Europäische Unternehmen stellen US-Firmen in den Schatten
Die Berichtssaison in den USA läuft positiv (siehe „Positive Berichtssaison vs. Probleme im Bankensektor“), sie wird von den Ergebnissen europäischer Unternehmen aber weit übertroffen.
Europäische Unternehmen stellen US-Firmen in den Schatten
von Sven Weisenhaus
Die Berichtssaison in den USA läuft positiv (siehe „Positive Berichtssaison vs. Probleme im Bankensektor“), sie wird von den Ergebnissen europäischer Unternehmen aber weit übertroffen. Denn während US-Unternehmen unter dem Strich immer noch Gewinnrückgänge hinnehmen müssen (auch wenn sie mit durchschnittlich -0,6 % nur noch klein ausfallen), konnte hierzulande das anfängliche Gewinn-Minus sogar in ein deutliches Plus verwandelt werden.
Am 27. April hatte ich berichtet, dass die Unternehmen aus dem STOXX Europe 600 für das 1. Quartal 2023 durchschnittlich einen Gewinnrückgang von -2,6 % im Vergleich zum Vorjahr gemeldet hatten, bei +1,8 % höheren Umsätzen (siehe „Auch europäische und deutsche Unternehmen mit Verlusten“). Damals hatten allerdings erst knapp drei Dutzend der Unternehmen in ihre Bücher blicken lassen. Mittlerweile ist die Berichtssaison weit fortgeschritten. Und dabei hat die Gewinnentwicklung eine dramatische Wendung vollzogen.
Aus einem Gewinnrückgang von -2,6 % ist ein Gewinnanstieg von +7,3 % geworden. Dass die Umsätze dabei aber nur um +0,7 % statt der Ende April verzeichneten +1,8 % gestiegen sind, kann man vor diesem Hintergrund als kleinen Schönheitsfehler abtun.
(Quelle: Refinitiv)
Denn die Umsatzerwartungen wurden lediglich um -1,7 % verfehlt, die Gewinnerwartungen aber zugleich um +11 % übertroffen. Zur Erinnerung: Ende April drohten die Gewinnerwartungen noch um -4,5 % verfehlt zu werden.
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(Quelle: Refinitiv)
Das wesentlich bessere Abschneiden der Unternehmen hat dazu geführt, dass die Analysten ihre Erwartungen bis in den Herbst hinein kräftig nach oben geschraubt haben.
Kurzfristig optimistischer, längerfristig teils deutlich pessimistischer
Für das 2. und 3. Quartal sehen sie die Gewinne nun nicht mehr um -5,7 % bzw. sogar -7,0 % sinken, sondern „nur noch“ um -3,7 % bzw. -2,7 %.
(Quelle: Refinitiv)
Allerdings sind die Experten für die Zeit danach aktuell zum Teil deutlich pessimistischer. Das 4. Quartal soll nur noch mit einem Gewinnwachstum von +2,6 % abschließen (Prognose von Ende April: +4,2 %). Und die Gewinnerwartungen für das 1. Quartal 2024 wurden sogar drastisch von einem Plus von 8,0 % in ein Minus von 2,7 % umgewandelt. Die Prognose zum 2. Quartal 2024 kommt mit +6,9 % aktuell ebenfalls etwas schlanker daher (Ende April: +8,1 %).
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