Bullen – auf ins Schlussquartal
Da trumpften die bullischen Akteure im zweiten Quartal auf und nun zeigen sie sich insbesondere in den USA erbärmlich schwach. Ist die Schwäche Vorbote eines bevorstehenden Regimewechsels oder ist es
das Luftholen zum nächsten Sprung? Immerhin beginnt nun Positionierung für das Schlussquartal, das für die großen Kapitalanlagegesellschaften eine besondere Bedeutung hat.
Mit der Hoffnung im Rücken, dass die Dynamik des Wirtschaftswachstums in den USA und anderswo seinerzeit nur pausierte, um danach zu einem neuen Schub anzusetzen, gingen die Bullen Anfang August und Mitte September die Zone oberhalb von 1245 im S&P 500 an. Hier liegt das 62er Retracement des Bärenmarktes nach 2000 und eine Überwindung dieser Marke würde naturgemäß als der endgültige Triumph über die Bären gewertet und gefeiert.
Mit der Hoffnung im Rücken, dass die Dynamik des Wirtschaftswachstums in den USA und anderswo seinerzeit nur pausierte, um danach zu einem neuen Schub anzusetzen, gingen die Bullen Anfang August und Mitte September die Zone oberhalb von 1245 im S&P 500 an. Hier liegt das 62er Retracement des Bärenmarktes nach 2000 und eine Überwindung dieser Marke würde naturgemäß als der endgültige Triumph über die Bären gewertet und gefeiert.
Aber genau in dieser Zone kam jedes Mal etwas dazwischen. Im August ließ sich die Entwicklung des Ölpreises plötzlich nicht mehr länger verdrängen. Überall keimte Inflationsangst auf und Sorgen über
die Bremswirkung eines hohen Ölpreises machten sich breit. Im September war es der Zinsschritt der Fed, der den Bullen den Schneid abkaufte. Hier war erwartet worden, dass die amerikanische Notenbank
wenn schon keine Pause im Zinszyklus einlegt, so doch wenigstens erkennen lässt, dass sie selbigen demnächst beenden könnte. Dies trat nicht ein – im Gegenteil die Fed verwies auf die robuste
Wirtschaft, die weitere Zinsschritte rechtfertige.
Die Bullen hatten zuvor die verheerenden Folgen von Hurrikan „Katrina“ gut weggesteckt und sich eher darauf fokussiert, dass der Wiederaufbau der betroffenen Region mittelfristig schließlich zu Wachstumsimpulsen führen wird. Dass der Ölpreis zeitlich zusammenfallend sein (vorläufiges) Topp erreicht hatte und deutlich nachgab, stützte ebenfalls. Als „Rita“ am vergangenen Wochenende weniger Schaden anrichtete als befürchtet, versuchten die Märkte eine Erleichterungsrallye loszutreten, die jedoch im Sande verlief. Es blieben schlicht die Käufer aus und so gaben die Indices in den USA ihre Gewinne wieder her.
Immer wieder wird auch und gerade im Zusammenhang mit dem hohen Ölpreis die Inflationsgefahr ins Gespräch gebracht. Häufig werden dabei historische Abläufe in Zeitreihenvergleichen kritiklos übertragen, statt mögliche Ursache-Wirkungsketten im aktuellen Kontext aufzuspüren.
Inflation fällt nicht vom Himmel, sie ist auch keine automatische Folge von Kostensteigerungen in der Produktion und sie ist letzten Endes auch kein Ergebnis hochoffiziellen statischen Betrugs. Inflation auf der Ebene der Verbraucherpreise ist das Ergebnis einer Verschiebung von Angebot und Nachfrage. Im Unterschied zu den 1970er Jahren haben wir es heute in den entwickelte Industrienationen mit einer stagnierenden bis rückläufigen kaufkräftigen Nachfrage zu tun, die ihre Ursache hauptsächlich in der Sättigung der Märkte und in der hohen Dauerarbeitslosigkeit hat.
Die Bullen hatten zuvor die verheerenden Folgen von Hurrikan „Katrina“ gut weggesteckt und sich eher darauf fokussiert, dass der Wiederaufbau der betroffenen Region mittelfristig schließlich zu Wachstumsimpulsen führen wird. Dass der Ölpreis zeitlich zusammenfallend sein (vorläufiges) Topp erreicht hatte und deutlich nachgab, stützte ebenfalls. Als „Rita“ am vergangenen Wochenende weniger Schaden anrichtete als befürchtet, versuchten die Märkte eine Erleichterungsrallye loszutreten, die jedoch im Sande verlief. Es blieben schlicht die Käufer aus und so gaben die Indices in den USA ihre Gewinne wieder her.
Immer wieder wird auch und gerade im Zusammenhang mit dem hohen Ölpreis die Inflationsgefahr ins Gespräch gebracht. Häufig werden dabei historische Abläufe in Zeitreihenvergleichen kritiklos übertragen, statt mögliche Ursache-Wirkungsketten im aktuellen Kontext aufzuspüren.
Inflation fällt nicht vom Himmel, sie ist auch keine automatische Folge von Kostensteigerungen in der Produktion und sie ist letzten Endes auch kein Ergebnis hochoffiziellen statischen Betrugs. Inflation auf der Ebene der Verbraucherpreise ist das Ergebnis einer Verschiebung von Angebot und Nachfrage. Im Unterschied zu den 1970er Jahren haben wir es heute in den entwickelte Industrienationen mit einer stagnierenden bis rückläufigen kaufkräftigen Nachfrage zu tun, die ihre Ursache hauptsächlich in der Sättigung der Märkte und in der hohen Dauerarbeitslosigkeit hat.
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