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    MediGene  1271  0 Kommentare Risiken überwiegen

    Die Papiere von MediGene haben nach ihrem Kurseinbruch vor rund einem Monat nochmals ein neues Kursniveau gefunden, dieses Mal in der Stabilisierungszone von 8 bis 9 Euro. Die vorgelegten Halbjahreszahlen waren nicht dazu angetan, die Papiere des deutschamerikanischen Wirkstoffforschungsunternehmens aus dieser Range zu befreien. Im Gegenteil: Intraday ging es zeitweise sogar fast 10 % nach unten.

    Der Kurs war vor fünf Wochen eingebrochen, nachdem MediGene enttäuschende Ergebnisse zur laufenden PhaseIIStudie mit Polyphenon E für die Behandlung von Hautkrebs vorgelegt hatte. Mit einiger Sicherheit bleibt jetzt nur noch eine auf Genitalwarzen beschränkte Anwendung, und diese dürfte sicher nicht das ursprünglich avisierte Zielgruppenmarktpotenzial von 350 Mio. Euro besitzen. Eine Zulassung des Wirkstoffs in den USA dürfte sich um einiges verschieben.

    Halbjahreszahlen: Verluste ausgeweitet

    Den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen zufolge ging der Umsatz von 8,8 auf nur noch 4,9 Mio. Euro zurück. Der Nettoverlust weitete sich um die Hälfte auf 6,3 Mio. Euro aus, genauso wie der negative operative Cashflow (6,6 Mio. Euro). Die Erlöse stammten nahezu ausschließlich aus der Kommerzialisierung des Medikaments Eligard und setzen sich aus Produktumsätzen, Lizenz und Meilensteinzahlungen zusammen, die MediGene von seinem Vermarktungspartner Astellas Pharma Europe erhält. In der Vorjahresperiode hatte MediGene noch höhere Einmalzahlungen aus der Vermarktung von Eligard erhalten.

    Für das laufende Halbjahr erwarten die Martinsrieder steigende Erlöse und eine überfällige Verbesserung des Ergebnisses. Eligard soll in Europa eingeführt werden, während der Antrag für Polyphenon E in der Indikation gegen Genitalwarzen bei der USamerikanischen Zulassungsbehörde FDA eingereicht werden soll. Den Planungen zufolge könnte der Nettoverlust im laufenden Jahr unter 10 Mio. Euro bleiben, bei Umsätzen von rund 20 Mio. Euro.

    Fazit

    Der momentane Barmittelbestand von 41,6 Mio. Euro ist ein Polster, das eigentlich ausreichen sollte (nach 32,8 Mio. Euro vor einem Jahr). Trotzdem kann sich MediGene keine weiteren Fehlschläge leisten, auch um die gegenwärtige Marktbewertung von mehr als 150 Mio. Euro nicht noch weiter zu gefährden. Eine faire Bewertung ist bei Wirkstoffforschern generell schwer auszumachen, bei 12 Euro in der Spitze war das Unternehmen unseres Erachtens aber zweifelsfrei temporär stark überbewertet. Wir erinnern daran, dass wir MediGene bei Ausverkaufskursen von rund 3 Euro empfohlen hatten. Angesichts dessen sehen wir auf mittlere Sicht auch bei 8 Euro eher vermehrtes Abwärts als Aufwärtspotenzial. Ein Engagement drängt sich daher nach unserer Einschätzung inzwischen nicht mehr auf.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des PerformaxxAnlegerbriefs verantwortlich. Der PerformaxxAnlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 544 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
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