Hedgefonds setzen auf Europa
US-Tech zu riskant? Warum Profis Europa bevorzugen
Die Rallye der vergangenen Monate hat die Bewertungen bei vielen Tech-Werten steigen lassen. Hedgefonds schauen sich zunehmend nach günstigen Alternativen um, vor allem in Europa.
- Tech-Werte teuer, Hedgefonds suchen günstige Alternativen in Europa.
- Zuflüsse in europäische Aktien auf Rekordhoch, Investmentfonds erhöhen Anteile.
- Europa könnte US-Aktien outperformen, Blackrock verstärkt Positionen.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Angesichts der hohen Bewertungen auf dem US-Markt suchen Hedgefonds und Investmentfonds zunehmend nach attraktiveren Optionen. Und werden dabei offenbar immer häufiger auch in Europa fündig.
Wie Bloomberg unter Verweis auf Daten von Goldman Sachs berichtet, sind die Zuflüsse in europäische Aktien im Verhältnis zu einem globalen Benchmark aktuell auf einem Höchststand. Auch Investmentfonds haben ihre Anteile in der Region signifikant erhöht, das größte Plus seit Juni 2020, wie eine Umfrage der Bank of America ergab.
Besonders die Technologieaktien in den USA, die durch das starke Interesse an künstlicher Intelligenz getrieben werden, erscheinen zunehmend teuer. "Europas Outperformance gegenüber US-Aktien hat definitiv Potenzial", so Paul Brain von Newton Investment Management, gegenüber Bloomberg.









Der Enthusiasmus für europäische Aktien spiegelt sich in einer Rekord-Übergewichtung von 5,8 Prozent gegenüber dem MSCI All-Country World Index wider. Trotz der jüngsten Gewinne bleibt Europas Benchmark-Index Stoxx 600 im Vergleich günstig bewertet. Seit der globalen Finanzkrise haben europäische Aktien gegenüber ihren US-Pendants fast durchgängig unterperformt.
Reicht das, um eine Aufholjagd zu starten? Inzwischen sieht auch der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock zunehmendes Interesse an Europa und bringt sich in Stellung: "Wir haben unsere Positionen in Europa aus einer taktischen Momentum-Perspektive gestärkt", sagte ein Investment-Team um Karim Chedid und Laura Cooper kürzlich.
Sollten die wichtigsten Volkswirtschaften des Kontinents um eine langanhaltende Rezession herumkommen, die Zinssätze zurückgehen und auch die Unternehmensgewinne wieder steigen, könnte das Europas Aktien weiter beflügeln, glauben Analysten. Beim Gewinnwachstum hinkt Europa den US-Märkten aber immer noch weit hinterher. Die Gewinne der Stoxx-600-Konzerne sollen laut Bloomberg Intelligence im Jahr 2024 um 4 Prozent wachsen, verglichen mit einer Prognose von 8,3 Prozent für den S&P 500.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE-Redaktion

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