

    Bild: 1213_20230919155550_at1a

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