Börsen im Aufwind: Ist das der Startschuss zur Jahresendrallye?
Auf Wochensicht stehen der S&P 500 und der DAX im Plus. Dem Wirtschaftswissenschaftler Ed Yardeni zufolge könnte das den Beginn der Jahresendrallye markieren.
- S&P 500 und DAX im Plus auf Wochensicht
- Wirtschaftswissenschaftler sieht Beginn der Jahresendrallye
- Geldpolitik der Fed und Korrektur am Anleihemarkt als Gründe für Aufschwung
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
An den Börsen geht es endlich aufwärts: Der S&P 500 schloss auf Wochensicht mit 4,36 Prozent Plus ab. Auch der DAX steht im Vergleich zu vergangener Woche 2,8 Prozent besser da und knackt mit einem aktuellen Punktestand von 15.253 die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Der Aufschwung sorgt für Euphorie bei einigen Investoren, die jetzt schon den Beginn der sogenannten Jahresendrallye ausrufen.
So sagte Ed Yardeni, Makroökonom und Präsident von Yardeni Research, gegenüber MarketWatch: "Es ist denkbar, dass die Jahresendrallye bereits begonnen hat – einfach weil der Pessimismus im September und Oktober so groß war." Es gebe zwar weiterhin geopolitische Risiken für die Märkte, allerdings zeigten die Daten, dass sich die Wirtschaft "prächtig" entwickle.
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Eigentlich bezeichnet der Begriff "Jahresendrallye" die letzten fünf Handelstage des alten und die ersten zwei des neuen Jahres. Laut der Tagesschau erreichte der S&P 500 zwischen 1971/72 und 2021/22 in diesen sieben Tagen einen durchschnittlichen Gewinn von 1,3 Prozent. Mittlerweile hat sich aber eine weitere Definition der Jahresendrallye etabliert, nämlich, dass Aktienkurse bis zum Jahresende steigen.
Grund für den jüngsten Aufschwung war vor allem die Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve. Sie hatte ihre Zinsen am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen. Viele Investoren spekulieren jetzt darauf, dass der Höhepunkt der Zinsstraffungen in den USA erreicht ist. Außerdem kam es zu einer Korrektur am Anleihemarkt: Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen fiel seit Dienstag um 26 Basispunkte auf 4,66 Prozent. Das macht die Anlageklasse Aktien im Vergleich attraktiver.
Aber nicht alle sind davon überzeugt, dass die Jahresendrallye jetzt schon beginnt. "Viele der makroökonomischen Sorgen, die die Märkte zurückgehalten hatten, sind immer noch vorherrschend", argumentiert etwa Marktanalyst Fawad Razaqzada von City Index and Forex.com. "Daher würde es mich nicht wundern, wenn die Märkte wieder volatil werden." Seiner Meinung nach ist es noch zu früh für Optimismus mit Blick auf den Jahreswechsel.
(sschm) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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