Höhepunkt erreicht? Kampf gegen die Geldentwertung: Inflationsrate im Euroraum fällt auf 6,1 Prozent
Die Inflationsrate im Euroraum ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Eine Zinswende ist dennoch noch nicht in Sicht.

Der Inflationsdruck in der Eurozone lässt weiter nach: Im Mai haben sich die Verbraucherpreise voraussichtlich nur noch um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert, teilte das europäische Statistikamt Eurostat mit. Damit war die Rate niedriger ausgefallen als von Experten erwartet, die 6,3 Prozent Inflation vorausgesagt hatten. Noch im April dieses Jahres hatte die Teuerungsrate bei 7,0 Prozent gelegen, nach 6,9 Prozent im März und 8,5 Prozent im Februar.
Am meisten Entlastung gab es von den Energiepreisen: Sie fielen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um geschätzte 1,7 Prozent. Lebensmittel, Alkohol und Tabak hingegen blieben weiterhin deutlich teurer. Die Inflationsrate in diesen Bereichen lag im Mai bei 12,5 Prozent, im April 2023 waren es sogar 13,5 Prozent Teuerung . Die Kerninflationsrate – also die Teuerungsrate ohne Energie, Nahrung, Alkohol und Tabak – erreichte derweil einen Wert von 5,3 Prozent nach einem Wert von 5,6 Prozent im Vormonat. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 5,8 Prozent und Dienstleistungen um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Inflationsrate beeinflusst den geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Ihr oberstes Mandat ist Preisniveaustabilität, die per Definition bei einer Inflationsrate von 2 Prozent liegen sollte. Davon ist die Eurozone mit einem Wert von 6,1 Prozent aktuell aber noch weit entfernt. Jack Allen-Reynolds von der Beratungsgesellschaft Capital Economics glaubt, dass jetzt der Höhepunkt der Kerninflation überschritten ist und sie allmählich zurückgehen wird, wie das Handelsblatt berichtet. "Wir glauben aber nicht, dass dies die EZB davon abhalten wird, die Zinsen im Juni und wahrscheinlich im Juli anzuheben", sagte sie. Auch EZB-Chefin Christine Lagarde schlug zuletzt ähnliche Töne an: "Ich werde erst dann zufrieden sein, wenn wir unser Ziel erreichen, also mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent haben", sagte sie gegenüber der Tagesschau. "Wir sind noch nicht da. Aber wir werden es schaffen."
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Autor: (sesch) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Dienstag den 21.03.2023 |