AAA-Rating in Gefahr Roubini: Markt vor gigantischem Crash – US-Schuldeneinigung in "letzter Stunde"?
Sollte es nicht gelingen, bis zur nächsten Woche eine Einigung über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze zu erzielen, werde es zu einem Börsencrash kommen, so die Warnung des "Dr. Doom" der Wall Street.

Nouriel Roubini, CEO von Roubini Macro Associates, der an der Wall Street den Spitznamen "Dr. Doom" trägt, sagte am Mittwoch gegenüber Bloomberg TV, dass die Verhandlungsführer, die den Deal bis zum letzten Moment hinauszögern, die Stabilität der Finanzmärkte gefährden.
"Es könnte sein, dass die letzte Stunde schlägt, bevor es eine Einigung gibt", so Roubini am Rande des Qatar Economic Forum in Doha. "Oder es ist möglich, dass sie keine Einigung erzielen. Wenn das nicht passiert, dann wird der Markt zusammenbrechen. Das könnte eine Einigung in den [folgenden] Tagen erzwingen."
Roubini spekulierte weiter, dass ein Zahlungsausfall Amerikas die Vorherrschaft des US-Dollars als Reservewährung untergraben könnte. Die Rufe nach einer Abkehr vom US-Dollar wurden demnach in diesem Jahr immer lauter.
"In diesen Tagen wird viel über die Entdollarisierung gesprochen. Wenn die USA ein echtes Schuldenproblem, ein Kreditereignis usw. hätten, würde das die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Menschen im Laufe der Zeit von US-Dollaranlagen abrücken."
Anleger auf der ganzen Welt verfolgen aufmerksam die laufenden parteiübergreifenden Gespräche über die Anhebung der Schuldenobergrenze. Die USA rücken immer näher an einen beispiellosen Zahlungsausfall.
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US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Wochenende, der 1. Juni sei die "hard deadline" für die Anhebung der Schuldengrenze.
Die Ratingagentur Fitch hat am Mittwochabend das langfristige AAA-Rating der Vereinigten Staaten für Fremdwährungsemittenten auf "Negative Watch" gesetzt und dabei auf den Streit um die Schuldenobergrenze verwiesen.
Am Mittwoch sagte der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, dass die Gespräche über die Anhebung der Schuldengrenze Fortschritte in Richtung einer Einigung machten, und äußerte die Hoffnung, dass noch vor Ablauf der Frist eine Einigung erzielt werden könnte. McCarthys Optimismus stand jedoch im Gegensatz zu den Anweisungen, die eine Stunde später an die Mitglieder des Repräsentantenhauses gingen. Demnach seien die Abgeordneten nicht verpflichtet, über das Memorial-Wochenende in Washington zu bleiben.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion