Milchkaffee-Börse
Gestern Abend im Biergarten: „Einen Milchkaffee bitte!“ Ich falle fast vom Glauben ab. Jetzt haben die Weichtussen auch noch die letzte Bastion erklommen. Da sitzt man nun und bemüht sich nach
Leibeskräften, den Kopf endlich frei zu spülen, um das Leben wieder genießen zu können – und dann das. Da, wo es früher noch harten Sex hinter den Büschen gab, wo auf den Toiletten noch zünftig
gekotzt wurde, da bestellt man jetzt also Milchkaffee. Die Welt von heute ist in Watte gefasst.
Und natürlich muss ich sofort an die Börse denken. Ich muss sowieso immer an die Börse denken. Früher habe ich bei jeder Gelegenheit an Sex gedacht – und heute muss ich immer an die Börse denken. Ist das nicht grauenvoll? Da hilft nicht einmal das viele Geld, das man hier verdient, darüber hinweg.
Milchkaffee-Börse. Wir haben eine richtige Milchkaffee-Börse heute. Früher war das Börsenleben einmal hart und gefährlich. Doch heute ist es milchgesichtig und weichgespült. Gefahrlos könnte man sogar den ganzen Kopf in der Schüssel versenken. Alles ist so schön süß, so gut aufeinander abgestimmt. Nicht zu hell, nicht zu dunkel, nicht zu warm, dass man sich den Mund verbrennen, und auch nicht so kalt, dass es auf den Magen schlagen könnte. Nicht so fad wie Milch alleine, aber auch keinesfalls so scharf und gefährlich wie ein richtiger Café.
Davon bekommt man weder Durchfall noch einen Rausch oder irgendein anderes Lustgefühl. Es ist eher so, als gleite man ganz langsam in eine Badewanne mit lauwarmem Wasser. Wer hätte gedacht, dass das Leben so langweilig sein könnte. Jetzt müsste sich eigentlich jemand die Pulsadern aufschneiden.
Und natürlich muss ich sofort an die Börse denken. Ich muss sowieso immer an die Börse denken. Früher habe ich bei jeder Gelegenheit an Sex gedacht – und heute muss ich immer an die Börse denken. Ist das nicht grauenvoll? Da hilft nicht einmal das viele Geld, das man hier verdient, darüber hinweg.
Milchkaffee-Börse. Wir haben eine richtige Milchkaffee-Börse heute. Früher war das Börsenleben einmal hart und gefährlich. Doch heute ist es milchgesichtig und weichgespült. Gefahrlos könnte man sogar den ganzen Kopf in der Schüssel versenken. Alles ist so schön süß, so gut aufeinander abgestimmt. Nicht zu hell, nicht zu dunkel, nicht zu warm, dass man sich den Mund verbrennen, und auch nicht so kalt, dass es auf den Magen schlagen könnte. Nicht so fad wie Milch alleine, aber auch keinesfalls so scharf und gefährlich wie ein richtiger Café.
Davon bekommt man weder Durchfall noch einen Rausch oder irgendein anderes Lustgefühl. Es ist eher so, als gleite man ganz langsam in eine Badewanne mit lauwarmem Wasser. Wer hätte gedacht, dass das Leben so langweilig sein könnte. Jetzt müsste sich eigentlich jemand die Pulsadern aufschneiden.