Novo Nordisk

Dominierender Diabetes-Profiteur

Nach hoher Volatilität im Aktienkurs kam das Papier unserer in Dänemark beheimateten DiabetesEmpfehlung Novo Nordisk (WKN 862 934) doch nicht richtig von der Stelle. Die Skandinavier sind Marktführer für Insulin und verfügen über schätzungsweise 50 % Weltmarktanteil. Wenn man einen längerfristigen Horizont ins Auge fasst, so lässt sich eine gewisse ChinaPhantasie ausmachen, die Novo Nordisk in Zukunft vorantreiben sollte.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmensumsätze erzielt Novo Nordisk mit Produkten im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes. Hier zu Lande wiederum steht das Medikament „Actraphane“ für das meistverkaufte Insulinpräparat.

Von hohen Wachstumsraten geprägt

Im letzten Jahr legte der Umsatz um 11 % auf 29 Mrd. DKK zu (1 Euro entspricht ungefähr 7,46 Dänischen Kronen), das EBIT wurde um 9 % auf 7 Mrd. DKK gesteigert. Unter dem Strich blieben 5 Mrd. DKK. Noch besser lief es im 2. Quartal 2005: Hier stiegen die Erlöse um fast 16 % auf 8,3 Mrd. DKK, während sich der Nettogewinn gleich um 32 % nach oben schraubte. Nach wie vor ist Novo Nordisk bemüht, seine hohe Abhängigkeit vom Insulin zu reduzieren, z.B. durch die Einführung von so genannten Analoginsulinen. Die Eigenkapitalquote von zuletzt über 70 % wirkt fast schon astronomisch.

Wohlstandskrankheit Diabetes

Diabetes ist eine Volkskrankheit, und sie ist unbeirrbar auf dem Vormarsch. Bei Diabetes vom Typ II handelt es sich um eine Folge der Fehlernährung, wie sie mit Verbreitung des „westlichen Lebensstils“ nicht ungewöhnlich ist. In den USA „leidet“ bereits heute mindestens ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung unter Übergewicht, fast immer ist es die wohlstandsbedingte Fehlernährung, die in der Folge Diabetes vom Typ II mit sich bringt. Das Land, das sich mehr und mehr dem Westen öffnet, bekommt zugleich die Kehrseite zu spüren: China. Diabetes ist dort mit exorbitant hohen Wachstumsraten auf dem Vormarsch.

Denn nicht nur die Bevölkerungszahl steigt steil nach oben, sondern vielmehr diejenige Anzahl von Personen, die von den westlichen Wohlstandskrankheiten heimgesucht wird. Kein Wunder also, wenn sich Big Pharma schon seit Jahren um den riesigen zu verteilenden Kuchen schart.

Vorposten in China

Schon seit 1994 ist Novo Nordisk in China aktiv. In Tianjing baute man ein Werk und schloss eine strategische Kooperation, so dass die InsulinProduktion zwei Jahre später anlaufen konnte. Dies führte die Dänen in den Folgejahren zur Marktführerschaft in China. Rund drei Viertel des Insulinmarktes entfallen auf Novo Nordisk. Angesichts der traurigen Entwicklung im Schwellenland, die den entsprechenden PharmaUnternehmen jedoch zum Vorteil gereicht, wird Novo Nordisk auf unzählige Jahre hinaus sehr gute Geschäfte im Reich der Mitte machen können.

Fazit

Nach der in den letzten Wochen gesehenen leichten Kursschwäche böte sich die willkommene Chance zum Neueinstieg. Das 2005er KGV dürfte bei rund 17 bis 18 liegen und sich für 2006 auf 16 ermäßigen. Kurse unter 40 Euro sollten sich langfristig als Kaufgelegenheiten herausstellen.

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