checkAd

     2460  0 Kommentare Bullen – heute gilt es

    Bullen und Bären trudeln weiterhin umeinander her. Die eine Partei kann nicht, die andere will nicht – und umgekehrt. Die Märkte schwanken im Wind von Gerüchten und Nachrichten.

    Die amerikanische Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 55 Mrd. Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von 61,2 bis 62,0 Mrd. Dollar nach zuvor minus 60,0 Mrd. Dollar.

    Die Rohölvorräte sind in der vergangenen Woche um 2,7 Mio. Barrel gestiegen nach zuvor schon plus 2,6 Mio. Barrel. Die Benzinvorräte haben sich im Wochenvergleich um 187.000 Barrel ausgeweitet nach zuletzt plus 2,2 Mio. Barrel. Die Lagerbestände an Destillaten sind im Wochenvergleich um 1,7 Mio. Barrel gewachsen nach zuvor minus 300.000 Barrel. Die Ölpreise gaben im Gefolge deutlich nach.

    Der US-Haushaltsüberschuss liegt im April bei 57,7 Mrd. Dollar. Erwartet wurde ein Defizit von 54 Mrd. Dollar. Vor dem Steuerstichtag am 15. April flossen hohe Steuerzahlungen in die Staatskassen.

    Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosigkeit ist in den USA auf 340.000 gestiegen. Erwartet wurden 327.000 neue Anträge nach zuvor 336.000. Das ist der höchste Wert seit Anfang April. Der Vier-Wochen-Schnitt stieg um 2.000 auf 324.000. Im Gegensatz dazu fiel der Vier-Wochen-Schnitt der Anzahl der Menschen ohne Job, aber mit Bezug von Arbeitslosengeld, auf 2,59 Millionen. Das entspricht einem Vier-Jahres-Tief.

    Der Einzelhandelsumsatz stieg in den USA im April mit plus 1,4 Prozent kräftiger als erwartet. Im März waren sie um 0,4 Prozent geklettert, Volkswirte hatten lediglich mit plus 0,7 Prozent gerechnet. Ohne Auto betrug die Steigerung 1,1 Prozent –auch das übertraf die Prognosen.

    Handelsbilanzdefizit und vor allem die Neuigkeiten hinsichtlich Staatsbudget machten den Dollar stark, der zuvor schon (wieder) auf dem Weg hin zu 1,30 gegenüber dem Euro war. Seitdem baut er seine Stärke –auch gegen den Yen- kontinuierlich aus. Der Euro ist gegen den Greenback aus einem langfristigen Aufwärtskanal herausgefallen. Das korrespondiert mit dem Bild, was sich im Verhältnis zum Yen zeigt: Hier hat der Dollar den langfristigen Abwärtskanal nach oben verlassen.

    Ist das das Verdienst des Dollar selbst oder beruht die Bewegung auf der Schwäche der anderen Beteiligten? Wie immer spielt beides eine Rolle. So haben Nachrichten zur jüngsten Wirtschaftsentwicklung in Europa nicht gerade zur Stärke der Währung der Brüsseler Bürokratie beigetragen. Zudem dürfte man sich vor dem Ausgang des Referendums in Frankreich zur EU-Verfassung fürchten. Die Entwicklung des Staatsbudgets in den USA erweckt andererseits den Anschein, dass die Wirtschaft dort immer noch flexibel, schnell und produktiv genug ist, um eine Keynessche Wirtschaftspolitik in überschaubarer Zeit Früchte tragen lassen und somit Steuerrückflüsse produzieren kann. Jetzt plant das US-Finanzministerium, im laufenden Quartal nicht wie vorgesehen mehr als 10 Mrd. Dollar neu zu leihen, sondern über 40 Mrd. Dollar an Schulden zurückzuzahlen. Prompt veranschlagen Analysten das Budget-Defizit für das laufende Jahr auf nur noch 370 Mrd. Dollar nach 412 Mrd. Dollar im Vorjahr.
    Seite 1 von 2



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen – heute gilt es Bullen und Bären trudeln weiterhin umeinander her. Die eine Partei kann nicht, die andere will nicht – und umgekehrt. Die Märkte schwanken im Wind von Gerüchten und Nachrichten. Die amerikanische Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von …