Nikkei bricht nach oben aus
China pfui, Japan hui: Nikkei knackt die 34.000 Punkte
Der japanische Leitindex Nikkei bricht regelkonform aus seiner Bullenflagge aus. Der Performance-Graben zwischen China und Japan vergrößert sich damit weiter.
- Nikkei 225 bricht aus Bullenflagge aus und generiert technisches Kaufsignal.
- Performance-Graben zwischen China und Japan vergrößert sich weiter.
- Japan profitiert von politischen Spannungen und erfolgreicher Nullzinspolitik.
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Das Break ist geschafft! Über ein halbes Jahr hat der japanische Leitindex Nikkei 225 damit ringen müssen, aus seiner Bullenflagge auszubrechen.
Heute morgen ist der Knoten geplatzt, der Index konnte sich sogar über die Marke von 34.000 Punkte schieben – und damit ein technisches Kaufsignal generieren.
Neue Hochs auf der einen, frische Tiefs auf der anderen Seite
Der Graben könnte aktuell kaum größer sein: Während chinesische und in Hong Kong notierte Aktien immer tiefer in eine Abwärtsspirale geraten und laufend neue Tiefs markieren ist Japan obenauf.
Mit dem Sprung über 34.000 Punkte ist dem japanischen Leitindex nicht nur ein neues 52-Wochen-Hoch, sondern der höchste Stand seit über 30 Jahren gelungen.
Technisch markiert der heute mit einem Plus von über zwei Prozent starke Handelstag den regelkonformen Ausbruch aus einer monatelangen Bullenflagge. Solche Ausbrüche haben eine hohe Zuverlässigkeit und signalisieren, dass mittelfristig mit weiter steigenden Kursen zu rechnen ist.
In der technischen Indikation gefällt vor allem der Trendstärkeindikator MACD. Der notiert zum einen mit positivem Vorzeichen, was einen intakten Aufwärtstrend anzeigt. Zum anderen ist dem MACD der Sprung über die (rote) Signallinie gelungen: Das deutet auf eine mögliche Trendbeschleunigung hin.
Überrendite hat triftige Gründe
Die dramatische Outperformance des japanischen gegenüber dem chinesischen Markt hat gute Gründe. Zum einen belasten politische Spannungen zwischen dem Reich der Mitte und den USA das Anlegersentiment. Auch das chinesische Säbelrasseln gegenüber Taiwan sorgt für Unsicherheit und lässt westliche Investoren aus chinesischen Aktien fliehen.
Dazu kommt die noch immer schleppende wirtschaftliche Erholung. Chinas Wachstum ist nach dem vorläufigen Ende der Corona-Pandemie deutlich langsamer in Fahrt gekommen als im Rest der Welt. Auf die schwache Binnennachfrage wirkt sich besonders die hohe Jugendarbeitslosigkeit negativ aus.
Nullzinspolitik macht sich bezahlt
Japan zum anderen ist es gelungen, seiner jahrzehntelangen Deflationsspirale zu entkommen. Unterstützt wurde der Preisauftrieb im vergangenen Jahr dadurch, dass die japanische Notenbank als einige der ganz wenigen Zentralbanken ihre Zinsen nicht angehoben hatte. Das führte zu einer Abwertung des Yen gegenüber anderen Währungen.
Neben dem wirtschaftlichen Wachstum, dem ersten seit vielen Jahren, verbirgt sich hinter der anhaltenden Rallye des Nikkei also auch eine Abwertung der japanischen Währung.
Rallyefortsetzung zu erwarten
Angesichts der großen Zinskluft könnte sich diese auch dann fortsetzen, wenn sich die US-Notenbank in diesem Jahr tatsächlich für eine Zinswende entscheiden sollte. Darüber hinaus gelten viele japanische Unternehmen als günstig bewertet – das sind über den technischen Ausbruch hinaus gute Gründe für ein Anhalten des Höhenfluges.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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