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    Software AG  658  0 Kommentare Bewertung zu ambitioniert?


    Über einen soliden Jahresauftakt berichtete in der vergangenen Woche die Software AG (DE0003304002). Der Umsatz verbesserte sich währungsbereinigt um sechs Prozent auf rund 100 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte in der ersten Periode sogar um satte 19 Prozent auf 18 Millionen Euro. Die operative Marge landete bei 18 Prozent. Vorstandschef Karl-Heinz Streibich zeigt sich im TradeCentre-Gespräch mit dem vorgelegten Zahlenwerk zufrieden. „Wir haben ein sehr gutes Ergebnis im ersten Quartal erwirtschaftet. Das Mainframe-Geschäft ist nicht eingebrochen und mit unserem Integrationsgeschäft haben wir exakt auf das richtige Pferd gesetzt“. Der Anstieg der Lizenzeinnahmen ist in der ersten Periode mit einem Zuwachs von 16 Prozent ganz ordentlich ausgefallen. Im Gesamtjahr sollen die Lizenzumsätze um acht Prozent wachsen. Das könnte aufgrund der Wachstumszahl in Q1 zu konservativ sein. „Wir wollen nicht in Euphorie verfallen. Ein Quartal lässt sich nicht auf zwölf Monate projizieren“. Auch gibt es noch keinen Anlass die Prognose für 2005 zu erhöhen. „Dafür ist es viel zu früh. Unsere Zahlen zeigen aber, dass unsere Jahresplanung gut machbar ist“, sagt Streibich. Der Umsatz in 2005 soll währungsbereinigt zwischen vier und sechs Prozent auf 428 bis 435 Millionen Euro wachsen. Die EBIT-Marge beziffert der CEO auf 20 bis 22 Prozent. Das operative Ergebnis liegt somit mindestens bei 85 Millionen Euro. Pro Aktie sollte nach unserer Einschätzung ein Gewinn von über zwei Euro erreichbar sein, was einem Überschuss von über 55 Millionen Euro entspricht.

    Streibich setzt strategisch auf Partnerschaften und Akquisitionen im Bereich Technologie und Vertrieb. Von hoher Bedeutung ist laut dem Software AG-Chef, dass in Europa auch in Zukunft Forschung und Entwicklung von Softwarehäusern betrieben wird. „Verlieren wir das in Europa komplett an Länder wie die USA, China und Indien, werden wir nur noch zum IT-Konsumenten und unseren Wohlstand nicht mehr halten können“. Schlimmstes Szenario wäre, wenn die US-Marktführer die diversen europäischen Softwarefirmen kaufen; die Headquarters dichtmachen und die Forschung und Entwicklung von Amerika aus steuern. Streibich sieht sich sodann auch nicht als Übernahmekandidat. Auch eine Fusion ist derzeit kein Thema. „Wir wollen unseren eigenen Wachstumskurs fahren“.

    Mit Fujitsu hat der Konzern vor Kurzem eine strategische Allianz für ein gemeinsames Angebot im Bereich Service-Oriented Architecture gegründet. „Wir haben Interesse an weiteren Partnerschaften“. Mit der ebenfalls im TecDAX notierten IDS Scheer AG arbeitet die Software AG schon zusammen. Die Vereinbarung mit Fujitsu wurde übrigens am 1. März kommuniziert. Nur eine Woche später verkündete IDS Scheer eine Partnerschaft mit den Japanern im Bereich des ganzheitlichen Geschäftsprozessmanagement zusammenzuarbeiten. Unseres Erachtens könnte sich an dieser Stelle ein interessantes Dreiergespann anbahnen. Hinsichtlich Zukäufen zeigt sich Streibich wählerisch. Größere Übernahmen sind nicht zu erwarten, deutet der Firmenchef an. „Der Erfolg einer Akquisitionen hängt nicht vom Kauf ab, sondern von der Integration“. Je größer eine Firma, desto aufwendiger und schwieriger ist die Integration. „Wir schauen uns nach kleineren Firmen um, die uns technologisch voranbringen und nach Vertriebsfirmen in den Emerging Markets“, sagt Streibich.

    TradeCentre Favorit Software AG sollte den Aufwärtstrend langsam aber stetig fortsetzen. Mit einem 2005er KGV von 13 ist das Unternehmen von einer ambitionierten Bewertung noch weit entfernt.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Software AG Bewertung zu ambitioniert? Über einen soliden Jahresauftakt berichtete in der vergangenen Woche die Software AG (DE0003304002). Der Umsatz verbesserte sich währungsbereinigt um sechs Prozent auf rund 100 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte in der …