Nach Warnungen in Davos
Markt dreht: Händler nehmen Wetten auf aggressive Zinssenkungen in 2024 zurück
Der Präsident der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, erklärte am Mittwoch gegenüber CNBC, dass die Märkte mit ihren Zinssenkungserwartungen "zu weit gehen". Marktteilnehmer reagieren endlich.
- Märkte gehen zu weit mit Zinssenkungserwartungen
- Rückkehr der Inflation erfordert noch viel Arbeit
- EZB wird wahrscheinlich keine Zinssenkungen vornehmen
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"Wir sind optimistisch, dass wir eine glaubwürdige Aussicht auf eine Rückkehr der Inflation auf zwei Prozent im Jahr 2025 haben. Aber dafür muss noch viel passieren", sagte das Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Knot sagte, dass die Zentralbank der Eurozone die allgemeinen finanziellen Bedingungen betrachte und dass "je mehr der Markt bereits für uns gelockert hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass wir die Zinsen senken werden."
"Ich denke, dass es auf den aktuellen Märkten Erwartungen an die Entwicklung unserer Leitzinsen gibt, die wir nicht erfüllen werden. Sobald den Märkten klar wird, dass wir die Erwartungen nicht erfüllen werden, erwarte ich eine gewisse Korrektur zurück zu dem Zinspfad, der unserem Optimismus einer allmählichen Rückkehr zu einer Inflation von zwei Prozent im Jahr 2025 zugrunde lag", fügte er hinzu.
Händler reagieren endlich und passen ihre Erwartungen an. Die Märkte gehen nun davon aus, dass die Zinsen in den USA in diesem Jahr um 150 Basispunkte gesenkt werden, während es letzte Woche noch 166 Basispunkte waren. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im März, die früher als sicher galt, liegt jetzt bei knapp über 50 Prozent. Gleichzeitig wetten die Geldmärkte auf eine erste Zinssenkung der EZB im Juni.
Die EZB werde an ihrem Plan zur Senkung der Inflation festhalten, da sie mit den Risiken des angespannten Arbeitsmarktes und der geopolitischen Unsicherheit im Roten Meer zu kämpfen habe, so Knot weiter. Der Präsident der niederländischen Zentralbank sagte, er stimme mit denjenigen überein, die sagen, dass keine weiteren Zinserhöhungen notwendig sein werden. Der Leitzins der EZB liegt derzeit bei einem Rekordhoch von vier Prozent.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion