Signal für die Notenbanken
Inflation auf dem Rückzug: Analysten bleiben trotzdem vorsichtig
Erleichterung an den Märkten. Der bevorzugte Inflationsindikator der Fed bleibt im Rahmen der Erwartungen. Auch in Deutschland sind die Verbraucherpreise auf dem Rückzug.
- Erleichterung an den Märkten: US-Inflationsindikator im Rahmen der Erwartungen.
- Spekulationen über Zinssenkungen durch solide Daten angeheizt.
- Auch in Deutschland sinken Verbraucherpreise, DAX im Plus.
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Im Januar zeigte die Inflation eine Entwicklung, die genau den Prognosen entsprach und bietet somit eine solide Grundlage für die Entscheidungen der US-Notenbank bezüglich der Zinssätze. Der Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE) ohne Nahrungsmittel- und Energiekosten stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent und im Jahresvergleich um 2,8 Prozent, was den Dow-Jones-Konsensschätzungen genau entsprach.
US-Aktienfutures verzeichneten einen Anstieg und die Anleiheverluste verringerten sich. Die Daten heizen Spekulationen an, dass die Fed möglicherweise schon im zweiten Quartal mit Zinssenkungen beginnen könnte.
Zuletzt hatten Aufwärtstendenzen sowohl beim Verbraucher- als auch beim Produzentenpreisindex Sorgen ausgelöst, dass es für Zinssenkungen noch zu früh sein könnte.
"Es ist eine bessere Botschaft als die problematischere Botschaft, die der Verbraucherpreisindex Anfang des Monats aussandte", sagte Benoit Peloille, Chief Investment Officer bei Natixis WM,
gegenüber Bloomberg.
Der umfassendere PCE-Index, der auch die volatilen Kategorien Nahrungsmittel und Energie beinhaltet, verzeichnete einen monatlichen Anstieg von 0,3 Prozent und lag damit im 12-Monats-Vergleich ebenfalls bei 2,4 Prozent. Überraschend kam der Sprung beim persönlichen Einkommen, das um ein Prozent anstieg und damit die Vorhersagen von lediglich 0,3 Prozent deutlich übertraf. Die Ausgaben hingegen fielen um 0,1 Prozent, entgegen der Erwartung eines Zuwachses von 0,2 Prozent.
Deutsche Inflation sinkt
Auch in Deutschland ist die Inflation auf dem Rückzug. Im Februar fiel die Rate von 2,9 auf 2,5 Prozent sogar stärker als erwartet. Der DAX liegt am Donnerstagnachmittag ebenfalls deutlich mit 0,7 Prozent im Plus.
Robin Winkler, Chefvolkswirt der Deutschen Bank für Deutschland, warnt dennoch: "Die Inflationsrate in Deutschland sinkt weiterhin nur langsam. Auch wenn die jährliche Inflationsrate im Februar erneut rückläufig war und "nur" noch 2,5% beträgt, nach 2,9% im Januar, sollte man sich von Basiseffekten aus dem Vorjahr nicht täuschen lassen. Die monatliche Inflationsrate hat im Februar mit 0,4% wieder leicht angezogen", so Winkler.
"Noch wichtiger ist, dass die jährliche Kerninflationsrate, also ohne Nahrungsmittel und Energie, im Februar bei voraussichtlich 3,4 Prozent geblieben ist. Diese Zahlen waren zwar für die Finanzmärkte eine kleine positive Überraschung, sollten aber im Kontext der Inflationsentwicklung in der gesamten Eurozone keine spürbaren Auswirkungen auf die Markterwartungen für eine erste EZB-Zinssenkung im Sommer haben."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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