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    Weltwirtschaft  417  0 Kommentare Erhalt des Wohlstands nur mit höherer Produktivität

    Düsseldorf (ots) - Das Nettovermögen der Welt ist so hoch wie nie zuvor: Die
    Summe der Vermögenswerte aus Immobilien, Landbesitz, Infrastruktur, Maschinen
    und geistigem Eigentum lag Ende 2022 bei 630 Bio. US-Dollar. Damit hat sich das
    Nettovermögen in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu vervierfacht.
    Allerdings: Ein grosser Teil dieses Zuwachses, 160 Bio. US-Dollar, existiert
    wegen der Inflation der Vermögenspreise nur auf dem Papier - während das
    Wirtschaftswachstum schwach blieb, die Ungleichheit zunahm und jeder investierte
    US-Dollar 1,90 US-Dollar Schulden erzeugte. Dies geht aus der neuen Studie "The
    future of wealth and growth hangs in the balance " des McKinsey Global Institute
    (MGI) hervor. Für die Analyse hat das MGI die Weltwirtschaft mit Hilfe von
    Bilanzierungsmethoden, wie sie aus der Unternehmenswelt bekannt sind,
    analysiert, anstatt wie üblich anhand des BIP.

    Vier Szenarien möglich - nur eines positiv

    "Die Botschaft aus unserer Analyse ist klar", sagt Eckart Windhagen, Senior
    Partner im Frankfurter Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie. "Es gilt, das
    Produktivitätswachstum zu beschleunigen. Dieses positive Szenario ähnelt in
    gewisser Weise der Zeit des sehr schnellen Produktivitätswachstums in den USA in
    den späten 1990er und frühen 2000er Jahren. Die Bilanz wächst, aber weniger
    schnell als das BIP, und ist daher gesünder und nachhaltiger." Dafür müsste das
    vorhandene Kapital viel stärker in Bereiche investiert werden, die die
    Wirtschaft produktiver machen. Windhagen: "Dazu gehören nicht nur die
    Digitalisierung und die Automatisierung, beispielsweise mit Hilfe von
    künstlicher Intelligenz - sondern auch Investitionen in die grüne Transformation
    unserer Infrastruktur und Energiesysteme."

    In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind Nettovermögen, Vermögenswerte und
    Schulden deutlich schneller gewachsen als die Wirtschaftsleistung. Damit stehen
    die beiden vergangenen Jahrezehnte in deutlichem Kontrast zum historischen
    Verlauf des globalen Reichtums- und Schulden-Aufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.
    Vor der Jahrtausendwende folgte das Wachstum des weltweiten Nettovermögens
    weitgehend dem BIP-Wachstum. Doch ab ca. dem Jahr 2000 entwickelten sie sich
    auseinander. In Deutschland, zum Beispiel, stieg das Nettovermögen von 2000 bis
    2021 vom 4,6-fachen auf das 6,2-fache des BIP. Im Gegensatz dazu verlief das
    Produktivitätswachstum nur schleppend und fiel in den G-7-Ländern von 1,8
    Prozent pro Jahr zwischen 1980 und 2000 auf 0,8 Prozent von 2000 bis 2018. Grund
    für diese Entwicklungen waren eine Flut von Geld - Ersparnisse und
    Neuverschuldung - bei gleichzeitig massivem Rückgang der Neuinvestitionen.
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