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    Postbank  1832  0 Kommentare Bei 50 Euro Kurszuwächse steuerfrei mitnehmen

    Mit der im Oktober angekündigten Übernahme des Baufinanzierers BHW-Bank spielt die Postbank (WKN 800 100) künftig eine Klasse höher: Die Akquisition war in mehrfacher Hinsicht günstig und sinnvoll. Unser im Frühjahr formuliertes Kursziel von 40 Euro wurde bereits um Längen übertroffen. Wir raten nun allerdings, bei 50 Euro ein Trading-Sell zu setzen. Vor der Ernte muss die Postbank zunächst säen. Dazu gehört, 850 Filialen der Deutschen Post schon zum Jahreswechsel vom Mutterkonzern zu übernehmen. Rund 1 Mrd. Euro lassen sich die Bonner diesen Schritt kosten. Mit dem Betrieb in Eigenregie will die Postbank jährlich ca. 150 Mio. Euro an Vorsteuergewinn einfahren. Auch die knapp 10.000 Postangestellten gehören zum Übernahmepaket, da in den Filialen weiterhin das volle Angebot an Dienstleistungen offeriert werden soll. Mit der Übername der Post-Filialen wird sie noch mehr als zuvor flächendeckende Marketingkampagnen für einzelne Produkte lancieren.

    Einlagenüberhang durch BHW-Deal verringert

    Schon 2004 hatte die Postbank mehr Kredite vergeben. Obwohl sie Ende 2004 über rund 70 Mrd. Euro (bei 12 Mio. Kunden) an Einlagen verfügte, war nur rund die Hälfte davon als Kredit höherverzinslich verliehen. Entsprechendes Potenzial ist hier für die Zukunft zu erkennen. Umgekehrt muss ein Auge über den Ausfallquoten wachen, die entsprechend nicht stärker ansteigen dürfen. Die Risikovorsorge wuchs so im letzten Jahr um 20 % auf 185 Mio. Euro. Mit der Übernahme der BHW leitete die Postbank nun die Entstehung des größten Einzelinstituts für Retailkunden in Deutschland, wie Vorstandschef Wulf von Schimmelmann zu Recht einforderte. Die Gesamtkundenzahl steigt durch den Deal auf bis zu 15 Mio., wobei die Klientel ein überdurchschnittliches Monatseinkommen aufweist – sehr vorteilhaft, wenn man dafür die erforderlichen Beratungsleistungen erbringen kann. Den oft monierten Einlagenüberhang (quasi nicht genutzte Einlagevermögen) verringert die Postbank dadurch von 34 auf rund 27 Mrd. Euro.

    BHW-Übernahme günstig und gut

    Der Übernahmepreis von 1,79 Mrd. Euro ist nicht nur auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses (1,86 für 2004) als günstig zu beurteilen, gleichzeitig kam ja auch beispielsweise die Deutsche Bank nicht zum Zug, die sich ebenfalls um die BHW bemüht haben soll. Die Postbank hat sich durch den BHW-Deal nicht nur selbst gestärkt, sondern zugleich indirekt die Konkurrenz geschwächt. Wichtige Synergien werden offiziell zwar erst für 2009 erwartet, doch diese Prognose ist eher konservativ. Bis dahin dürfte der Zukauf bis zu 100 Mio. Euro jährlich an operativen bzw. Synergiegewinnen abwerfen, danach bis zu 150 Mio. Euro. Aus dem Filialnetzwerk der Postbank (knapp 10.000) und den Filialen der BHW (800) formt sich das dichteste Netz hier zu Lande.

    Q3 ohne Überraschungen

    Die Zahlen für das abgelaufene 3. Quartal fielen im Rahmen aus. Wie von uns schon aufgezeigt, profitiert die Postbank von steigenden Zinsen, da die höheren Renditemöglichkeiten nicht direkt an die vielen Girokontobesitzer weitergegeben werden. Wir gehen davon aus, dass sich die Eigenkapitalrendite durch den BHW-Deal ab 2009 um durchschnittlich 2 bis 2,5 % auf dann ca. 11,5 % erhöhen wird. Unternehmen wie die französische Société Générale (SG) oder Royal Bank of Scotland (RBoS) kommen jedoch auf Werte von über 16 % und liegen damit doch einige Meilen vor der deutschen Konkurrenz.

    Fazit

    Die Postbank ist bei sämtlichen unserer bei der Erstvorstellung formulierten Ziele (Senkung der Kostenquote, Steigerung der Eigenkapitalrendite, Ausbau der Markstellung) auf einem sehr guten Weg. Der Kurs von inzwischen fast genau 50 Euro hat jedoch auch künftige Phantasie, die durch den wegweisenden BHW-Deal aufkommen konnte, bereits weitgehend eingepreist. Daher sind wir der Überzeugung, dass 50 Euro ein Niveau darstellt (KGV 2005: 16-17), auf dem Anleger auch einmal Gewinne mitnehmen sollten. Wer, wie von uns vorgeschlagen, gleich nach dem IPO im Frühjahr 2004 bei Kursen unter 30 Euro eingestiegen ist, kann inzwischen mehr als 60 % Gewinn steuerfrei mitnehmen.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 465 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Postbank Bei 50 Euro Kurszuwächse steuerfrei mitnehmen Mit der im Oktober angekündigten Übernahme des Baufinanzierers BHW-Bank spielt die Postbank (WKN 800 100) künftig eine Klasse höher: Die Akquisition war in mehrfacher Hinsicht günstig und sinnvoll. Unser im Frühjahr formuliertes Kursziel von …

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