SGL Carbon

Endlich auf dem Weg der Besserung!

Bezüglich des Kurses sind die Aktien unserer einstigen spekulativen Empfehlung SGL Carbon (WKN 723 530; siehe auch PerformaxxAnlegerbrief vom 22.3.2004) einigermaßen gut von der Stelle gekommen. Zwischenzeitlich erreichten die Papiere zwar schon fast 12 Euro, nur um kurze Zeit später wieder auf unter 9 Euro einzubrechen. Gute Nerven werden Anleger bei einer Investition in den MDaxTitel weiterhin mitbringen müssen.

Positive Zeichen – endlich

Einige zuletzt gesehene Entwicklungen sind durchaus positiv. So wurde endlich die verlustreiche Sparte Oberflächentechnik veräußert, womit sich das Hauptgeschäft mehr denn je auf Elektroden für Elektrostahl konzentriert. Ferner schloss SGL kürzlich einen Kooperationsvertrag mit Audi ab. Den Angaben zufolge werde das Wiesbadener Unternehmen für technologische und produktionsrelevante Entwicklungen sowie die Planung einer automatisierten Serienfertigung von CarbonKeramikBremsscheiben (CSB.) einen noch nicht näher bezifferten, aber auf jeden Fall zweistelligen Millionenbetrag erhalten. Aus dem Entwicklungsvertrag könnte darüber hinaus eine gemeinsame Investition in die Großserienfertigung erwachsen.

Schon in den 90ern hatte SGL die technischen Grundlagen für die hoch entwickelten CKBremsscheiben gelegt und später mit Porsche auch zur Serienreife gebracht. Noch in diesem Jahr soll der neue Audi A8 W12 mit den neuen CKBremsscheiben ausgestattet und vorgestellt werden. Es ist durchaus möglich, dass dem Kooperationsvertrag mit Audi so etwas wie ein Signal oder auch Referenzcharakter beikommen wird.

Q1 gut im Plan, Gesamtjahr gesichert

Getrieben von der hohen Nachfrage nach Graphitelektroden hat SGL seinen Umsatz im ersten Quartal um 13 % auf 238,3 Mio. Euro gesteigert. Mit knapp 21 Mio. Euro lag das EBIT rund ein Viertel über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.

Auf Nettobasis hatte SGL vor einem Jahr noch einen Verlust von 5 Mio. Euro erlitten. Im laufenden Jahr sieht der Vorstand um Robert Koehler ein organisches Umsatzwachstum von ca. 5 %, wobei das EBIT endlich überproportional wachsen soll. Dies wäre weniger verwunderlich, denn bislang blieb die Profitabilität der Wiesbadener aufgrund von Sonderabschreibungen und anderer Unpässlichkeiten gänzlich auf der Strecke: Restrukturierung, Refinanzierung und zu guter Letzt auch noch Kartellstrafen. Im zweiten Quartal ist nun gar mit einem Plus von 10 % beim Umsatz und 40 % beim EBIT zu rechnen.

Fazit

Beim Free Cashflow rechnet SGL für die kommenden drei Jahre jeweils mit deutlich positiven Werten im zweistelligen Millionenbereich – und die kann das Unternehmen auch gut gebrauchen. Denn die Mittel sollen zur
weiteren Senkung der Schulden eingesetzt werden, die das Finanzergebnis in den letzten Jahren zusätzlich strapazierten. Unter 10 Euro können Anleger die Aktien von SGL Carbon weiterhin als Depotbeimischung einsammeln. Kursziel bleibt 12 Euro auf mittlere Sicht.

Für die Inhalte ist die Redaktion des PerformaxxAnlegerbriefs verantwortlich. Der PerformaxxAnlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von fast 490 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.