Analysten nach den Zahlen
Tesla kommt nicht in die Gänge! Das sind die neuen Kursziele
Die Tesla-Aktie geht nach den Quartalszahlen auf Tauchstation. Ist die Premium-Bewertung der Aktie noch gerechtfertigt? Die Analysten der großen Investmenthäuser werden vorsichtig.
- Tesla-Aktie verliert 25% an Wert
- Jefferies-Analyst erwartet durchwachsene Phase bis 2026
- Langsames Wachstum, unsichere Prognose, vage Volumenaussicht
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Jefferies-Analyst Philippe Houchois sieht bis 2026 eine durchwachsene Phase auf den Autobauer zukommen. Die Ergebnisse für das vierte Quartal seien solide und entsprechen den Erwartungen, mit einer leichten sequentiellen Steigerung der Bruttomarge im Automobilbereich im Vergleich zum dritten Quartal. Diese Verbesserung war auf eine Optimierung der Herstellungskosten und eine verbesserte Free-Cash-Flow-Situation zurückzuführen, die durch Veränderungen im Working Capital begünstigt wurde.
Den Anlegern gefiel offenbar gar nicht, was der US-Autobauer zu vermelden hatte. Die Tesla-Aktie liegt am Donnerstag vorbörslich mehr als acht Prozent im Minus und notiert bei rund 190 US-Dollar. Damit hat der Anlegerliebling seit Jahresanfang fast 25 Prozent an Wert verloren.
Die Einnahmen des vierten Quartals lagen bei 25,2 Milliarden US-Dollar, was einem jährlichen Wachstum von drei Prozent und einem sequentiellen Wachstum von acht Prozent entspricht. Der Gesamtautomobilumsatz belief sich auf 21,6 Milliarden US-Dollar. Trotz dieser positiven Zahlen deutet die zurückhaltende Wachstumsaussicht auf eine mögliche Abwärtsbewegung für den Konsens im Jahr 2024 und eine größere Abweichung im Jahr 2025 hin.
Zwar sei die Entwicklung der nächsten Generation von Fahrzeugen bei Tesla bereits weit fortgeschritten, aber mit einem Produktionsstart sei erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 zu rechnen, so der Jefferies Analyst. Dies könnte Auswirkungen auf die Aktienbewertung und die Wachstumserwartungen haben, insbesondere im Hinblick auf den Cybertruck und dessen Beitrag zur technologischen Innovation.
Jefferies: Halten, 225 US-Dollar
Auch höhere Zinssätze und eine langsamere Einführung von Investitionen in Mexiko könnten zu einer verlangsamten Wachstumsdynamik führen, befürchtet der Jefferies-Analyst, der das Kursziel für Tesla bei 225 US-Dollar sieht und weiter nur zum Halten der Aktie rät.
UBS: Neutral, Kursziel: 225 US-Dollar
Zum exakt gleichen Kursziel und Anlageurteil kommt Joseph Spak von der UBS. "Wir sehen wenig Grund für Investoren, neue Positionen einzugehen oder bestehende aufzustocken. Tesla räumte ein langsameres Wachstum ein, gab zu, dass die Kostenreduzierung schwieriger ist. Wir sehen weiterhin Anzeichen für eine langsamere Einführung von Elektrofahrzeugen in den USA/Europa und einen starken Wettbewerb in China", sagte Spak in einer Notiz am Donnerstag.
Barclays: Equal Weight, Kursziel 225 US-Dollar
Für Barclays-Analyst Dan Levy fielen die Zahlen "nicht so schlimm wie erwartet" aus. "Aber ein undurchsichtiger Weg in die Zukunft verstärkt vorerst ein gewisses Abwärtsrisiko", schrieb Levy in einer Mitteilung vom Donnerstag. "Der vage Volumenausblick von Tesla erinnert daran, dass das Unternehmen trotz der Hoffnung auf einen Volumenanstieg den Launen eines unruhigen makroökonomischen und schwachen EV-Nachfrageumfelds ausgesetzt ist".
Morgan Stanley: Overweight, Kursziel: 345 US-Dollar
Auch Morgan-Stanley-Analyst Adam Jonas gefällt die unsichere Prognose nicht. "Unser Team hat den Eindruck, dass entweder (a) die Sichtbarkeit schlecht ist oder (b) es Abwärtsrisiken im breiteren EV-Markt gibt, die außerhalb der Kontrolle von Tesla liegen", schreibt Jonas.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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