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     2376  0 Kommentare Bullen – Konsolidierung, Korrektur oder Absturz?

    Auch das gestrige Kursgeschehen insbesondere an den US-Aktienmärkten war bullisch, nachdem der Handel am Vortag bei steigenden Kursen eine Explosion des umgehenden Aktienvolumens gebracht hatte. Jeder wartete auf ein stärkere Konsolidierung, aber sie kam nicht. Wann kommt sie und wie stark wird sie ausfallen? Und weiter fragt sich natürlich, wo denn eigentlich das Ziel des aktuellen Schubs liegen könnte.

    Nach Inflationsangst und Konjunkturpessimismus ist aus den Märkten nun auch die Zinsangst gewichen. Befürchtungen, aus der aktuellen Konjunkturdelle könnte mehr werden, scheinen sich nicht zu bewahrheiten, bzw. werden erst einmal weggeschoben.

    So belastete gestern nur kurz die Nachricht, dass der als Vor-Indikator für den landesweiten ISM-Index der Einkaufsmanager geltende Philly-Fed-Index von 23,5 auf 7,3 Punkte im April gefallen ist. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 17,9 Punkte erwartet. Die Frühindikatoren hingegen entsprachen mit ihrem Fall um 0,2 Prozent den Prognosen. Die Rückgang der Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf 321.000 wurde gnädig aufgenommen. Erwartet wurden 325.000 bis 330.000 neue Anträge nach zuvor 341.000.
    Als letzte Entwarnung hinsichtlich Inflation wurde die Meldung vom Mittwoch aufgenommen, dass die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gestiegen. Hier war ein Anstieg um 0,3 bis 0,4 nach zuvor plus 0,6 Prozent erwartet worden. Die wichtige Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ist unverändert geblieben. Hier war mit einem Plus von 0,2 nach zuletzt plus 0,4 Prozent gerechnet worden.

    Auch der Ölmarkt verhält sich bullen-konform: Wie am Mittwoch gemeldet, sich die Rohölvorräte in der vorangegangenen Woche um 4,34 Millionen Barrel gestiegen. Die Benzinvorräte haben sich im Wochenvergleich um 1,07 Millionen Barrel ausgeweitet. Lediglich die Lagerbestände an Destillaten sind um 219.000 Barrel geschrumpft nach zuvor noch plus 1,7 Millionen Barrel.

    Bei den TBonds dürfte mit der CPI-Meldung nun eine Verkaufsphase begonnen haben. Wenn ein Teil der hierdurch frei werdenden Mittel in Aktien transferiert werden, dürfte das ein bullisches Szenario weiter stützen. Fehlt im bullischen Inter-Market-Szenario noch, dass der Dollar Schwäche aufnimmt. Sogar wieder steigende Preise für Rohstoffe, insbesondere auch Öl, würden jetzt wohl als Bestätigung dafür aufgenommen, dass die Konjunkturdelle abklingt, und insoweit bullisch interpretiert. Immer voraus gesetzt natürlich, die Steigerungen halten sich im Rahmen.

    Vom Umfeld also spricht also vieles dafür, dass der zuletzt gesehene Bullenschub noch nicht zu Ende ist. #

    Auch die Auswertung des TRIN-Index, deren Chart im offenen Bereich der Web-Seite der TimePattern unter „Markt“ zugänglich ist, untermauert einen Up-Turn. Der VIX hat ein Kaufsignal generiert, beim PCR gibt es weiterhin einen Überhang an bärischen Positionen. Gleichzeitig sind in den vergangenen beiden Tagen unter explosiv erhöhtem Umsatz 25 Prozent mehr Calls als Puts gekauft worden. Beides spricht ebenfalls für die Bullen.

    Der Anstieg der vergangenen Tage wird von vielen Beobachtern als zu steil angesehen. Eine Konsolidierung wird erwartet. Die Frage ist, wann sie kommt und wie sie sich gestaltet. Die Mehrheit rechnet jetzt mit einem schärferen Rückgang der Kurse, wünscht ihn sich vielleicht auch, um noch günstig einsteigen zu können. Der bullische Überhang kann aber auch durch eine Seitwärtsbewegung abgebaut werden. Die Märkte tun in der Regel nicht das, was die Masse erwartet.

    Der S&P 500 steht aktuell vor dem 62er-Retracements des Swings vom Hoch im März bis zum Tief im April. Die Marke liegt bei 1195. Bis dahin sind es vom gestrigen Index-Stand aus noch vier Punkte. Würde die Marke erst einmal geknackt, würde das allgemein als Signal für einen starken Markt gewertet und weiteres Kapital von der Seitenlinie anlocken. Eine Seitwärtskonsolidierung würde mit der schnell steigenden EMA14 (oder EMA20) konvergieren und der Kurs anschließend nach oben abprallen. Ein anderes Szenario könnte einen erneuten Test statischer Supportzonen vorsehen. Hier fällt die Zone von 1178 ins Auge, wo Anfang Mai zuletzt ein Hoch markiert wurde.

    Die ebenfalls im offenen Bereich der Web-Seite der TimePattern zugängliche Prognose des S&P 500 spricht sich für eine Seitwärtsbewegung in den nächsten Tagen aus, die schließlich mit einem Hochlaufen bis in den Bereich von 1215 aufgelöst wird. Nach Korrektur werden im weiteren Jahresverlauf auf Sicht August 1240 Punkte avisiert. Das wäre zugleich das 62er Retracement des Bärenmarktswings zwischen 2000 und 2002.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Heute: Kleiner Verfallstag

    18:20 MEZ - Rede des Vorsitzenden der Fed, Alan Greenspan, zum Thema Energie

    Schönes Wochenende!

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen – Konsolidierung, Korrektur oder Absturz? Auch das gestrige Kursgeschehen insbesondere an den US-Aktienmärkten war bullisch, nachdem der Handel am Vortag bei steigenden Kursen eine Explosion des umgehenden Aktienvolumens gebracht hatte. Jeder wartete auf ein stärkere Konsolidierung, aber …