Lars Wißler zur Marktlage
Sonnenwetter! ...aber Wolken über den Börsen! Wo ist die Rendite, Herr Wißler?
Lars Wißler, Chef des Börsendienstes "Aktie der Woche", glaubt weiterhin an US-Aktien. Wir haben ihn gefragt, wie er die Negativprognosen einschätzt. Ist Wißler der letzte Börsenbulle?!
Wißler argumentiert mit charttechnischen Zeichen des Ausbruchs, die er erkannt haben will. Sein Statement in vollem Wortlaut: "Das Modell abwarten und am Wochenende weiterschauen ist bewährt. Der Markt fing sich in der zweiten Wochenhälfte. Der Nasdaq ist weiterhin extrem stark, getragen von seinen Schwergewichten Apple, Microsoft und der Halbleiter-Branche. Böse Stimmen heben es negativ hervor, dass der US-amerikanische Markt hauptsächlich dank dieser Schwergewichte steigt.
Man kann es aber genauso gut andersherum drehen: Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn die übrigen US-amerikanischen Aktien von der positiven Stimmung angesteckt werden und mitlaufen, nachdem sich der Nasdaq bereits ohne sie so stark entwickeln konnte.
Ich persönlich beachte solche Mutmaßungen nicht und schaue auf die Charttechnik. Hier sieht der amerikanische Markt zum Wochenschluss völlig in Ordnung aus, aber der europäische ist noch sehr angeschlagen.
Solche Phasen sind häufig geprägt von ruckartigen Bewegungen in beide Richtungen, die Bullen wie Bären aus dem Markt werfen. Danach startet in der Regel die dynamische Bewegung. Das zweite Halbjahr 2020 war dafür ein gutes Beispiel.
Die Stimmung ist letzte Woche direkt wieder eingebrochen. Das Abwärtsrisiko besteht, aber die Aufwärtschance schätze ich weiterhin als höher ein. Die USA würde ich mittelfristig an diesem Punkt bevorzugen. Der Ausbruch aus dem Abwärtstrend der relativen Bewegung zwischen S&P 500 und Euro Stoxx ist klar. Ich habe ihn in den letzten Wochen immer wieder thematisiert und vergangenen Freitag hat der S&P 500 dieser Beobachtung zusätzliches Gewicht verliehen", so die Meinung von Lars Wißler, Boss des erfolgreichen Börsendienstes "Aktie der Woche".
Autor: Christoph Morisse, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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