Schnipp Schnapp, Haare ab

Geld verdienen mit Friseurkette!

Mitte Mai haben wir Ihnen die Friseursalonkette bei Kursen von rund sechs Euro zum Kauf empfohlen. Damals interessierte sich kaum ein Mensch für die Aktie. Nunmehr notiert das Papier bei 7,60 Euro. Das entspricht einem Kursplus von rund 25 Prozent! In der vergangenen Woche präsentierte sich das Unternehmen auf der SCC Small Cap Conference der DVFA in Frankfurt. Von allen teilnehmenden Firmen war die Präsentation der Essanelle Hair Group (DE0006610314) am besten besucht. Nicht einmal die Stühle reichten für alle interessierten Teilnehmer aus. Das hohe Interesse an dem Unternehmen liegt wohl an der günstigen Bewertung des Papiers. Der Gewinn vor Steuern soll sich laut HGB-Planung des Managements in 2005 zwischen 1,8 bis 2,3 Millionen Euro bewegen. „Nach Ablauf des ersten Halbjahres gehen wir davon aus, dass wir das obere Ende der Ertragsbandbreite erreichen werden“, so CEO Uwe Grimminger in Frankfurt. Nach Umstellung auf IFRS entfallen bekanntlich Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte. Diese können in 2005 mit bis zu 2,1 Millionen Euro positiv zu Buche schlagen. Wie uns Finanzvorstand Achim Mansen auf Nachfrage erklärt, rechnet der Konzern stand heute mit einem Wegfall von Goodwill-Abschreibungen von ein bis 1,5 Millionen Euro. Die endgültige Zahl hängt von den kommenden Impairment-Tests und den Gesprächen mit den Wirtschaftsprüfern ab. Wir rechnen nunmehr mit einem Jahresgewinn von rund vier Millionen Euro oder einem Ergebnis je Aktie von über 80 Cent. Der Umsatz wird leicht unter dem Niveau des Vorjahres von 115 Millionen Euro liegen. Das EBITDA wird laut dem CFO bei circa neun Millionen Euro landen.

Für das kommende Jahr haben sich die Düsseldorfer wieder Wachstum auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen in Deutschland stark expandieren“, sagt Mansen. Essanelle wird sich dabei voll auf Deutschland konzentrieren. „Der Markt in Deutschland ist stark fragmentiert. Wir haben lediglich einen Marktanteil von zwei Prozent. Daher haben wir in heimischen Gefilden noch ausreichend Möglichkeiten zu wachsen“, erklärt der CFO. Für 2005 ist die Eröffnung von 20 bis 30 neuen Salons geplant. Ab 2006 sind pro Jahr bis zu 50 neue Salons geplant. „Durch Neueröffnungen können wir das Geschäftsvolumen deutlich ausweiten“. Mansen rechnet sodann ab 2006 mit einem jährlichen Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent. Das EBIITDA soll im kommenden Jahr die Marke von zehn Millionen Euro knacken. Beim Ergebnis vor dem Zugriff des Fiskus ist nach HGB ein Überschuss von über 3,6 Millionen Euro geplant. Zuzüglich des Wegfalls von Goodwill-Abschreibungen von bis zu 2,1 Millionen Euro errechnet sich ein Gewinn vor Steuern von 5,7 Millionen Euro. Die Marke von einem Euro Gewinn je Aktie dürfte sodann locker erreicht werden.

Die Aktie der Friseurgruppe ist zurzeit noch im General Standard gelistet. Das Unternehmen will jedoch in den Prime Standard wechseln. „Wir arbeiten eifrig daran und rechnen spätestens im Oktober mit einem Wechsel“, so Mansen. In Kürze könnte es bei dem Unternehmen noch zu einem Wechsel in der Aktionärsstruktur kommen. Derzeit hält die FBV-Gruppe, hinter der die Wella AG steckt, rund 16 Prozent des Kapitals. Gerüchten zufolge will die Gruppe ihren Anteil verkaufen. Wir gehen davon aus, dass das Paket zeitnah umplatziert wird. Wir halten die Aktie unverändert für ein spannendes und äußerst günstiges Investment. Das KGV für 2006 liegt lediglich bei sieben. Altleser bleiben an Bord. Nicht investierte Anleger kaufen bis 7,50 Euro.