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     2411  0 Kommentare Kurspflege! Und eine Empfehlung...

    Kurspflege! Und eine Empfehlung...

    Eine ruhige, aber spannende Woche liegt hinter den hinsichtlich Aktien bullisch eingestellten Akteuren. Die Veranstaltung machte einen insgesamt „sehr gepflegten“ Eindruck – insbesondere die US-Indices wurden sehr behutsam durch die Gegend geschaukelt. Mittlerweile jedoch hat der Dow Jones eine kleine bullische Chartformation nach oben aufgelöst, der S&P 500 hält sich hartnäckig im Bereich seines zuletzt gebildeten mehrjährigen Hochs und hat eine kurzfristige Abwärtslinie unter sich gebracht.

    Die Bullen hatten genug Stoff zum diskutieren: Nach dem erwarteten weiteren kleinen Zinsschritt gab ein etwas abgeänderter Kommentar Anlass zum Grübeln. Man entschied sich schließlich, ihn positiv zu interpretieren. Besser als erwartete Wirtschaftsdaten stützten in der Folge und eine Inflationsrate der Konsumentenpreise mit dem größten Rückgang seit 1949 sorgte für Erstaunen.

    Wenn das so weiter geht, wird der künftige Fed-Chef Bernanke einiges bewegen müssen. Schließlich hat der Mann ein Ziel, ein Inflationsziel. Oder ist sein Ziel die Inflation? Wie auch immer, er wird es nicht leicht haben. Vielleicht muss er eher früher als später das ihm immer wieder zugeschriebene, jedoch von Milton Friedman stammende Wort vom „per Helikopter Geld abwerfen“ in die Tat umsetzen. Ein schlichtes Mittel, das absolut sicher stellt, dass die ausgeweitete Geldmenge auch beim Konsumenten ankommt. Häufig genug in der Vergangenheit blieb die Expansion der Geldmenge in den Finanzmärkten hängen, deshalb war auch der Preisauftrieb dort besonders ausgeprägt. Aber selbst wenn das Geld direkt beim Verbraucher ankommt, ergibt sich dadurch nicht automatisch eine stark preistreibende Wirkung. Nämlich dann nicht, wenn z.B. in einem deflationären Umfeld Liquiditätspräferenz vorherrscht. Die Notenbanken werden alles in Bewegung setzen, um dies zu verhindern. Ob es gelingt?

    Heute ist großer Verfallstag für Optionen. Eine klare Markttendenz dürfte sich erst danach herauskristallisieren. Dennoch geben die Marktinterna Hinweise darauf, dass die Bullen noch am Zug bleiben. Einige dieser Indikatoren sind jedoch so stark überreizt, dass das man auf der Hut sein sollte. Der VIX ist einer Zone angekommen, wo in der jüngeren Vergangenheit eine Korrektur nahe war. Das Put/Call-Verhältnis hinsichtlich Optionen auf amerikanische Indices und Aktien ist gestern in sich zusammengefallen und notiert nun bei 0,41, ein lange nicht mehr erreichter Wert. Gleichzeitig sich die Umsätze mit Index-Optionen explodiert. Die Positionierung hat damit ein Niveau erreicht wie zuvor am 23. November. Kurz später, am „Black Friday“, dem Freitag nach dem amerikanischen „Thanksgiving“ wurde im S&P 500 ein frisches Mehrjahres-Hoch generiert. Dieses Niveau wurde aktuell wieder erreicht und leicht überschritten.

    Aus der bloßen Feststellung von Extremwerten insbesondere bei Sentiment-Indikatoren folgt nicht zwangsläufig ein Einbruch. Sie sind zunächst ein Zeichen, dass –in diesem Fall- die bullische Stimmung „am Anschlag“ ist. Der Markt kann dann durchaus noch weiter laufen, wenn genügend Material an der Seitenlinie bereit steht, um auf den Zug aufzuspringen. Die Gefahr eines „technischen Betriebsunfalls“ steigt aber. Kommt es dazu, ist die Reaktion gewöhnlich heftig – zu viele Akteure steuern dann gleichzeitig den Ausgang an.

    Auf die Frage, wie es unmittelbar weiter geht, wird es wohl erst am Montag eine klare Antwort geben, dann nämlich, wenn die Verzerrungen durch den Hexensabbat abgearbeitet sind. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass es noch weiter aufwärts geht. Zugleich bestärkt das dann die These vom finalen Blowoff des seit Herbst 2002, bzw. März 2003 laufenden Haussezyklus.

    Was passieren kann, wenn eine extrem bullische Stimmung umschlägt, ließ sich in der zurückliegenden Woche gleich mehrfach, nämlich am Goldpreis, am japanischen Nikkei und am Wechselkursverhältnis Dollar/Yen studieren. Wie es mit dem Goldpreis weitergehen könnte, zeigt die Prognose der TimePattern im offenen Bereich der Web-Seite.

    Was die weiteren wirtschaftlichen Perspektiven angeht, so zeigt die Prognose der Zinsstruktur in den USA mittlerweile systematisch an, dass sie vom langen Ende her invers zu werden beginnt - kein gutes Zeichen. Der entsprechende Chart ist auf der Web-Seite unter "Markt" zugänglich.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Zum Schluss eine Empfehlung für Weihnachten (oder auch sonst): Das neue Buch von Mandelbrot und Hudson „Fraktale und Finanzen – Märkte zwischen Risiko, Rendite und Ruin“ gibt eine gute, lebendige und keineswegs „Formel-lastige“ Einführung in die mathematische Chaostheorie und ihre Anwendung auf die Finanzmärkte. Das Buch bietet damit auch Einblicke in die Überlegungen, die bei der Entwicklung der TimePatternAnalysis Pate standen.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de




    Klaus Singer
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    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
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    Verfasst von Klaus Singer
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