Goldcorp

Noch lange nicht ausgereizt

Die kanadische Goldminengesellschaft Goldcorp (WKN 890 493) ist in den letzten Tagen auf ein neues Allzeithoch von knapp 15 Euro ausgebrochen. Anfang des Jahres wurde unsere einstige Empfehlung Wheaton River in das Unternehmen einfusioniert, und zwar zum Verhältnis 4 zu 1. Folglich entspricht der derzeitige Kurs von etwa 14 Euro einem früheren WheatonKurs von mehr als 3,50 Euro und damit ebenfalls einem Allzeithoch.

Genau wie wir in unserem letzten Update prognostizierten, ist mit Übernahme von Wheatons ExCEO Ian Telfer Schwung in den bis dahin lahmenden GoldcorpKurs gekommen. Derweil ist Rob McEwen als NonExecutiveChairman in den Hintergrund getreten und überlässt Telfer das Daily Business. Obwohl die beiden Figuren vom Naturell her überhaupt nicht zusammenpassen, hat sich hier eine wohl unschlagbare Kombination herausgebildet. Und der Kursverlauf seit der Fusion bestätigt dies eindrucksvoll.

Juwel in der Hinterhand: Red Lake

Die Red LakeMine von Goldcorp gilt als gehaltvollste Lagerstätte der Welt. ExGoldcorpChef Robert McEwen wurde bislang stets angekreidet, dass er es nicht geschafft hatte, dieses Projekt endlich voranzutreiben. Statt dessen hatten sich bei Goldcorp zwischenzeitlich mehr als 500 Mio. US$ an liquiden Mitteln und zurückgehaltenem Gold angesammelt.

Durch Fusion gereift

Auch das Zahlenwerk stimmt. Der Nettogewinn im 2. Quartal verzehnfachte sich auf 98 Mio. US$ oder 0,30 US$ pro Aktie. Eines der ersten Dinge, die Ian Telfer bei Goldcorp anging, war, das in den letzten Jahren zurückgehaltene Gold teilweise in den Markt zu geben. 52 Mio. US$, also rund die Hälfte des Nettogewinns im 2. Quartal, stammten aus BullionVerkäufen. Nach sechs Monaten lag der Nettogewinn bei 0,44 US$ je Anteil, vor einem Jahr waren es noch 0,14 US$.

Die Goldproduktion verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 0,28 Mio. Unzen, so dass das Ziel, auf Jahresbasis die Marke von 1 Mio. Unzen zu überschreiten, locker erreicht werden wird. Unserer Schätzung zufolge werden es 1,15 Mio. Unzen. Unter dem Einfluss der ebenfalls sehr kostengünstig produzierenden WheatonMinen und deren Beiprodukt Kupfer (dessen Kurs sich auf 20Jahreshoch befindet!) sanken die Cash Costs auf 52 US$ je Unze, nach 116 US$ vor einem Jahr, also vor der Fusion. Wie man sieht: Nicht nur die beiden Führungspersönlichkeiten, sondern auch die Assets der Gesellschaften ergänzen sich ganz hervorragend.

Auf Wachstum programmiert

Goldcorp hat mehr als 400 Mio. US$ Cash in der Hinterhand und außerdem eine Kreditlinie über weitere 500 Mio. US$. Damit kann man schon etwas in Hinblick auf Zukäufe anfangen. Die Kanadier sind die weltweit am günstigsten produzierende mittelgroße Goldminengesellschaft (über 1 Mio. Unzen pro Jahr). Goldcorp hat darüber hinaus weder Schulden noch HedgingPositionen. Die angestrebte Ausweitung der Produktion auf 1,6 Mio. Unzen im Jahr 2007 soll ungefähr hälftig organisch bzw. über Akquisitionen erfolgen.

Fazit

Goldcorp ist weiterhin eine der Goldminengesellschaften, auf die wir setzen. In der letzten Woche hatten wir ein Update zu unserer zweiten Empfehlung Moto Goldmines, einem Explorationsunternehmen, gebracht. Unser Fokus wird durch unsere Altempfehlung, den nach Ressourcen weltweit achtgrößten Goldförderer Newcrest aus Australien, abgerundet. Macht in der Summe drei Goldminengesellschaften bzw. Explorateure, drei unterschiedliche Charakteristika und damit eine sehr gute Risiko/ChancenMischung für Ihr Depot. Die Performances seit Jahresbeginn 2005 können sich sehen lassen und spiegeln im Übrigen die Risikoklasse der drei genannten Unternehmen wider: Goldcorp +54 %, Moto Goldmines +110 % und Newcrest +13 %.

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