Aktien Frankfurt
Dax-Rekordhoch vor Nvidia-Zahlen wieder in Sicht
- Dax-Anleger fassen Mut vor Nvidia-Zahlen
- Dax bleibt über 17.000 Punkten
- Zyklische Werte gefragt, Nvidia als Gradmesser für KI-Euphorie
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Nvidia haben die Dax-Anleger zur Wochenmitte wieder Mut gefasst. Mit 17 133,16 Punkten gewann der deutsche Leitindex am Nachmittag 0,38 Prozent.
Damit bleibt der Dax komfortabel über der Marke von 17 000 Punkten und tastet sich wieder näher an das Rekordhoch bei fast 17 200 Punkten heran. Am Tageshoch hatten dem Dax am Mittwoch bis dahin nur gut 40 Punkte gefehlt. Marktteilnehmer wollten steigende Kurse nicht verpassen und positionierten sich entsprechend im Gesamtmarkt, analysierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow.
Zyklische Werte - also Aktien mit höherer Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung - waren gefragt. Im Dax zeigte sich dies am Kurszuwachs von bis zu 2,6 Prozent für Papiere aus dem Automobilsektor wie Mercedes-Benz oder BMW .
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zuletzt um 0,15 Prozent abwärts auf 25 719,62 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,3 Prozent.
Der US-Chiphersteller Nvidia, der nach US-Börsenschluss über die jüngste Geschäftsentwicklung berichtet, gilt als Gradmesser für die in vielen Tech-Werten steckende Fantasie rund ums Thema Künstliche Intelligenz (KI). Laut den Experten von Index Radar geht es bei der Zahlenvorlage um mehr als nur die Bilanz des Unternehmens. "Vielmehr steht ein Realitätscheck der KI-Euphorie an: Nur wenn Nvidia optimistisch in die Zukunft blickt, bleibt der wichtigste Kurstreiber im Tech-Segment in Schwung. Erfüllt der Konzern nur die Erwartungen, dürfte die Stimmung bereits drehen."
Die auch in diesem Jahr schon wieder sehr stark gelaufenen Nvidia-Papiere standen am Vortag deutlich unter Druck. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen. Auch am Mittwoch gaben die Titel im vorbörslichen US-Markt nach.
Vor den Nvidia-Zahlen zieht am Abend die Geldpolitik die Aufmerksamkeit auf sich - mit dem Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung. Die Details daraus könnten wichtig werden, um die Möglichkeit baldiger Zinssenkungen besser einschätzen zu können. Konjunkturdaten waren zuletzt nicht förderlich für die Annahme, dass dies zeitnah passieren wird.
Im Dax stand Fresenius mit Jahreszahlen im Fokus. Die Aktien gewannen 0,8 Prozent. Laut Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan erscheint der Ausblick erneut konservativ. Das Schlussquartal sei insgesamt ordentlich gewesen. Derweil weiteten die Anteile der Beteiligung Fresenius Medical Care (FMC) im MDax ihre deutlichen Vortagesverluste um 4,6 Prozent aus. Der Dialysekonzern wurde von Fresenius dekonsolidiert und gilt als Grund dafür, dass Fresenius im vergangenen Jahr wegen milliardenschwerer, nicht zahlungswirksamer Sonderaufwendungen tief in die roten Zahlen rutschte.
Ein schwächer als von Experten gedacht ausgefallener Geschäftsausblick von Repligen zog die Vorzüge von Sartorius mit nach unten. Die Papiere des deutschen Pharma- und Laborzulieferers verloren zuletzt 3,5 Prozent.
Die Aktien von SMA Solar litten mit minus 3,8 Prozent unter negativen Vorgaben aus den USA. Ein enttäuschender Ausblick des US-Wettbewerbers Solaredge , dessen Papiere im nachbörslichen New Yorker Handel einbrachen, lastete auf dem Kurs des Herstellers von Wechselrichtern.
Eine Kaufempfehlung der Investmentbank Kepler Cheuvreux beflügelte die Aktien des Industriedienstleisters Bilfinger . Sie gewannen an der Spitze im Nebenwerteindex SDax 4,4 Prozent.
Der Euro notierte am Nachmittag bei 1,0809 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,0802 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 2,42 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 125,37 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,05 Prozent auf 133,04 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---