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     2784  0 Kommentare Starker Bullenlauf

    Die Aktienmärkte zeigten sich auch gestern stark. Kleine Kursdellen wurden gekauft, im Dow belastete die erneute Abstufung von GM-Anleihen etwas. Der Halbleitersektor war stark und das stützte den gesamten Technologiesektor. Nachdem sich die Akteure vor Veröffentlichung des Protokolls der zurückliegenden FOMC-Sitzung noch etwas in Richtung Fed verbeugten, fiel danach auch das letzte Argument weg, Gewinne mitzunehmen.

    Die Fed-Offiziellen zeigten sich von den Wirtschaftsindikatoren wenig beeindruckt, die im April einen Tempoverlust gezeigt hatten. Im Gegenteil heißt es: Die Fähigkeit der amerikanischen Wirtschaft, in den vergangenen Jahren signifikanten Schocks zu widerstehen, unterstreicht, dass die Politik bei einer vergleichsweise kleinen Zahl von enttäuschenden Indikatoren nicht überreagieren sollte. Die Wachstumsschwäche sei nur temporärer Natur, heißt es weiter.

    Der geldpolitische Rat der Fed hat insbesondere in den zurückliegenden Monaten zunehmende inflationäre Tendenzen festgestellt. Besorgt sei man über die gestiegenen Ölpreise, die nicht mehr nur ein Risiko für die Inflationsentwicklung, sondern auch für das Wirtschaftswachstum darstellten. Die Fed äußerte sich aber überzeugt, dass die Preissteigerungen für den Rest des Jahres bis in 2006 hinein schwächer ausfallen würden.

    Alle Ratsmitglieder sehen die Zinsen laut Protokoll als zu niedrig an. Die Interpretationen des in offiziellen Verlautbarungen immer wieder gebrauchten Begriff 'maßvoll' ("measured") gehen indes auseinander. Einige Mitglieder halten den Begriff für zu inflexibel, andere meinen, damit sei weder ein größerer Zinsschritt noch eine Pause ausgeschlossen. Die Fed hatte ihren Leitzins am 3. Mai wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent angehoben. Dies war die achte Zinserhöhung seit Sommer 2004. Es wurde eine Fortsetzung der Zinsanhebungen in maßvollem Tempo in Aussicht gestellt.

    Mittlerweile geht die Aufwärtsbewegung bei der Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA weiter. Im April stieg der Wert gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent auf 7,18 Millionen Einheiten, während Volkswirte lediglich einen geringfügigen Anstieg auf 6,90 Millionen geschätzt hatten. Damit scheint die Konjunktur im Hausbausektor ungebrochen, was schon die jüngsten Daten über Baugenehmigungen und –beginne nahe legten.

    Die OECD hat das für 2005 erwartete Wirtschaftswachstum ihrer 30 Mitgliedsstaaten von 2,9 auf 2,6 Prozent revidiert. Auch für 2006 wurde der Wert nach unten angepasst, und zwar von ursprünglich 31, auf jetzt 2,8 Prozent. In den USA soll die Wirtschaft hingegen stärker wachsen. Die Prognose für 2005 wurde von 3,3 auf 3,6 Prozent hoch gesetzt. Für 2006 wurde die Erwartung hingegen von 3,6 auf 3,3 Prozent revidiert. Die Schätzung für das Wirtschaftswachstum der Europäischen Union in 2005 wurde von 1,9 auf 1,2 Prozent nach unten korrigiert. Japan soll im laufenden Jahr um 1,5 Prozent wachsen, in 2006 werden 1,7 Prozent veranschlagt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Starker Bullenlauf Die Aktienmärkte zeigten sich auch gestern stark. Kleine Kursdellen wurden gekauft, im Dow belastete die erneute Abstufung von GM-Anleihen etwas. Der Halbleitersektor war stark und das stützte den gesamten Technologiesektor. Nachdem sich die …