Studie enthüllt Finanz-Masche
Gefährliche Finfluencer: Wie Millionen von Followern sich die Finger verbrennen
Mehr als die Hälfte der Finanz-Influencer sind unqualifiziert. Wer ihren Anlagetipps folgt, macht wahrscheinlich Verluste. Trotzdem sind Amateur-Finfluencer auf Social-Media-Plattformen laut einer Studie beliebt.
Die Tipps sogenannter Finfluencer – also auf Finanzen spezialisierte Influencer – sollte man besser mit Vorsicht genießen. Das zeigt zumindest eine aktuelle Studie des Swiss Finance Institutes (SFI). Demzufolge sind nur 28 Prozent der Finfluencer qualifiziert, wohingegen 56 Prozent so schlechte Tipps geben, dass man mit ihnen sogar Geld verliert. Gerade für unerfahrene Nutzer, die auf Social-Media-Plattformen wie Twitter nach Hilfe bei der Geldanlage suchen, kann das gefährlich sein. Denn die Studie zeigt auch: Privatanleger können kundige Influencer nur schwer erkennen. "Anstatt qualifizierteren Influencern zu folgen, folgen Social-Media-Nutzer jedoch ungelernten und unqualifizierten Finfluencern", schreiben die Autoren.
Das liegt der Studie zufolge daran, dass der Wettbewerb um Follower auf den Social-Media-Plattformen nicht wirklich fair ist. Denn Menschen folgen vor allem den Influencern, denen sie ähnlich sind oder gern ähnlich wären. Und gerade die selbsternannten Börsengurus ohne viel Wissen locken mit hohen Renditen und bespielen soziale Stimmungen, die zu den Verhaltensmustern der Privatanleger passen. In Folge haben diese unqualifizierten Influencer der Studie zufolge mehr Follower und mehr Einfluss als versierte Social-Media-Berühmtheiten.
Zudem müssen die meisten Finfluencer für ihre fehlerhaften Ratschläge keine negativen Konsequenzen fürchten. Das zeigt eine Studie von Tamra Manfredo von der Louisiana State University aus dem Jahr 2022. Demnach können Finanzaufsichtsbehörden nur Influencer bestrafen, die offiziell für ein reguliertes Finanzunternehmen arbeiten. Die Wissenschaftlerin schlägt daher vor, Finanzinfluencer wie den übrigen Großteil der Finanzindustrie zu regulieren.
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(antp) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion